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Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich meinem Vorsatz: "Kein schlechter Sex 2010" treu geblieben bin. Was ich beachtlich finde - bei immerhin 2x in gut 1,5 Monaten und vor allem in Anbetracht des Risikos, das ich heute eingegangen bin.

Ich weiß nicht, meine Damen, ob es Euch ähnlich geht wie mir: Wurscht, wieviele Liebhaber frau hat: Würde man mal *wirklich* einen brauchen, dann sind sie verschollen und hat man sie abgehakt, stehen sie plötzlich - als hätten sie sich verabredet, quasi "im Pulk" auf der Matte.
Naja gut, ich gebe zu, ich übertreibe und zwei Männer machen noch keinen "Pulk", aber es klingt halt besser.
Jedenfalls: Kaum dass ich G.'s Anfrage, ob er nicht vorbei kommen dürfe statt gegeben hatte (klingt auch gut, gell ;)) und der auf meiner Couch saß, rief auch C. an, den ich jetzt einfach mal auf morgen vertagt hab.

Aber zurück zu G., mit dem es heute wieder so *richtig* fein war: Kennt Ihr das auch? Dass ein total angenehmer Liebhaber zur Tortour wird, in dem Moment, in dem er Euch beweisen will, *wie* gut er wirklich ist und beginnt an jedem echten und angeblichen erogenen Punkt so lang zumzuknutschen, -ziehen, - zerren, bis Ihr Euch kaum mehr davon abhalten könnt im Geiste nebenher berufliche Mails zu beantworten, politische Resolutionen zu schreiben oder die unmöglichsten Facebook-Gruppen zu gründen?

Heute - der Göttin sei Dank - kam G. wieder ohne derartige Ambitionen, ganz egoistisch darauf bedacht nach einem herrlichen kleinen Plausch über dies und das einfach nur wieder das zu haben, was in seiner Beziehung zu kurz kommt, also aus war auf einen echten, ehrlichen, handfesten Fick ohne unnötige Kunststücke, wie stundenlanges ... s.o.

Ja. Könnte ich es ihm abgewöhnen, immer wieder mal beweisen zu wollen, dass er besonders "gut" ist, könnte diese Affäre durchaus auch 2010 wieder ihre Berechtigung haben. :))
cellini meinte am 20. Feb, 07:07:
hmm.... also, dieses zeigen wollen "wie gut er doch ist", mach ich nicht lange mit. es gibt dann von mir eine klare ansage, auch wenn ich mit dieser die situation dann "vermasseln" sollte. stundenlanges gesauge, gezerre.... "kannst du bitte mal die andere brustwarze nehmen?" "wie?" "nimm die andere, das hält ja keine sau aus." entweder versteht er das, oder er zieht sich wieder an. ich kann gut eine situation erinnern. er über mir schaute mich an, sagte laut und deutlich: "nummer fünf." "wie?... was?" "du hattest gerade den fünften orgasmus, bin ich nicht gut?", womit er sich eindeutig ausgehebelt hatte. er verstand zwar die welt nicht mehr... durfte sich aber trotzdem anziehen und gehen. 
june antwortete am 20. Feb, 17:53:
*lachtschallend*
"nummer fünf" ist wirklich eine grenzgeniale Ansage, da kann frau echt nicht sagen, er würde ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken. :)

Ich hab da bei G. halt so das Problem, dass ich ihn einfach nicht verletzen will und er diesen Ehrgeiz genau dann entwickelt, wenn er psychisch ohnehin ein bisschen durchhängt, er will sich dann ganz besonders viel Mühe geben und es mir ganz besonders schön machen, manchmal denke ich auch er will sich auf die Art bedanken dafür, dass ich in der Form für ihn da bin, in der ich eh nur da sein kann, weil er mich gefühlsmäßig nicht tiefer berührt. Ich mag ihn, ich hör ihm gerne zu, seine Probleme langweilen mich nicht (und das ist immerhin schon was!), ich muntere ihn gerne auf, ich zerlege gerne seine Theorien. Worüber wir nicht reden ist Sex, ist "wir". Dazu hab ich auch keine Lust und kein Bedürfnis. Es gibt kein "wir" und Sex haben ist okay, darüber reden - nööö, wirklich nicht.

