In den frühen 80er trug June in der kleinen Stadt in der sie lebte vorwiegend Jeans, die so eng waren, dass zwei Verkäufer notwendig waren, um sie zuzubekommen und die nach den ersten Malen des Getragenwerdens blaue Flecken an den Hüftknochen hinterließen (ja, Stretchstoffe gab es damals noch nicht) und lange weite Männerhemden darüber.
Dazu dicke Socken und Clarks, große Ohrringe, Peace-Zeichen, Hanfblätter oder dieses nackte, kniende, hingebungsvoll rauchende Mädchen an einem Lederband um den Hals. Junes Lieblingshemd war weiß mit unregelmäßigen feinen rosa und blauen Streifen.
Man trug lange Haare, die immer das Gesicht verdeckten - vor allem auf Familienfotos - die nie ZU sauber aussehen sollten (etwas Körpercreme löste meist das Problem).
Man trug Sonnenbrillen im Joplin-Stil und liebte Jimmy Hendrix, die Patentante der begehrten Brillen, The Doors und die Jazz-Butcher's.
Man bemalte selbst Gitarren, betete den Typen an, der die 12-Saitige spielte wie ein Gott, hatte Matratzen auf den Böden derKinder- WG-Zimmer, Unmengen an Patiktüchern und liebte Wandteppiche und Wasserpfeifen, die auch geraucht wurden, manchmal sogar mit Rum statt Wasser gefüllt. Man kannte sich aus mit schwarzem Afghanen (wer verkauft den besten) und selbstangebautem Gras.
Man malte Graffitis auf Wände (naja, soetwas ähnliches zumindest -vorwiegend mit Filzer an die Klowände seines Lieblingslokals) mit schwerwiegenden Botschaften - "Auch Atompilze sind schön!" und entsprechende Sprüche auf die Einbände der Schulhefte.
In der ersten Hälfte der 80er in der kleinen Stadt, in der June groß wurde.
In der sie unvermutet lang wurde, in der sie begann ihren Körper zu hassen. Dieses dürre Ding, an dem die Hüftknochen beinahe den höchsten Punkt bildeten, wenn sie in der Sonne auf dem Rücken lag.
(Viele Jahre später hörte sie in einem Schwimmbad ein Mädchen darüber klagen und sah die Freundin verständnisvoll mit dem Kopf nicken und verbiss sich mühsam ein schallendes Lachen).
In dieser Stadt, in der es auch die zwei Quotenpunks gab, einige MODs und viele Schnürlsamthosenträger liebte June die "Alte Teestube", das "Safari", eines der beiden konkurrierenden Jugendzentren und Asia-Läden mit dem durchdringenden Geruch nach Patchouli und Ylang-Ylang, den Patikkleidern und den Samtschuhen mit Riemchen und Anfang der 80er ihren ersten "Mann".
Von dieser June glaube ich möchte ich in der Rubrik gestern beginnen zu erzählen. Nicht mehr heute, vielleicht auch nicht morgen, aber irgendwann. Auf die Gefahr hin, dass es wirkt als würde ich eines der "Mein-erstes-Mal-Blogs" abkupfern.
Was ist schon jemals wirklich neu?
Dazu dicke Socken und Clarks, große Ohrringe, Peace-Zeichen, Hanfblätter oder dieses nackte, kniende, hingebungsvoll rauchende Mädchen an einem Lederband um den Hals. Junes Lieblingshemd war weiß mit unregelmäßigen feinen rosa und blauen Streifen.
Man trug lange Haare, die immer das Gesicht verdeckten - vor allem auf Familienfotos - die nie ZU sauber aussehen sollten (etwas Körpercreme löste meist das Problem).
Man trug Sonnenbrillen im Joplin-Stil und liebte Jimmy Hendrix, die Patentante der begehrten Brillen, The Doors und die Jazz-Butcher's.
Man bemalte selbst Gitarren, betete den Typen an, der die 12-Saitige spielte wie ein Gott, hatte Matratzen auf den Böden der
Man malte Graffitis auf Wände (naja, soetwas ähnliches zumindest -vorwiegend mit Filzer an die Klowände seines Lieblingslokals) mit schwerwiegenden Botschaften - "Auch Atompilze sind schön!" und entsprechende Sprüche auf die Einbände der Schulhefte.
In der ersten Hälfte der 80er in der kleinen Stadt, in der June groß wurde.
In der sie unvermutet lang wurde, in der sie begann ihren Körper zu hassen. Dieses dürre Ding, an dem die Hüftknochen beinahe den höchsten Punkt bildeten, wenn sie in der Sonne auf dem Rücken lag.
(Viele Jahre später hörte sie in einem Schwimmbad ein Mädchen darüber klagen und sah die Freundin verständnisvoll mit dem Kopf nicken und verbiss sich mühsam ein schallendes Lachen).
In dieser Stadt, in der es auch die zwei Quotenpunks gab, einige MODs und viele Schnürlsamthosenträger liebte June die "Alte Teestube", das "Safari", eines der beiden konkurrierenden Jugendzentren und Asia-Läden mit dem durchdringenden Geruch nach Patchouli und Ylang-Ylang, den Patikkleidern und den Samtschuhen mit Riemchen und Anfang der 80er ihren ersten "Mann".
Von dieser June glaube ich möchte ich in der Rubrik gestern beginnen zu erzählen. Nicht mehr heute, vielleicht auch nicht morgen, aber irgendwann. Auf die Gefahr hin, dass es wirkt als würde ich eines der "Mein-erstes-Mal-Blogs" abkupfern.
Was ist schon jemals wirklich neu?