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eiskalt erwischt ...

eigentlich wollten wir gestern einkaufen gehen, g. und ich, in ein dessous-geschäft in der innenstadt von dem ich bisher immer nur gehört hatte, aber seine lebengefährtin wurde krank, damit fiel ihr nachmittagstermin und unsere verabredung ins wasser.

ich verbrachte den tag mit arbeit, lesen und ein bisschen haushalt, buk auch ein paar muffins - einach nur wegen des geruchs in der wohnung bis mich eine mail von f. erreichte mit einem link zu einer s/m seite, die ich von früher noch kenne. ich konnte das file nicht öffnen. auf dem alten rechner reagierte der mediaplayer darauf, gab allerdings nur den sound wieder kein bild, das zischen und knallen einer peitsche, schmerz- und lustschreie, gestöhnte sätze.
mein körper reagierte augenblicklich, das tier raste vor verlangen, die sklavin erwachte aus ihrem dornröschenschlaf und flehte darum, endlich wieder zu ihrem recht zu kommen, ließ sich nicht mehr einlullen durch geschirrspülen und staubwischen.
vielleicht war es auch der sturm, den mein körper bereits vorausahnte.

ich nahm ihn dann zum ersten mal seit langer zeit wieder aus der lade, ihn, den ich vor so langer zeit auf f.'s wunsch hin zusammen mit meinem liebling besorgt hatte, da, als eigentlich schon alles vorbei war. er hatte ihn nicht einmal zu gesicht bekommen.
als ich ihn damals auspackte erschrak ich vor seiner größe. diese 6 cm durchmesser wirkten furchteinflößend. ich packte ihn unbenutzt weg und holte ihn nur in sehr schwachen momenten hervor um mir vorzustellen, wie es wäre, würde er mich damit ficken - bis gestern.

hunderttausend bilder im kopf - das tier, die sklavin und dieses monster. ein nachmittag, ein abend, eine halbe nacht und dann vollkommene erschöpfung.

heute: restlos übersättigt, nahe am ekel. g. hätte sich kurzfristig doch freispielen können, ich erfand eine ausrede.
und ein weiterer promolink.
falsch, ganz falsch.

heute schreit alles in mir nur noch nach zärtlichkeit, einer zärtlichkeit, die nichts bezweckt, nach armen, die mich halten, warmen worten ganz nah an meinem ohr und dem sanftesten kuss der welt.

hat mich sehr amüsiert die diskussion zu diesem thema, die sich da nebenan entwickelt hat. :)

natürlich hatte er recht, als er schrieb:
"Hör endlich auf so zu obsessiv zu sein. Das hat meinem Gefühl nach nichts mit mir zu tun."

mein hirn weiß das durchaus (ich bin ja nicht blöd). natürlich gilt sie nicht mehr ihm als person, diese sehnsucht, dazu ist alles schon viel zu lange her, dazu ist viel zu viel passiert.

es ist diese unbezähmbare sehnsucht danach einen mann so zu begehren, so vollständig, so ganz, so schrankenlos. diese erfahrung wenn der ganze körper auf seine anwesenheit reagiert auch wider meinen willen.
dieses kaum zu beherrschende zittern, die haut, die mit jeder pore nach berührung verlangt, das warme ziehen im unterleib.
ein begehren, in dem sich alles auflöst, jeder andere gedanke, jede vernunft.

ein verlangen, das so stark ist, dass es keinen stolz mehr kennt.

das ist es, das mich immer wieder überfällt, das tobt in mir wie ein wildgewordenes tier, befreit werden will.
ich kann das nicht. jemand muss kommen, der fähig ist, diese türe zu öffnen.
und etwas in mir flüstert: "er könnte es immer noch."
ich befehle der stimme zu schweigen. ich versuche sie zu übertönen und immer wieder gelingt es mir. oft genug mit seiner hilfe. doch kaum wähne ich mich in sicherheit, ist sie wieder da mit unvermuteter kraft.

und solche zeilen sind gift für mich:
"Jetzt ist der Inbegriff von erotischem Traum, fast jede Nacht: ich sitze, ganz bequem, ganz entspannt, völlig ohne Gedaken an was anderes da, mit meinem Schwanz in deinem Mund. Und es geht mir gut. Erstmals."

lassen das tier laut aufschreien, wie wahnsinnig gegen die mauern seines gefängnisses anrennen. und im lesen weiß ich, wie sich das anfühlen würde, wie es wäre zwischen seinen schenkeln zu knien, seinen schwanz in meinem mund. die gedanken verselbständigen sich und noch viel mehr mein körper. allein im gedanken daran ist so viel mehr reine, blanke, pure lust, als ...

