sagt er, "ganz von vorn, als würden wir ein neues, leeres, weißes blatt papier aufschlagen."
"ja", sage ich. "ja."
und lege alle meine sehnsucht in dieses "ja".
wie schön wäre es, daran glauben zu können, dass das möglich ist. "regie: alles zurück an seine plätze. szene 1, position 1 ... und wir versuchen es noch einmal. kamera ... go!"
das ist nicht das leben. da hilft alles sehnen nichts. es gibt kein zurück zu szene 1.
"du bist bitter geworden", sagt er.
ja. bin ich. bitterschokolade - macht nicht dick, aber ist auch nicht jedermanns fall.
"lass uns neu beginnen", sagt er "morgen", sagt er.
und alles in mir will daran glauben, dass es morgen beginnt: ein neues leben. - wenn da nur nicht diese stimme wäre.
diese stimme und der engel,
der engel auf dem küchentisch,
"lass sie uns vergessen", sage ich, "beide, die stimme und den engel."
"es ist spät", sage ich. "lass unsträumen schlafen gehen."
"morgen ist auch noch ein tag. scarlet."
"ja", sage ich. "ja."
und lege alle meine sehnsucht in dieses "ja".
wie schön wäre es, daran glauben zu können, dass das möglich ist. "regie: alles zurück an seine plätze. szene 1, position 1 ... und wir versuchen es noch einmal. kamera ... go!"
das ist nicht das leben. da hilft alles sehnen nichts. es gibt kein zurück zu szene 1.
"du bist bitter geworden", sagt er.
ja. bin ich. bitterschokolade - macht nicht dick, aber ist auch nicht jedermanns fall.
"lass uns neu beginnen", sagt er "morgen", sagt er.
und alles in mir will daran glauben, dass es morgen beginnt: ein neues leben. - wenn da nur nicht diese stimme wäre.
diese stimme und der engel,
der engel auf dem küchentisch,
"lass sie uns vergessen", sage ich, "beide, die stimme und den engel."
"es ist spät", sage ich. "lass uns
"morgen ist auch noch ein tag. scarlet."
june - am Samstag, 10. Juli 2004, 00:49 - Rubrik: ambivalenzen
albannikolaiherbst meinte am 10. Jul, 09:24:
Ich möchte Ihren schönen Text etwas verändern.
"lass sie uns vergessen", sage ich, "beide, die stimme und den engel.""es ist spät", sage ich. "gehen wir schlafen."
Dadurch verliert der Text einen Moment des Kitsches,der ihn durchbrechen läßt, - und zwar einfach deswegen, weil das veröffentlichte Gefühl v e r ö f f e n t l i c h t e s Gefühl ist, also ein abstrahiertes. Es läßt sich wahr dann nur in den Zwischentönen fassen.
*lächelnd:* anh
albannikolaiherbst antwortete am 11. Jul, 01:18:
Über einen Engel habe ich selbst einmal eine Geschichte geschrieben.
Nämlich einen Engel im Haar, eine Haarklammer, die einen Engel darstellt und eine leitende, auch fatale Funktion in der Erzählung spielt. Sie heißt "Lena Ponce" und wird im nächsten Frühjahr in einem neuen Erzählband erscheinen; deshalb darf ich sie nicht vorab veröffentlichen (auch nicht im Weblog). Wenn Sie mögen, schick ich Sie Ihnen aber gern als Datei. Dazu brauchte ich aber Ihre email-Adresse.Schön, daß Sie meinen kleinen Vorschlag nicht krummgenommen haben; manche Leute reagieren bei sowas pikiert, auch wenn alles andere als eine arrogante Haltung dahinterstand.
Herzlich und gute Nacht: ANH
june antwortete am 11. Jul, 11:27:
ich würde mich sehr freuen, über die geschichte,
geschichten und engel sind wichtig. von beiden kann man nie genug haben.nebenbei auch nicht von hin-weisen (gefallen mir besser als vor-schläge). verbündete im kampf gegen die eigene blindheit sind wichtig (fast so wichtig, wie engel und geschichten).
oops meinte am 10. Jul, 10:15:
ch wünsch wie auch immer dies aussehen mag
"Das Schwerste: immer wieder entdecken, was man ohnehin weiß."
von Elias Canetti
BlueBob meinte am 10. Jul, 10:59:
Ein Neubeginn ist immer möglich, wenn man noch an ihn glauben kann. Dabei bin ich ja eher Pessimist.
june antwortete am 10. Jul, 20:00:
zitate
sind ja nur in den seltensten fällen so wirklich meins.in diesem fall jedoch mache ich eine der fallweise fälligen ausnahmen:
Der Pessimist beklagt sich über den Wind.
Der Optimist hofft, daß er dreht.
Der Realist stellt die Segel neu.
Unbekannter Autor
leider: zur realistin fehlt mir wohl das talent, aber stellen wir uns doch den tatsachen:
Realität ist etwas für Leute,
die nicht mit Drogen zurecht kommen.
Unbekannter Autor
quelle
albannikolaiherbst antwortete am 11. Jul, 01:21:
Oder so:
Drogen sind Realitäten, die mit den Leuten nicht zurechtkommen.
schatten meinte am 10. Jul, 11:07:
diese worte, diese sätze...
.. .. als wären sie von mir gedacht.
june meinte am 10. Jul, 19:09:
neubeginn
und so ist es immer noch leer, das weiße blatt.ein paar fettflecken hat es schon abbekommen, schmutzränder und ein eselsohr.