absolute schwachstellen
ambivalenzen
credo
gestern
jump!
just me
lunatic
mehr oder weniger essbares
memories
querverweise
Selbst- und Fremdbild
sodbrennen
Sommer2009
sonnenstrahlen
traumland
trennlinien
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren



 
ich weiß nicht, wieviele menschen du hast sterben sehen. wieviele gegangen sind, zwischen der einen gemeinsamen nacht und der nächsten, zwischen dem beginn deines urlaubs und dem wiederkommen, zwischen deren abreise und der vermeintlichen rückkehr.

ich zu viele.

zu viele, um nicht zu wissen: was zählt ist immer das "jetzt". nur das jetzt, der augenblick.

und ich erinnere mich zu gut, viel zu gut, an dieses "spiel", das d. und ich damals spielten, vor gut 10 jahren, in einer nische dieses verrauchten lokals.
natürlich auf drogen. manche fragen stellt man sich in einer gewissen direktheit und intensität, ehrlichkeit und ernsthaftigkeit nicht "einfach so". ohne alkohol, das ist wichtig.
"stell dir vor", sagte plötzlich er (oder vielleicht auch ich, aber das ist nicht wichtig), als draussen eine sirene heulte, so laut, dass sie in der pause, die der cd-wechsler für sich einforderte, zu hören war. "stell dir vor, dass sie jetzt kommt, die durchsage, dass sie unterwegs sind, die raketen, und dass alles vorbei ist, in - sagen wir mal - zwei stunden. was würdest du tun?"

("die raketen". das sind wir "kinder" der frühen 80er. immer "die raketen" und die sprüche am klo: "auch atompilze sind schön". - aber auch das tut eigentlich nicht wirklich etwas zur sache.)

was wirklich zählt ist: ich saß dort und wusste, nichts würde ich tun, als hier sitzen, auch noch weitere zwei stunden und denken und warten und vielleicht sogar lächeln.
weil alles in meinem leben klar ist. weil es nichts gibt, das ich unbedingt noch tun / sagen / machen müsste, um nicht etwas wichtiges unerledigt zurück zu lassen.
kleine entschuldigungen vielleicht, die ausständig wären, kleine gesten, die noch schön gewesen wären, aber nichts, das mich aufgescheucht hätte, nichts, von dem ich das gefühl gehabt hätte, es wäre ein versäumnis, das ich jetzt schnell noch nachholen muss.
weil nichts herumliegt, im unaufgeräumten zimmer meines lebens, weil alles an seinem platz ist, auch mitten im chaos.

wie weit habe ich mich davon nur entfernt.

"Daß wir was miteinander zu tun haben",

schreibt der, der das hier nicht liest und würde er es lesen erst recht nicht verstehen könnte, wie müde ich des schreibens oftmals bin,

"liegt an vielem, ganz besonders aber an einem Umstand: Daß Du so schreiben kannst wie sonst keine und daß vielleicht keine eine Antwort auf meine mail s c h r e i b e n könnte, Du aber schon. Du kannst sie besser schreiben als sonst was.
Das Schreiben klärt deine Gedanken und Gefühle, das spüre ich immer dann, wenn ich mit dir telefoniere, nachdem Du was getrunken und viel geraucht hast, was deine Stimme perdu schickt und deine Gedanken ins Verzerrte.
Ich reiß mich auch, nicht immer aber meist, furchtbar zusammen, wenn ich D i r schreibe, einfach weil ich weiss, dass du sensitiv auf Worte reagierst wie sonst nur ich (von denen ich kenne), jedenfalls wenn Du willst und wenn Du nicht auf Ich-mach-zu machst (wie jüngst sehr oft).
Wenn Du schreibst, wirklich schreibst - kann ich meine Gefühle für dich nicht beschreiben, intensiv wie sie sind."

