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Frei von Bindungen zu den Seinen, fühlt sich der Fremde "vollkommen frei". In ihrer Absolutheit trägt diese Freiheit freilich den Namen Einsamkeit. Ohne Nutzen oder Begrenzung, ist sie äußerster Verdruss oder äußerste Verfügbarkeit. So wie der Zustand der Schwerelosigkeit bei den Astronauten, zerstört die einsame Freiheit - ohne andere - die Muskeln, die Knochen und das Blut.
Frei verfügbar, von allem befreit, hat der Fremde nichts und ist nichts.
Aber er ist befreit für das Absolute, wenn denn ein Absolutes ihn erwählen könnte.
"Einsamkeit" ist vielleicht das einzige Wort, das keine Bedeutung hat. Ohne anderes und anderen, ohne Bezug, erträgt sie die Differenz nicht, die allein Bedeutung schafft.
Niemand kennt die Leidenschaft der Einsamkeit besser als der Fremde: Im Glauben sie gewählt zu haben, um zu genießen, oder sie eingegangen zu sein, um daran zu leiden, verkümmert er plötzlich in einer Leidenschaft der Gleichgültigkeit, die manchmal zwar berauschend, unwiderruflich ohne Gleichgesinnte bleibt.
Darin liegt sein Paradox: Der Fremde will allein sein, aber mit Gleichgesinnten, nur ist kein Gleichgesinnter bereit, sich mit ihm an dem gleißenden Ort seines Alleinseins zusammen zutun. Die einzigen Komplizen wären die Mitglieder einer Gemeinschaft, deren Gleichförmigkeit und Einfachheit ihn abstoßen, während ihn andererseits das Fehlen gleichgesinnter erlesener Geister unwiderruflich auf die eigene Verlassenheit verweist.

Aus: Julia Kristeva "Fremde sind wir uns selbst".

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Schnitt
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man könnte den chat als eine art hades betrachten, in den ein orpheus hinabsteigt, um nach seiner eurydike zu suchen, nur dass ihm von anfang an bewusst ist, dass es nur eurydike look-a-likes sind ... [diadorim]