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so fühle ich mich derzeit. Versuche alles, ihm aus dem Weg zu gehen. Nicht, weil ich ihn nicht sehen will, sondern weil ich Angst habe, er sieht, was ich ihm nicht zeigen will, wenn er mir in die Augen sieht. Weil nichts sich verändert hat, weil nichts sich verändert haben *darf*, weil wir das gesagt haben, weil *ich* das gesagt habe.
Kein Wort seit diesem Abend, kein gesprochenes und kein geschriebenes, aber eine körperliche Reaktion sobald ich seine Stimme höre und ein kleiner, süßer Adrenalinstoß, wenn er an der Türe zu meinem Zimmer vorbei geht und mich anlächelt.

"Ich bin schüchtern", hat er mir gestanden, an diesem Abend, und ich habe ihn geneckt damit, aber ich glaube ihm das sofort, ich kenne das nur zu gut, diese verwirrte Unsicherheit einem Menschen gegenüber, für den man sich angreifbar macht, der etwas in einem selbst berührt ohne es zu wissen.

Und es war diese unsere Schüchternheit, gegen die wir angeredet haben an diesem Abend, bis wir sie ansprachen, bis *er* sie ansprach und die flüchtigen, "unabsichtlichen" Berührungen (wir saßen nebeneinander auf meiner Couch) immer mehr von ihrer Flüchtigkeit verloren, bis er mich an sich zog.

Mein Kopf spielte sein übliches Spiel, die ganze Zeit über, ratterte im Hinterkopf das immerselbe altbekannte Programm: "Was ist aber, wenn es nicht gut ist? Was ist, wenn er mehr will? Was ist, wenn ich mich jetzt darauf einlasse, ihn dann aber abweisen muss, weil es doch (wieder) nicht das ist, was ich will? Was ist, wenn ich ihn dann kränke? Was ist, wenn er meine Abweisung nicht erträgt? Was ist ..."

Mein Kopf spielte sein übliches Spiel, bis er mich küsste. Bis er mich ganz genau so küsste, wie ich geküsst werden will. Nicht zu zaghaft, nicht zu fordernd, nicht zu nass, nicht zu hart, nicht zu trocken, nicht zu schmallippig. Ein warmer, intensiver, sanfter Kuss, der genau im richtigen Moment endete.
Da hatte er dann Pause, mein Kopf. Ab da war alles nur noch berühren, riechen, schmecken, diese verdammten Kleider los werden und einander Haut an Haut spüren.
Da war seine so unverhohlen gezeigte Freude an meinem Körper und meine Gier danach, den seinen zu spüren. Er kam nach wenigen Minuten. "Wie ein Teenager", meinte er und wir lachten, lachten in einer Umarmung sein kleines peinliches Gefühl einfach weg, das so unwichtig war, weil es so schön war, ihn zu spüren, weil es mir so viel wichtiger war endlich einen Mann wieder richtig genießen zu können, mich ihm öffnen zu können, als x Orgasmen. Es wäre für mich auch genau so einfach schön gewesen. Damit, wie schnell er auf auch nur eine leise Berührung seines Schwanzes durch meine Hand, als ich ihn gedankenverloren streichelte, wieder bereit war, hätte ich niemals gerechnet.

Meine Damen, ganz unter uns - die Herren lesen bitte weg! - und in aller Offenheit: Wie oft passiert es einer von uns, die die 40 überschritten hat (und nicht sehr viel jüngere Männer bevorzugt) noch, dass ein Mann Mal drei mal hintereinander kann und das nicht innerhalb von drei Tagen, sondern von zwei Stunden? Und das auch noch ganz ohne unsere speziellen Bemühungen um eine Erektion?

Und jetzt läuft es mir einfach so in der Firma über den Weg, wenn ich es nicht zu verhindern weiß, dieses Wunderwesen, das zudem fantastisch küsst und auch noch weiß, wie man eine Frau leckt und einen Frauenkörper berührt.

Aber ja - es ist ja alles wie immer. Es hat sich nichts verändert.

Nein, nichts.

Ehrlich!

Ich hab immer schon so blöd gegrinst!

Bitte glaubt mir das doch!