ich hasse es so sehr, dieses tier, dieses tier in mir, das ich endlich einmal wieder sanft und satt, tief und in absoluter zufriedenheit schnurren fühlen möchte - oder töten. einfach los werden.

fliehen. ich würde ihm so gerne entfliehen.

wenn ich nur wüsste wie.

angenehm warm wäre es da draußen ohne diesen starken wind. so war es nur ein kurzer ausflug in den park - die haare vom wind zeraust und immer noch voll von widersprüchlichsten gedanken und gefühlen.

hier ist die couch immer noch aufgeklappt, der nobra liegt neben meinen kleidern am boden, die zwei gläser stehen halbvoll auf dem couchtisch, das glas ist ganz staubig, der sofaüberwurf gehört in die waschmaschine, die sonne scheint durch die fenster.

er blieb bis drei uhr früh. um ein haar wären wir völlig erschöpft eng aneinander gekuschelt eingeschlafen, dieses nagende-ziehende gefühl endlich für eine weile völlig besiegt.

dass der erste gedanke nach dem aufwachen dennoch wieder f. galt sollte ich langsam als dumme gewohnheit abtun, dennoch war es heute wieder so heftig, dass ich sofort nach kaffee und dusche hier weg musste, raus musste. die planlose mischung zwischen kurzen sprints und langsamem gehen erschien mir beinahe symptomatisch.
jetzt haushalt und dann butler oder luhmann oder kristeva oder überhaupt arbeiten. denken - über etwas ganz anderes.

ich habe das fühlen satt.
heute würde ich gerne pause machen davon.



how many times must we go through this
you've always been mine, *man i thought you knew this
how many times must we go through this
you'll always be mine, cupid only misses sometimes

but we could end up broken hearted
if we don't remember why all this started
and if they try to tell you love fades with time
tell them there's no such thing as time
it's our time

19.30 bis kurz nach ein uhr.
ein abend mit g.

ein abend, den ich zuerst beinahe abgesagt hätte. zu sehr verstrickt in anderes, zu sehr im kampf mit mir selbst.
dann aber doch früher von der firma weg und mein lieblingsritual in aller ausführlichkeit zelebriert - gepeelt, gecremt, das letzte härchen gekillt, nägel lackiert ...

essen mit g.
einmal mehr mit erstaunen festgestellt, dass ich wirklich kein problem habe, wenn er seinen kummer mit ihr mit mir teilt, dass ich wirklich ehrlich bleiben kann, beiden das beste wünsche.
ich denke sie wirklich verstehen zu können, die frau an seiner seite. diese rolle könnte ich niemals ausfüllen. wie spießig, wie kontrollierend, wie kleinlich er sein kann würde ich nicht ahnen ohne diese gespräche. und dennoch mag ich ihn, ist er so anders - ohne beziehungsregeln und besitzansprüche - mit mir.
mir tun sie beide leid - er und sie - mit dieser dynamik in der sie so hilflos verloren, verstrickt erscheinen. jede/r die/den anderen für therapiewürdig befindend. so eine unendlich traurige geschichte von menschen, die sich trotz allem immer noch lieben.

später dann zu mir. es war wunderbar, ihn zu spüren. heute ganz sanft, ganz ohne hast, wein zwischendurch und einander einfach nur in den armen haltend.
ein hauch des ersehnten gefühls. nicht nur, aber vor allem als er ging zum genau richtigen zeitpunkt ohne zu fragen, wann wir uns wiedersehen.
der abschiedskuss, ich nackt, er vollständig bekleidet, der letzte blick zurück. beinahe hätte ich ihn gefragt, ob er nicht bleiben will. wie froh bin ich, dass ich das nicht getan habe.

ich bin zu satt und voll mit bildern, gedanken. glücklich und dennoch voller sehnsucht. es ist "es" fast. beinahe. ist so nah dran.

und dennoch ...
und trotzdem ...
ach verdammt!

"Warum ist das so?" fragte er.
und ich weiß nicht, was er meint, wenn er schreibt "das".
dennoch teilen wir dieselbe frage.
nur meinen wohl wie immer etwas anderes.

g. scheint es zu spüren. g. meidet mein schlafzimmer, mein bett wie die pest.
als wüsste er: dort wären wir zu dritt ...

cd des abends: Jack Johnson - On and On




heute verpasst: Das Geheimnis.
wurscht. "amour fou" - wer sollte mir da noch was erzählen?

"welche filme magst du lieber? die lustigen oder die traurigen?"

"die traurigen. ich mag filme, die mich zum weinen bringen."

"dann bist du bei mir richtig."

-> love the hard way