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Es ist immer dasselbe. Über 2000 Tage dieselbe Leier und immer wegen demselben Typen. Kann irgendjemand nachvollziehen, wiesehr sie mir auf die Nerven geht, dieses Bündel an Hormonen und unkontrollierten Gefühlswallungen.
"Ich fühle ihn, Anais", jammert sie, "nicht nur, die Nähe, wenn er in meinen Armen liegt, ich fühle seine Gedanken, seine Nähe, seinen inneren Widerstreit."

Weil sie immer nur glaubt, was sie glauben will, völlig unzugänglich ist für das Offensichtliche, für die Fakten. "Er ist es", lag sie mir in den Ohren wegen des Fremden, "er ist endlich der, der den Platz einnehmen könnte. Lass mich, Anais", penzte sie, nur um dann, als ich begann mit ihm Freundschaft zu schließen doch wieder rückfällig zu werden und dann mit angezogenen Knien und verschränkten Armen trotzig im Eck zu sitzen und zu lamentieren: "Ich kann das nicht, Anais, ich bin seine Frau."

Ich habe keine Lust mehr, ihr nachzugeben, sie nervt mich zu Tode und sie ist langweilig in ihrer Gebetsmühlenartigkeit - unerträglich langweilig.

"Wäre ich eine andere Frau, würde ich mich verachten, so viel Drama und Gerede, so wenig Konsequenz. Unterm Strich scheint aber immerhin die ganz große Euphorie verloren gegangen zu sein.", schreibt "Seite2" und genau so geht es mir auch. Immer noch zu viel an "Nachwehen", aber weniger und weniger. Immer noch Drama, aber kein großes mehr, es nutzt sich eben doch ab mit der Zeit, ist im Augenblick im Grunde schon vorweggenommen, auch wenn das Bewusstsein sich weigert das explizit zur Kenntnis zu nehmen. Umso größer, umso stärker natürlich die Verletzung des Egos - nein, nicht durch ihn, durch mich selbst. Ich scheitere schon lange nicht mehr an ihm, ich scheitere an mir selbst, an diesem Teil in mir, der sich meiner Kontrolle entzieht.

Oder anders gesagt: Die, die mich schreibt, schämt sich meiner, schämt sich June, die immer die Feindin bleiben wird der Vernunft, der "Ver" der "nunft". Sie schämt sich meiner, die nichts kann als fühlen, spontan, unberechenbar, immer mit glänzenden Augen und klopfendem Herzen in Sackgassen rennt und alle Warnschilder übersieht. Immer. Konsequent.

Sie kann mich nicht bezwingen, mir nur Pausen verordnen hin und wieder. Ich bin ihr Bauch, ihr Herz, ihre pulsierende Fut und kompromisslos ganz und gar, bin die, die tobt und letztlich doch alles verzeiht.