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"Ich hab dich so vermisst", sagt G., den ich gestern im Rahmen meiner Ich-bin-wieder-da-Anrufe nicht vergessen, nein, bewusst verdrängt hatte, weil ich mit dieser Frage rechnete, die folgte: "Hast du an mich gedacht?" und weil ich es hasse zu lügen und ebenso hasse zu verletzen, wich ich ihr aus, der Antwort, beschränkte mich darauf, ich würde mich freuen, ihn wieder zu sehen, was keine Lüge ist. Nur warten müssen wir noch ein bisschen, bis es wieder wärmer wird, bis wir wieder an warmen Abenden auf meiner Terrasse essen können, oder uns wirklich ein Wochenende auf seinem Boot stehlen können.

Es wird ein guter Sommer für uns, das weiß ich, zumindest will ich daran glauben, nur Gedanken mache ich mir eben kaum über ihn oder über uns, wenn er fort ist, wenn ich weg bin, es gibt nichts an ihm, an dem ich mich abarbeite, das mich verfolgt, gefangen hält.

Irgendwie hatte ich doch gehofft, dieses Urlaubsgefühl zumindest ein bisschen länger konservieren zu können, doch die Realität ist unerbittlich, nur wenig tröstet die Terrasse und die Tatsache, dass das Wetter schöner ist als angekündigt.
Kurz vor meiner Rückreise tröstete ich mich noch mit der Vorstellung zumindest noch zwei Tage zu haben, die es mir erlauben, mich in den Resten dieses samtigen Wohlgefühls zu baden, die eine oder andere angedachte Fantasie mit meinen beiden Freunden, den Nobras bis zum Ende durchzuspielen, aber es ist, als wäre alles rundherum darauf programmiert, mich möglichst hart zu landen, wie ein Kind, das man an beiden Oberarmen packt und mit aller Entschiedenheit auf einen harten Sessel setzt um ihm wieder einmal zu erklären, wie er denn so ist, der Ernst des Lebens und wie er sich anzufühlen hat.

Ja, Daddy, ich hab's ja verstanden. Ich bin ja wieder da.