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... und grundlegendes Verständnis für käufliche "Liebe".

Seit gestern geht mir das nicht mehr aus dem Kopf ...

Warum gehe ich viel lieber mit Menschen, die ich kulinarisch nicht wirklich einschätzen kann, in ein Lokal (auch deren Wahl) als mich von ihnen Zuhause zum Essen einladen zu lassen?

Ganz einfach: Schmeckt es mir nicht, lasse ich das Essen im Lokal zurückgehen. Bin ich eingeladen, hat man selbst gekocht, bleibt unter Umständen das Nachwürzen mit im Idealfall vorhandenem Salz und Pfeffer, das Ablehnen der einen oder anderen Beilage mit Verweis auf angebliche Unverträglichkeit, aber ein: "Entschuldigt bitte, aber das ist eine Zumutung, das esse ich nicht", würde nie im Leben in Frage kommen.

Das ist dieser Mist, der sich "gute Kinderstube" nennt. Naja, auch. Wer will schon jemanden verletzen, zu dem eine gewisse Nähe entstanden ist - und die gibt es, sonst würde nicht bei diese(n) Menschen essen. Im Lokal gibt es die nicht, da ist es ein rein geschäftliches Verhältnis.

Und irgendwie ist es doch auch so beim Sex. Verletzen will man nicht, "nachwürzen" geht nur von Fall zu Fall, also "Augen zu und durch" oder runter würgen. In so einer Situation würde man sich die Anonymität eines reinen Geschäftsverhältnisses wünschen.
"Danke für Ihre Mühe, behalten Sie das Geld, ich verzichte auf weitere Serviceleistungen."

Einen gangbaren Mittelweg such ich noch, einen, der *für mich* gehbar ist, denn um ehrlich zu sein: Nichts überzeugt mich so sehr von den Vorteilen der Monogamie als diese Unfähigkeit einem Gegenüber im Zweifelsfall einfach mit dem Arsch ins Gesicht zu fahren (nein, diese Metapher ist nicht als Wortspiel gemeint).