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Komplizenhaft sehen wir uns an, der Engel und ich, verdrehen die Augen und schenken uns ein verschwörerisches kleines Lächeln.

Keine Notwendigkeit unsere Gesten zu verbergen, sie beachtet uns nicht, June, die auf dem Sofa sitzt, die Wange auf den Knien, die Arme um die Beine geschlungen, sich selbst umarmend, mit der rechten Hand den linken Oberarm streichelnd.

Ganz in sich versunken, in der eigenen Wärme, der eigenen Berührung, sich selbst scheinbar Halt gebend ohne wahrzunehmen, wie leicht sie so, wie sie da kauert, aus dem Gleichgewicht zu bringen wäre. .... nur ein kleiner Schubs würde genügen ...

"Warum nicht?", stellt der Engel schließlich die Frage aller Fragen, eigentlich SEINE Frage, seine so laut unausgesprochene Frage, deren Hall den ganzen Tag über en Raum füllte.

"Das ist keine Frage für einen Engel", denke ich, nicht mal für einen in Jeans. Engel sollten sich auskennen - mit Träumen - und der Einsamkeit in der Zweisamkeit ebenso wie der Zweisamkeit in der Einsamkeit.

Sie trägt alles noch in sich, June, jede Berührung, jede Vereinigung, Geruch und Geschmack, sanfte Worte und Lippen. Das macht sie frei.

In seinen Bewegungen, seinen Gesten, seinen Blicken, in dem leisen Erschauern des scheinbar zufälligen Unterarm an Unterarm liegt der Kleister, der alles zu einer Einheit verschmerlzen lässt.
Mehr braucht sie nicht, June, so wie sie dort sitzt. In Ihrer Erinnerung (an die Vergangenheit und die Zukunft) ist sie autonom. Die antizipierte Umarmung wird niemals den Augenblick zu früh gelöst, der antizipierte Geruch begleitet sie bis mitten in den tiefsten Schlaf.

June, so, wie sie da sitzt: Autonomie total.