***

"so gerne würde ich mit dir reden", antworte ich, "nein, auch nicht am telefon. wirklich REDEN - mit all den möglichkeiten nuancen auszudrücken, wie blicken, gesten, tonfall.
dass mir diese möglichkeit nicht gegeben ist, dem beuge ich mich. ungern, aber letztlich ist mir diese krücke des in die tastatur gehämmerten wortes immer noch wichtiger als die totale nichtkommunikation, in der ich mir schon so oft vorgenommen habe, besser zu werden.
konsequenter, im sinne eines "never take the second best".

es gibt eine zeit für das geschriebene wort. das, hier und jetzt, ist sie nicht." (nicht für uns)

und schreibe dennoch weiter, schreibe an, gegen besseres wissen, gegen meine tiefste überzeugung.

und spüre, wie es stimmt, immer mehr. ich (mich einem scheinbaren zwang beugend) mache zu.
und kann nichts dagegen tun.
schicke meine gedanken aus der "verzerrung" in den logos. und bin vieles. vielleicht auch kristallklar und für ihn verständlich.
bin vieles, nur nicht ich.

Energie, so lehrt uns die Physik, kann nicht aus dem Nichts entstehen und kann auch nicht verschwinden. Verschiedene Energieformen wandeln sich ineinander um.

Oftmals wird irrtümlich diese Umwandlung von Energieformen mit dem Verlust von Energie identifiziert. Dies ist [im strengen physikalischen Sinn] nicht richtig.
Was bei "energieverbrauchenden" Prozessen tatsächlich passiert, ist eine Erhöhung der Entropie durch irreversible Wärmeerzeugung. Die so erzeugte Wärmeenergie kann - als Konsequenz aus dem zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik nicht vollständig wieder in nutzbare Energie zurückgeführt werden, so dass ein Verlust an nutzbarer Energie entsteht.

Ein System kann Energie mit anderen Systemen austauschen, z.B. durch Strahlung oder Wärmeleitung. Man spricht dann von einem offenen System. Der Energieerhaltungssatz gilt also nur in abgeschlossenen Systemen.
Es muss aber trotzdem die Kontinuitätsgleichung gelten. Sprich: "Die Energie die in ein offenes System hineinfließt minus der Energie die es verlässt muss gleich der Energieänderung des Systems sein."

Die Heisenbergsche Unschärferelation erlaubt aber, dass die Energie eines Systems für sehr kurze Zeitspannen spontan schwanken kann. Im Rahmen der Quantenmechanik gilt der Energieerhaltungssatz daher nicht uneingeschränkt.

Im Rahmen der Lagrange'schen klassischen Mechanik lässt sich beweisen, dass die Energieerhaltung eine direkte Folge der Homogenität der Zeit ist, d.h. es handelt sich nicht um ein Axiom sondern tatsächlich um einen Satz. Dies ist ein Spezialfall des Noether-Theorems, das aussagt, dass aus jeder Invarianz eine Erhaltung folgt.

Schlussfolgerungen:

Alle von selbst (in einer Richtung) ablaufenden Prozesse sind irreversibel.
Alle Prozesse mit Reibung sind irreversibel.
Ausgleichs- und Mischungsvorgänge sind irreversibel.
Wärme kann nicht von selbst von einem Körper niedriger Temperatur auf einen Körper höherer Temperatur übergehen. Dazu ist eine Kompensation durch andere irreversible Prozesse notwendig.




so ist das also. mit der liebe und dem umkehren und dem neubeginn.
und wenn die liebe nicht mehr liebe sein darf, weil die reibung sie irreversibel verwandelt hat. wie erkenne ich sie dann wieder? ich würde so gerne wissen, welche mutation daraus hervorgegangen ist und wie sie aussieht. danach.

vorerst berühren meine fingerspitzen ganz zart das nicht mehr weiße eselsohrige und befleckte, aber immer noch unbeschriebene blatt des "neubeginns", bevor die ganze hand entschlossen zupackt ...

mülltrennung nicht vergessen!