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trennlinien

neumond und online seit 1826 tagen, also 5 jahren.

wäre doch ein guter anlass, ein resumee zu ziehen, nicht?

[wissend, dass jeder tag eine neue weiche setzen kann ...]

wäre ich am 16. mai 1988 nicht diese straße entlang gegangen, nicht genau zu dieser zeit - mein leben wäre ein vollkommen anderes.

manchmal wäre ich neugierig, wie es sich anfühlen würde, diese andere zu sein, die ich in dieser nacht hinter mir gelassen habe.

ich habe den leisen verdacht auch mit ihr nicht tauschen zu wollen.
n o c h nicht.

ein jahr der großen entscheidungen und wohl auch veränderungen, so wie es aussieht.
aber auch ein jahr, in dem sich endlich wieder etwas bewegen muss.

2007 war lähmend und kraftraubend wie kein jahr zuvor und so war auch der abschied von ihm für mich ganz untypisch unsentimental.
DIE eine sms kam nicht in dieser nacht, auch nicht DER anruf oder DIE mail, die den rückblick darauf noch hätte ans herz gehen lassen können.

also scheiß auf 2007 und auf gehts.

das ist wie mit einem kätzchen spielen und sich einbilden einen tiger zu reiten.

ich habe nie geglaubt, dass es so endet
ich habe nie geglaubt, dass es so endet
ich habe nie geglaubt, dass es so endet

ich habe nie geglaubt, dass es

endet.

alles, wonach ich mich sehne, ist das nichts.

im Laufe der Jahre. So manchmal fällt mir das auf. Und hinterlässt ein sanftes, warmes Gefühl.
Zeichen der Zeit, die uns einander nicht näher gebracht hat, das nicht.

Können Sie sie auch sehen, die Falten, die sich eingegraben haben, in mein Gesicht, die kleinen Dellen am Körper?
Was macht das mit Ihnen?

Ach nein, vergessen Sie die Frage, ich will die Antwort nicht hören.

Sie haben mich geprägt, Monsieur. (Vielleicht wissen Sie das ja nicht.) Wenn auch nicht in Ihrem Sinn. Nicht erzogen, nein, geprägt.

Sie haben mich viel gelehrt - über mich.
Vieles war neu und aufregend. Das zu absorbieren ist leicht.
Anderes aufwühlend und beängstigend. Das braucht noch seine Zeit, um sich zu setzen.

Sie sind grau geworden, Monsieur, in den Jahren.

Sie haben Spuren hinterlassen. Ich muss sie lesen lernen.
Nur Brücken will ich nicht mehr bauen über die Gräben, die Sie reißen.
Auch ich bin älter geworden - und müder.
(Sie hätten meine Falten niemals lieben können, ne c'est pas?)

Es war eben doch nicht erst gestern.

Wir haben einander leider nie kennen gelernt.
Wir haben das Einander-Erkennen verlernt.

schluss mit sehnsuchtsarien, schwärmerischen lamenti, schluss mit alles-verstehen-wollen, schluss mit alles-verzeihen-wollen.

tu m'a fait mal
tu me fais mal

bon.
casse-toi.

12.06.2046
Voraussichtliches Ende in Havanna/Kuba
.

so kann man sich irren.

"wenn ich seine nummer noch hätte", sagt sie, "würde ich ihn anrufen. und ich weiß, er würde rangehen, und es wäre nichts gewesen als ein schlechter scherz. weil er tot sein kann, aber doch nicht einfach weg!"


febermond1

erst als ich es verließ, das lokal, wurde aus der ahnung ein eindruck, manifestierte sich die gewissheit.

noch drei mal um den block. straßenschild, fassade, hausnummer.
wie lange ist das nun schon vergangenheit?

und dann weiter, egal wo hin. quer durch die stadt, bis nichts mehr bekannt erscheint - und das geht weit schneller als gedacht.
ich bin nicht müde, ich habe kein ziel.
zeit spielt keine rolle.

liebäugeln mit den blauen schildern, liebäugeln mit graz, budapest, prag.
prag. noch einmal?
prag? wie damals?
prag im schnee.

schließlich doch wieder ein orientierungspunkt, bekannte straßen.

in dieser nacht kamen endlich wieder die tränen.
diese tränen, die knoten lösen, die seele reinigen.

was manchmal ein einziger satz zu bewirken vermag.

la luna versteckt sich noch.
ich bin wieder zurück.

war ein stück zu tief gefallen.
hat eine weile gebraucht, wieder fuß zu fassen.

und jetzt, hier, fühlt sich das schreiben an wie ein springen von eisscholle zu eisscholle. unsicher.
es gäbe so viel zu erzählen, doch fühlt sich zu intim an - und gleichzeitig zu banal.
ich suche nach bildern, die sich nur in schemen zeigen und sich verflüchtigen, kaum dass ich versuche, mich ihnen zu nähern.

sie wird wohl unbeschrieben bleiben müssen, diese zäsur.
nur: wo finde ich ihn hier, den "neu"beginn?