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"Geh mir aus dem Weg" heißt die Übung, deren Ziel es ist, die eigene Präsenz zu stärken, wobei das Gegenüber Feedback zu geben hat, worin sie liegt, im Körper, in den Augen oder der Stimme.
Das Gegenüber steht in einem kleinen mit Klebestreifen abgegrenzten Viereck, die Aufgabe ist, auf dieses Gegenüber zu zugehen, ihm zu sagen: "Geh mir aus dem Weg", oder "Mach mir Platz".
Ich kann das nicht bei Frauen, warte, dass ein Mann diesen Platz einnimmt, atme tief ein, lasse die Entschlossenheit in meinem Körper wirken, gehe los, höre das "Catwalk" nur als Hintergrundrauschen.
"Animalisch auf eine Art, die Angst macht", bekomme ich als Feedback dessen, der ohne großes Zögern ausgewichen ist, und dass sie in meinen Augen wäre, ist das Feedback, auch wenn der Trainer meint die Kraft sogar gespürt zu haben, obwohl er in meinem Rücken saß.

Das war keine neue Erfahrung, es war nur etwas so lange schon nicht mehr offen Gezeigtes - eine fast schon vergessene, früher so oft eingesetzte Kraft.
Das ist es, was meine Sehnsucht als Frau einen Mann zu finden, der mich beherrscht, der in mir das Bedürfnis auslöst mich zu beugen, so prekär macht. Meine Sklavin ist eine Kriegerin, die sich sosehr danach sehnt, besiegt zu werden, die Kraft sucht, die ihr Stand halten kann. Nicht sich unterwerfen ist der Kick, bezwungen werden, das ist es, was ich brauche, bezwungen werden von einem, der die Unterwerfung zu schätzen weiß und mit Respekt entgegennimmt.

ich bin das Riff, er ist das Meer.

Seine Wellen schlagen mich oft ungestüm, dann wieder lecken sie ganz zart an meiner Oberfläche. Formten sie langsam im Laufe der Jahre, haben Kanten abgeschliffen, Einbuchtungen ausgehöhlt. Wenn seine Flut auf mich einstürmt kann ich nicht anders als mich ihr hinzugeben, die Ebbe lässt mich schutzlos zurück, lässt mich austrocknen, ausbleichen, lässt aber auch anderes Leben auf mir entstehen, bis diese Naturgewalt wiederkehrt, alles wegreißt, was sich auf mir niedergelassen hat, mich blank leckt.

Ich bin das Riff
er ist das Meer.
Der Spiegel sinkt
selten bedeckt er mich ganz,
doch tief in meinem Grund
ruhe ich in ihm.

Dieses Gefühl von heute hatte ich im Büro schon ewig nicht mehr. Fast hatte ich vergessen, wie sich das anfühlt, diese Art verlangenden, sehnsüchtigen Ziehens, während die Bilder im Kopf Amok laufen und jeder Versuch sich auf die Arbeit zu konzentrieren hilflos scheitert.

Vielleicht wird es ja doch langsam Frühling, ungeachtet des Wetters, zumindest in mir.