SMS oder Anruf von ihm oder mir - er kommt zu mir - wir tratschen ein bisschen, wälzen ein paar Probleme (meist meine beruflichen und seine privaten, manchmal auch seine beruflichen, nachdem ich behaupte kein "Privatleben" zu haben und er das unhinterfragt akzeptiert, geht es GsD nie um meines) - bisschen Blödeln, bisschen Neckereien - ein feiner, unkomplizierter Fick - noch ein bisschen Tratschen - er zieht sich an und geht. Und wenn einem von uns danach ist, den anderen wieder zu sehen, gibt es eben wieder eine SMS oder einen Anruf. Abweichungen davon sind selten (Essen gehen, eine Nacht auf seinem Boot, manchmal auch Treffen ohne Sex ...)

So geht das jetzt schon seit einiger Zeit - könnten schon gut drei Jahre sein, vielleicht auch mehr, keine Ahnung. Kritisch ist es immer nur dann, wenn in seiner Beziehung sosehr der Wurm drinnen ist, dass er offenbar beschließt, sich wirklich um mich zu bemühen und das artet dann u.a. eben in das "Ich-zeig-dir-jetzt-was-für-ein-toller-Liebhaber-ich-sein-kann"-Syndrom aus, da hab ich dann (in der Situation) nicht den Nerv, ihn zu verletzen oder gar vor die Türe zu setzen, da fasse ich dann nur für mich den Entschluss: "Nix, aus, Affäre hiermit beendet."

Zu meinem Glück ist die Phase des "Eroberungsprogramms" nun offenbar wieder passée. Es gibt wenig nötigeres als einen unkomplizierten Lover in einer Phase des akuten Entzugs. Für die Strategie der "hedonist witch" bin ich nämlich offensichtlichst mittlerweile wirklich schon zu alt und träge geworden. :) 
the_almighty_trash_heap meinte am 20. Feb, 12:23:
Facebook-Gruppen wie z. B. "Männer - glaubt bloß nicht alles, was Dr. Sommer sagt" oder "Vorspiel wird überbewertet"? Hey, schick mir eine Einladung, wenn es soweit ist - ich bin dabei ;o) 
june antwortete am 20. Feb, 17:57:
Schlimm, gell? Und ich kenne so viele Frauen, die der Meinung sind, dass das Vorspiel weit überschätzt wird als solche, die sich mehr davon wünschen.

Wobei ich ja ein totaler "Vorspieljunkie" bin, aber halt nicht SO. Ein Gutes Vorspiel ist Kopfsache, da brauch ich kein Gegrapsche.

Worte, Blicke, Gesten, ... IRL wie virtuell. Begehren weckt man bei mir nicht, indem man brav alle erogenen Zonen der Reihe nach lehrbuchmäßig traktiert - das ist lediglich die beste Art mir jegliche Lust zu rauben. 
the_almighty_trash_heap antwortete am 20. Feb, 18:49:
Beste Ansage bisher: "Ja aber in der *name_einer_frauenzeitschrift* steht doch, dass alle Frauen ein langes Vorspiel wollen. Und die erogenen Zonen sind dort auch markiert". Mein Kopfkino ist sofort angelaufen - ich habe mich nackt gesehen, alle meine (lt. Zeitschrift) erogenen Zonen mit Edding markiert, strichliert, gepunktet, nummeriert. Und eine Zone nach der anderen wird "abgearbeitet"...

Du hast recht - Worte, Gesten, Blicke - wenn Männer wüssten, wie sehr frau das in Fahrt bringen kann... 
auchnureinmann (Gast) antwortete am 26. Feb, 14:59:
Wir wissens doch eh
Wir sind nur meistens z'deppert dazu ;-) 
Aurisa meinte am 28. Feb, 20:27:
Also das Phänomen, daß die Männers dann, wenn man sie endlich abgehakt hat, plötzlich doch wieder auf der Matte stehen, das kenne ich auch ;)...

Ansonsten bin ich bei der Thematik leider immer noch zu unerfahren um da wirklich mitreden zu können ;)...