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Irgendeine dieser gewaltigen Wellen spülte mich dann doch in mein Bett zurück, perfekt entspannt mit der auf ein tausendstel Grad richtigen Körpertemperatur und einem kleinen Champagnerkater wachte ich auf. Eine Weile versuchte ich noch, wieder in die Traumwelt zurück zu kehren, genoss das leichte Dahin dämmern.

Nach Frühstück und Dusche beseitigte ich noch ein paar Spuren des Vorabends, schenkte mir noch ein Glas Champagner ein (was da ist muss weg), die Sonne strahlte durch die Dachfenster, nur auf der Terrasse war es noch zu kalt, aber das kommt noch. Auch das kommt noch, dass sich späte Vormittage (okay, es war schon nach Mittag) wieder draußen verbringen lassen. Dann gibt es auch wieder mehr Bücher und weniger Rechner.

Ich hatte ihm keine Zeit genannt, nur "am Nachmittag" und ihn gebeten, 30 Minuten vorher eine SMS zu schreiben. Trotzdem waren die 30 Minuten wieder mal nicht lang genug - es hat einen gewaltigen Vorteil nur Haare und keine Frisur zu haben, da fällt das dann nicht gar so auf. :)

Strategisch unerlässlich ist es, das weiß ich seit unserer allerersten Berührung: Körperkontakt meiden! Küsschen rechts und Küsschen links, das geht ja noch - nur ja bloß keine Umarmung. - Konsequent wie ich bin, landete ich natürlich sofort in einer solchen und mitten in seinem Geruch. Bravo!

Und dann saßen wir auf meiner Couch und *redeten* ... ich kenne nun alle Detail seiner derzeit liebsten Urlaubsdestination. - Als wäre das nichts.
Einen Versuch wagte ich sogar: "Warum antwortest du eigentlich nicht auf meine Mails?" -"Ich antworte nicht?" - "Nein, immer, wenn mir etwas wichtig ist, dann schweigst du, als würdest du das als totale Zumutung empfinden."
- "Das ist es auch."
Gut, sagt die kleine Stimme in meinem Kopf, die noch nicht ganz vergessen hat, wie ich *eigentlich* ticke. Das ist jetzt die Zeit zu sagen: "Es war sehr nett, es hat mich sehr gefreut, da ist die Tür."
Der Versuch meine Gefühle und die mich quälenden Fragen zu formulieren sind also eine Zumutung. Das sind so "Phasen" über die ich schon wieder hinweg komme, wenn man mich lange genug schmoren lässt.

Aber er ist da, er sitzt neben mir und wenn ich ihn höre und sehe, dann liegt viel zu viel Schnurren über der Wut, als dass sie sich entfalten könnte.

Reden, als würde er je wieder mit mir reden können, als würde er nicht jede Möglichkeit wählen, dem zu entkommen, als wären es nicht gerade die Worte gewesen, die Beschreibungen dessen, wie er denkt und fühlt, mit denen er damals den wichtigsten G-Punkt massiert hat, den es gibt, den hinter den Augen und zwischen den Ohren. Ich weiß nicht, wie viel davon authentisch war und wie viel Kalkül, aber dass er mir das verweigert, das kann etwas in mir nicht verzeihen und es macht nur noch selten wütend, öfter traurig und zunehmend resignativ.

Doch dann lag sein Kopf in meinem Schoß und meine Hände konnten nicht anders als sich in seinen Haaren zu vergraben und seinen Rücken zu streicheln.

Ihn berühren macht glücklich.

Er hätte so einschlafen können, es hätte mir nichts ausgemacht, ich war entspannt, ich war zufrieden - bis seine Hand von meinem Oberschenkel die Jeans entlang zu meinen Schritt wanderte ...

Ach wenn seine Berührungen mir nicht so durch und durch gehen würden, wenn es nicht so aufwühlend wäre, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden, wenn es etwas Besseres gäbe, als ihn zu spüren, DANN, ... dann wäre alles so einfach.

"Nie werde ich es zulassen, dass mich jemand ins Gesicht schlägt", habe ich immer gesagt und lasse es einmal mehr zu, dass er eine weitere Grenze überschreitet, ohne auf Widerstand zu stoßen, alles in mir ist ein einziges "JA!"
Danach in seinen Armen weiß ich, wie weit das über simples "wohlfühlen" hinaus geht, ich bin ganz und gar im Einklang mit mir selbst und der Welt, dem Universum, dem Schicksal und überhaupt und würde so gerne sagen: "Ich liebe dich!", weil es das ist, was ich fühle. Liebe, für ihn und weit über ihn hinaus.

Ganz oben - auf dem höchsten Wellenberg - lässt sich leicht lachen.
Viel zu leicht.
Auch das immer wieder zu verdrängen ist Konsequenz ... so irgendwie. ;)
the_almighty_trash_heap meinte am 31. Mär, 23:03:
"ich liebe dich" sagen wollen aber nicht können, nicht "dürfen"... verdammt, tut das weh... 
june antwortete am 1. Apr, 20:18:
Irgendwann werd ich dran ersticken ... obwohl ich ein Hinscheiden wenige Minuten früher bevorzugen würde. :) 
the_almighty_trash_heap antwortete am 1. Apr, 22:10:
Ja. Ja! JA! Das unterschreibe ich.

Andererseits... was, wenn man es doch irgendwann einmal sagen kann, sagen "darf" (frau gibt die Hoffnung ja bekanntlich fast nie auf)? Dann wäre es ja doch schade, schon vorher dahinzuscheiden... 
june antwortete am 1. Apr, 22:20:
Diese Option hat sich erledigt. 
cellini meinte am 2. Apr, 07:28:
Ihm ist klar, daß er das, was Ihnen wichtig ist, als Zumutung empfindet?, antwortet deshalb nicht, und fragt dann auch noch: "Ich antworte nicht?" Wie wenig wichtig ist ihm dann das, was Ihnen wichtig ist, denn im Grunde begreift er nicht, daß e r Ihnen wichtig ist. Mag ja sein, daß er von seinem Leben, von seiner Ehe, von seinem Job...... derart eingefaßt ist, daß er sich nicht noch mehr beengt fühlen will, mag ja sein. Dies aber bedeutet doch nicht, daß nicht auch Sie ein Recht auf Ihre eigenen Empfindungen, Gedanken, und Gefühle haben, und auch darauf, daß akzeptiert wird. Verstehen muß er nicht (er könnte allerdings mal nachfragen, wie, wenn er's nicht verstand, Sie's meinten), aber akzeptieren sollte er können. Sie akzeptieren ja auch, aber nicht nur... sondern....

Was für eine R e : a k t i o n.