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waves



and this was how it was.

or let's say "I'm about to lose control and I *know* I like it."

June auf Wolke7 ... und der Kopf hat Pause ... bis morgen früh.

sie aussperren, die Erinnerungen,
sie aussperren, die Befürchtungen,
sie aussperren, die Frage danach, wo das hingehen soll.

Nur nicht verkopfen ...
dann fühlt es sich an wie ein bisschen Frühling mitten im Altweibersommer, der hinausreichen könnte über den angekündigten Kälteeinbruch.

Kaum den letzten Beitrag geschrieben, auch schon das Handy in der Hand.

SMS:
"Ich würd total gern wieder mal mit dir quatschen. Wie sieht es bei dir aus Donnnerstag oder Freitag? Würde dich gern einladen, wenn du Zeit und Lust hast."

SMS-Antwort:
"June, gerne, die Woche weiß ich nicht, ob ich es schaff. Ich spür, dass mich die Sache mit meinem Papa nervlich ziemlich erdrückt. ... Hab ein bisschen Geduld mit mir. Aber Grundsätzlich sehr sehr gern. Alles Liebe."

Das passt. Das ist perfekt! Den Draht halten, die Entscheidung aufschieben. Und vor diesem Hintergrund einander morgen wieder sehen, einander wieder aus dem Weg gehen, Blicke vermeiden.
Alle Türen offen, keine durchschreiten und damit auch keine schließen müssen.

Feig? Durchaus.
Aber wie sehr ich das genieße. Und es scheint , als wären wir das beide, unentschlossen Genießende, Teenager spielende, die jede Pause vom "Erwachsensein" aufsaugen wie die letzten Sonnenstrahlen dieses sommerlichen Herbstes. (Huch, war das jetzt fast preisverdächtig kitschig. *g*)

Es war ganz gut, eine Weile weg zu sein und es wäre nicht wirklich nötig gewesen, heute Haare zu waschen und die Nägel neu zu lackieren und mir jetzt schon zu überlegen, was ich morgen anziehen werde (um dann ohnehin doch wieder nur in Jeans zu schlüpfen, weil ich morgens eher ein Jogginganzug- als ein Armani- oder Moschino-Typ bin), aber mit über 40 nochmal den Teenager zu geben hat was.

Seit dieser Nacht in diesem Hotelzimmer sind wir uns aus dem Weg gegangen, als hätten wir etwas Verbotenes getan, als wäre etwas Peinliches vorgefallen.

Ich weiß durchaus wie kindisch das ist. Ich müsste ihn nur fragen, es wäre nicht das erste Mal, dass wir einen Abend bei mir verbringen, aber es wäre - und das wissen wir beide - jetzt anders. Es wäre nicht mehr das lockere Geplauder auf der Terrasse an einem warmen Sommerabend bei Antipasti, Champagner und Rotwein.
Der nächste Abend bei mir wäre eine Entscheidung, zu der er wohl ebenso wenig bereit ist wie ich.

Ich denke, es ist der Tanz auf dem Drahtseil, der so anzieht. Noch balancieren wir gut, aber wir werden kippen - früher oder später.

Die Angst davor ist es, die ich so genieße. Ich spiele zu gern mit dem Feuer - und etwas in mir ist immer besessen davon, sich zu verbrennen. Dieses "Etwas" ist Nicht-Ich und doch so sehr das, was ich bin.
Zuerst aber muss heilen was noch bloß liegt, und sich Nacht für Nacht in meine Träume schleicht.

seit so vielen Jahren habe ich zum ersten Mal wieder das Gefühl, ich bin gerade dabei, mich zu verlieben.
Und als wäre das ein Naturgesetz meines Lebens ist es wieder ein Mann, der für mich fast alles sein kann und darf, nur nicht *DER* Mann.

Und doch spüre ich sie immer noch, diese Umarmung und rieche immer noch diesen Geruch, zehre ich immer noch von der Kraft, die mir diese innige Nähe gegeben hat, die keine einzige Regel übertreten hat, sollte man ein Treffen in einem Hotelzimmer mitten in der Nacht, nicht per se als solches bezeichnen.
Reden und einander halten, nicht einmal ein Kuss und so unter die Haut gehend. Worte, die treffen.

