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... naja nicht ganz, aber fast.

Mir dafür geht es so wunderbar erdschwer-schwerelos wie schon lange nicht mehr.
Wie leicht man vergisst, was für ein wunderbares Leben man doch eigentlich hat, einfach nur begraben unter einem Müllberg von im Grunde genommen trivialen kleinen Schikanen.

Danke!

"Scheib hier weiter", fordert er. Getrieben von der Hoffung, ich könnte seine voyeuristische Ader bedienen.
9 Jahre ist "changes" jetzt alt. Also um ganz genau zu sein: 9 Jahre war "changes" gestern alt.
Und hier gibt es kein Futter für Voyeuristen. Nicht bewusst, nicht böswillig. Einfach so.
Ich müsste entsprechenden Stoff erfinden. Könnte ich - natürlich - wäre nur Arbeit und für Arbeit lasse ich mich dann doch lieber (ohnehin imho zu gering) bezahlen.

Ich bin derzeit so unspektakulär, so uninteressant wie dieses Blog. Mich hält die Kälte gefangen. Ich kann tanzen, was ich fühle, ich kann es nicht schreiben. Schreiben ist (ab)kühl(end) (für mich), tanzen ist warm, manchmal auch heiß.

Nein, ich werde mich hier nicht schreibend abkühlen, um vom Blick von außen, zudem in Kälte zu erstarren.
Nicht jetzt.
Nicht hier.
Nicht, wenn draußen ohnehin alles droht einzufrieren. - Unter einem - btw. - fantastischen Vollmond.

Schrodinger's Cat: Wanted Dead & Alive

Couldn't you just come over here?

Could you?
Would you?
Please me?

Here's someone in need.

sagt er, während er einen Handkuss andeutet in der Dunkelheit des Hofs, mein polnischer Parkplatznachbar, der bereits letzten Winter immer wieder mein Auto abgekehrt hat, der mich immer so anstrahlt, wenn er mich trifft.

Irgendwann in diesem Sommer hat er mir auch seinen Namen gesagt. Ich hab ihn vergessen,

"Ich liebe dich", sagt er und "schönen Abend". Später denke ich mir, es hätte auch beängstigend sein können, allein in dieser Dunkelheit mit einem eigentlich Fremden. Im Moment war da aber nur Unsicherheit, Verlegenheit und ein bisschen Traurigkeit. Traurigkeit, weil es so ehrlich klang, trotz des seines Lächelns.
Ein einfacher Mensch, ganz und gar kein ungehobelter oder grober, nein, ein einfacher Mensch, nicht verkopft, nicht verkrampft mit seinen Arbeiterhänden und vermutlich Staub in den Haaren, den man im Sommer in der Sonne sieht, bei Dunkelheit nur erahnen kann, so weit weg von Zuhause in einem Land, in dem er nie "dazu gehören" wird, mit so viel Mut und Herzlichkeit.

Er versucht erst gar nicht, mich aufzuhalten. Er schenkt mir sein "Ich liebe dich" wie eine Blume und ich stehe da mit leeren Händen, beschämt und frage mich, wann ich das zum letzten Mal gehört habe, dieses "Ich liebe dich". Ich frage mich auch wann ich zuletzt den Mut hatte, es selbst auszusprechen.
Genau so: Ohne Erwartung, ohne Anklage, ohne "Verdammt! ..." - in dieser Deutlichkeit und nicht per Mail oder am Telefon.

Ich kann mich kaum mehr erinnern.

Warum sollten wir versuchen, das Leben leicht zu nehmen?
Warum sollten wir versuchen es zu füllen mit Momenten des Glücklichseins, des Gefühls des Ganzseins?
Warum sollten wir uns gut tun?
Warum sollten wir es uns gönnen, einander - und wenn es nur für Momente ist - glücklich zu machen?

Warum eigentlich? - Wenn es doch auch ganz anders geht.

Wir ersparen uns doch so viel.
Wir ersparen uns die Angst davor
zu verlieren, was schön ist,
zu verlieren, was gut tut,
zu verlieren, was glücklich macht.

Sich auch einen kleinen Traum verweigern mindert definitiv die Gefahr irgendwann einen großen zu verlieren.

Wer gleich gar keine Sandburg baut, braucht sich vor der Flut nicht zu fürchten.

-> Mail deleted, Papierkorb geleert.

heute Morgen aber hat mich mein Wecker aus genau einem solchen gerissen, aus einem der sanftesten, zärtlichsten, die ich je hatte. Einer, in dem du mir so nah warst, dass ich das Gefühl hatte, jede einzelne Pore würde sich öffnen, um noch ein bisschen mehr von deiner Nähe, deinem Geruch aufnehmen zu können.

Es war der perfekte "Kugelwesentraum". Und der leise Schmerz der Trennung hat mich zusammen mit der Schönheit der Erinnerung durch den Tag begleitet.

Die Sehnsucht, die er hinterlassen hat, dieser Traum, ist groß - und bittersüß.