dein lachen, meine gekräuselte nase, deine zuckenden mundwinkel, mein wippender fuß, deine gehobene braue, mein blick in die wolken.
und manchmal wünschte ich, es fiele dir nicht ganz so leicht, meine gedanken zu lesen.
du weißt, dass ich weiß, dass du weißt, dass wir wissen.
gut, dass es nicht nötig ist, darüber worte zu verschwenden.
und manchmal wünschte ich, es fiele dir nicht ganz so leicht, meine gedanken zu lesen.
du weißt, dass ich weiß, dass du weißt, dass wir wissen.
gut, dass es nicht nötig ist, darüber worte zu verschwenden.
ferromonte meinte am 30. Mai, 23:20:
muß
schön sein, von dir geliebt zu werden ..
june antwortete am 31. Mai, 08:50:
...
"Dort draußen, wenn ich darüber nachzusinnen wagte, brütete die gespenstische Stille des Wahnsinns, die durch Jahrhunderte ununterbrochenen Gemetzels erschöpfte Welt der Menschen. Das Draußen warein blutbeflecktes, umhüllendes Häutchen, in dem alle Tätigkeit sich abspielte, die Heldenwelt der Wahnsinnigen und Besessenen [...][Ich] ... dachte an überhaupt nichts, an nichts, was außerhalb der Zelle lag, in der wir hausten, nicht einmal an eine Krume auf einem weißen Tischtuch. Ich dachte lediglich innerhalb der Mauern unseres amöbenhaften Lebens, den reinen Gedanken, den uns Immanuel Leisegang Kant gegeben hat und den nur eine Bauchrednerpuppe wieder hervorbringen konnte.
Ich dachte mir jede wissenschaftliche Lehre, jede ästhetische Theorie, jedes Gran Wahrheit in jedem schiefen Seelenrettungsystem aus.
Ich rechnete mir alles haargenau aus, noch dazu in gnostischen Dezimalen wie Tips, die ein Betrunkener am Ende eines Sechstagerennens gibt.
Aber es war für ein anderes Leben berechnet, das ein anderer eines Tages leben würde - vielleicht.
Wir befanden uns am Rande des Flaschenhalses, sie und ich, aber der Hals der Flasche war abgebrochen, und die Flasche war nur eine Erfindung.
(MILLER, Henry, Wendekreis des Steinbocks)
ferromonte antwortete am 31. Mai, 10:36:
jes,
so hört sich henry miller an, in der deutschen übersetzung (wagenseil oder so?). einer der genialsten schriftsteller des 20. jhdts. oft verkannt und mißverstanden, als pornograph eingestuft und gehandelt, ist er in wahrheit einer der wenigen klarsehenden gewesen.