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Unwetter reinigen die Luft, sagt man. Das tun sie, zweifelsohne. Manches muss manchmal auch durchgebeutelt werden, auf seine Belastbarkeit getestet - was fällt ihm zum Opfer, was hält stand?
Was ist es wert neu aufgebaut zu werden, welche Schäden sind nicht mehr zu richten?

Das muss sich erst zeigen.
Vorerst steht sie hier und atme sie tief ein, die geklärte Luft.
Unsicher, verunsichert, staunend, ...
Unter ihr das Fundament im immer noch trüben Wasser, im Dach ein paar Lecks.
Zumindest kein Papierkram mit der Versicherung. Nicht in ihrem Fall.

Ein bisschen steht sie noch unter Schock, was sie manche Dinge leichter nehmen lässt, oder einfach klarer sehen, das liegt dann wohl wieder an der reineren Luft, kann auch sein.

Sie kann das (Göttin sei Dank!) ja besser als ich, das mit dem Abwarten, das mit der Geduld, das mit den vorsichtigen Schritten, aber das ist nur eine Frage des Vergleichs. Meisterin wird sie darin wohl auch nie eine werden.

Und es sind Freunde da. Freunde, die zuhören, halten, vorsichtig versuchen Perspektiven zu ändern in stundenlangen nächtlichen Telefonaten oder auf ihrer Couch bis 2 Uhr Nachts und länger, den ein oder anderen Eimer Wasser helfen raus zu tragen oder ein bisschen an den Dachziegeln rütteln und ein Leck stopfen helfen.
Die sind unbezahlbar. Beschämen beinahe.

Der Sommer der Unwetter in Österreich.
Ihr Auto hat es unbeschadet überstanden. Flucht ist immer noch möglich.

Stahlarbeiter prügeln Manager zu Tode.

Nein, nein, nein, das macht man einfach nicht.

Obwohl ...