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An sich hasse ich Schmerz, ich kann es nicht ausstehen, wenn mir jemand weh tut. Was mich so überwältigt ist allein die Diskrepanz zwischen den Empfindungen. Der Schmerz macht den Körper unglaublich empfänglicher für jede andere Berührung, er durchbricht eine Barriere. Alles andere geht durch ihn so viel weiter unter die Haut, macht jede andere Berührung noch viel beglückender als sie es für sich genommen ist.

Diese Mischung aus Schmerz und Zärtlichkeit löscht für eine Weile alles aus, das ablenkt vom reinen Empfinden, von uneingeschränktem sexuellen Begehren.

Der Schmerz ist eine unmittelbare Form des Eindringen des Anderen in den eigenen Körper und dazu ganz "ja" sagen zu können, macht ihn auf seltsame Weise schön, vor allem, weil er wieder aufgefangen wird in anderen, ohne ihn undenkbaren Empfindungen. Durch ihn erst wird ein Orgasmus zu einem wahrhaft ekstatischen Erlebnis.
Wenn er verklungen ist, bist du nackt und schutzlos, als wärst du gerade neu geboren. Und die Sehnsucht nach dem Aufgefangen- und Gehalten werden, ist unbändig.

Die Fremdheit ist da, um überwunden zu werden, der Schmerz kein Mittel Distanz zu halten, gar zu schaffen, die "Hölle" nicht das Ziel, nur der Weg.

Ich gebe mich dir mit jeder Faser, weil etwas in mir daran glaubt, dass du die Kraft hast, mich zu halten.
Vergil geleitet Dante durch die Hölle - und aus ihr heraus. Orpheus tat gut daran, sich umzusehen, gerade weil sie dadurch Gefangene blieb der "Unterwelt".

Geht er, ohne den Blick zurück, ist Eurydike frei.
-> Wieder die Absage einer Devoten ...