*verwirrt*
*glücklich*
*ängstlich*

June

Dieser Eintrag hat mich tief berührt. Nicht, weil die Situation je vergleichbar gewesen wäre, nicht, weil ich es selbst immer noch in dieser Intensität empfinde, aber weil so Vieles für mich dennoch (auch) immer noch stimmt.

Dieses

"Es ist alles gut, wenn ich ihr nicht begegne, es tut mir nichts weh, ich kann mich verlieben, ich kann Nähe herstellen zu anderen Frauen, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, ja Freude – [...]"

ist auch für mich immer noch nicht ungebrochen. Ihn sehen, ihn berühren, macht es so schwer, andere Männer noch zuzulassen, wird immer wieder beinahe zum Willensakt, zu einer Revolte - nicht gegen ihn, gegen einen Teil meines Selbst.

Oh, keine Frage, ich bin viel, viel, viel besser geworden im Mich-wieder-auf-den-Boden-Zurückholen und doch macht mich jede Begegnung wieder zu *seiner* Frau und lässt mich in der Folge den Trennungsschmerz wieder erleben, der dazu tendiert alle und alles wegzustoßen, was nicht *er* ist - und damit (das ist das eigentlich Perverse) auch ihn.

Dieses Gefühl von heute hatte ich im Büro schon ewig nicht mehr. Fast hatte ich vergessen, wie sich das anfühlt, diese Art verlangenden, sehnsüchtigen Ziehens, während die Bilder im Kopf Amok laufen und jeder Versuch sich auf die Arbeit zu konzentrieren hilflos scheitert.

Vielleicht wird es ja doch langsam Frühling, ungeachtet des Wetters, zumindest in mir.

Wieder eine Nacht in einem Hotelzimmer, den PC nur noch einmal eingeschaltet, weil mein Gefühl es mir befahl, das Gefühl, das mich auch weg zog unten von der Bar, gleich als ich ins Zimmer kam, nicht einmal zwei Minuten, bevor sie eintraf, die Mail.

Das ist nicht neu und erstaunt mich doch immer wieder.

Jetzt rauche ich heimlich noch eine Zigarette, es ist so kalt da draußen im Schneetreiben (der Frühling verweigert sich immer noch), im Nichtraucherzimmer und frage mich einmal mehr, woher das kommt, dass ich noch immer so offen, noch immer so erreichbar bin für ihn und was ich noch tun muss, um dem Herr zu werden.

Wie kann jemand, der sich so verweigert, so präsent in mir sein?

Und schon wieder ist es vorbei mit der Ruhe und Gelassenheit. Ich habe furchtbar schlecht geschlafen, letzte Nacht. Viel zu viele, zu intensive Träume und schon wieder laufe ich in mir im Kreis.
Noch nicht mal Madame Luna kann ich heute die Schuld geben ...

oder auch s o . (punkt)
oder noch besser in grossbuchstaben mit ausrufezeichen:
SO!

autofahren ist therapie. war es für mich eigentlich immer schon. der effenkt setzt ein nach ca. 200 km (das ist das minimum), dann wird alles im mir ganz ruhig. ist nur musik und bewegung, frei fließende gedanken und bilder, assoziationen.
oft würde ich dann gerne mitschreiben, was mir so durch den kopf geht, aber so wichtig ist es wohl auch nicht.
ich will dann nicht mehr halt machen, nicht mal, wenn die blase drückt. allein die tankanzeige kann mich zu einem stopp bewegen.

fahren, einfach nur fahren.
und immer wieder überkommt es mich, den schildern einfach zu folgen.
"modena - sollte sich mit diesem tank noch ausgehen." oder: "berlin: nicht mal 700 km.", prag, rom, ...
früher habe ich solchen impulsen noch nachgegeben. einfach so. früher ... wie lang ist das doch her.

heute ist das nur noch ein kurzes aufblitzen, dem ich widerstehe - wie so vieles.

jetzt, jedenfalls, bin ich wieder hier. wieder allein. und das tut gut.
auch wenn die putzfrau in meiner abwesenheit wieder mal nicht gekommen ist. auch wenn es ein weilchen gedauerthat, bis es wieder angenehm warm war, in der wohnung.
meins. ganz meins!

allein und damit wieder offen für andere. telefonate zum jahresende, nachweihnachtstelefonate.
nur noch 2 tage und wenige stunden und dann fick dich, 2008. schlimmer kann es nicht mehr kommen. und ich brauche ihn so dringend, diesen symbolischen schnitt, so dringend wie nie zuvor ....