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Nackt knie ich neben seinem Sessel, küsse seine Hände, lege meinen Kopf in seinen Schoß, fühle das Brennen seiner Striemen auf meinen Schenkeln, meinem Hintern.

Vollständig bekleidet sieht er mich nicht an, während er meinen Kopf streichelt, wie den eines Tieres.

Nackt bleibe ich zurück.

"Ich kann Dir", schreibt er Tage später, "nur das geben, was ich empfinde."
Wenig wäre das, schreibt er, im Vergleich zu den Höhen und Tiefen, zu der Schwere dessen, was ich zu empfinden im Stande wäre.

Als wäre diese Schwere mir immanent, als würde ich sie ihm wünschen, als würde ich nicht gieren nach Licht und Luft und Leichtigkeit, nach Lachen, Küssen, Scherzen, Übermut.

Liebe muss frei machen, weit machen, leicht machen, muss Grenzen sprengen. Gerade eine Liebe, die mich knien macht. Nackt und gezeichnet.

Gerade eine solche.

"Und ich denke, dass ich ganz neu denken lernen muss, dass Liebe etwas ganz Anderes ist, als ich bis jetzt dachte. Nämlich ab jetzt weiß ich genau, wie es sich anfühlt, wenn ich jemanden liebe. [...] Auch wenn es ganz schlimm ist, kann jemand versuchen, dass ein bisschen weniger Angst aufgeht. Und das ist Liebe."

bachmannpreis nachhören text für text in der sonne auf dem balkon. der stream unterbricht immer wieder. mal nur kurz, dann wieder für länger. ich döse weg unterdessen, baue meine weichen ein in die texte, versinke in traumreichen halbschlaf und erwache wieder in den text hinein. durchschwitzt, benommen.
ich liebe es, erzählt zu bekommen und verliebe mich in recht viele dieser texte. nur wenige kann ich nicht ertragen.

und plötzlich im wieder weg dösen kommt eine sehnsucht hoch, mit der ich nicht mehr gerechnet hätte, die jahre zurück liegt.
aber das ist eine ganz andere geschichte.

nebstbei: ich finde tilmann rammstedt hat diesen preis wirklich verdient, auch wenn es sich zu anderen texten besser träumen lässt.

über fehlende Worte?
Wurde doch alles schon geschrieben.
Schöner und besser als du es je könntest.

Schau mal:

Über die leidenschaftliche Liebe:

Ich wollte, Du und ich,
wir würden uns verzweigen.
Wenn sonnentoll der Sonnentag
nach Regen schreit
Und Wetterwolken bersten in der Luft!

Und alles Leben wäre unser Eigen;
Den Tod selbst rissen wir aus seiner Gruft
Und jubelten durch seine Schweigsamkeit!

Ich folge Dir ins wilde Land der Sünde
Und pflücke Feuerlilien auf den Wegen.

Else Lasker-Schüler



Ich habe in deinem Antlitz
den Sternenhimmel ausgeträumt.

All meine bunten Kosenamen
Gab ich dir,

Und legte die Hand unter deinen Schritt,

Als ob ich dafür
Ins Jenseits käme.

Else Lasker-Schüler



Erst seit du mich kennst,
Kenn ich mich selbst.
Einst war mein Körper mir fremd
Wie ein entlegener Erdteil

Und ich wusste von mir
Weder Ost noch Süd

Einsam war meine Schulter
Ein ferner Fels

Bis deine Hand sie berührte.
Da erst fühlte ich mich

Ivan Goll



Über den Kampf

"Männer sind so stolz, wenn die der Befruchter, der Auslöser waren. Und wer hat so viel Maß und Abstand, um sich nicht schließlich für einen König oder Gott zu halten, wenn er als solcher angehimmelt wird?
[...]ich besang Dich ja [...]
Jetzt schweige ich Dich.
Ich warte weiter auf Dich in unendlicher Zärtlichkeit.

Claire Goll



Und die Ernüchterung

O du falscher Gaukler,
Du spanntest ein loses Seil.

Wie kalt nur alle Grüße sind,
Mein Herz liegt bloß,

Mein rot Fahrzeug pocht grausig.

Bin immer auf See
Und lande nicht mehr.

Else Lasker-Schüler



"Mein Kind, jetzt gibt es nur noch eins:
Am Tag lächeln und in der Nacht weinen."

(ich weiß, es ist mir gegeben)

und doch
endet immer alles

im freien fall

(im besten fall (des falles)).

bei allem verständnis für eure probleme, seid doch bitte so gütig und beachtet - was auch geschieht - folgendes:

solltet ihr unter groben ejakulationsstörungen leiden, so ist das sicher nicht angenehm, aber verdammt nochmal kein grund eine dame über d r e i stunden lang mit noch dazu fantasielosem, gefühllosem, g r a u e n h a f t e m sex zu traktieren um endlich doch abzuspritzen.

ich flehe euch an, tragt es wie ein mann und geht mit dem ständer heim, mit dem ihr gekommen seid. und tröstet euch damit, dass frauen auch nicht immer auf ihre rechnung kommen.
das ist schlicht eine frage der höflichkeit.

besten dank auch!

hundert jahre schlafen: nichts ist jemals wieder so, wie es war. und auch die erinnerung ist verblasst, überdeckt von all den träumen. 100 jahre schlaf. ...

keine ahnung, um ehrlich zu sein. nur sehnsucht. manchmal.

dann kommt die achterbahn zum stillstand.
alles schwingt nach.
weiche knie und ein unsicherer gang.
torkelnd wie ein betrunkener.

am ausgang noch einmal kurz anhalten, festhalten am geländer.
sich umsehen - orientierungslosigkeit.
beinahe den fahrtwind vermissen.

den noch übrig gebliebenen jeton in der tasche spüren.

nein danke!

interessentInnen für eine freifahrt bitte bei mir melden

nach den wohl lehrreichsten drei tagen meines lebens wird es endgültig zeit mich von euch und von june zu verabschieden.

es wäre schon lange an der zeit gewesen, diesen schritt zu tun, aber wie ein alter freund so richtig schrieb:

"Das mit dem "Verbieten" von Drogen hat ja stets glänzend funktioniert; los hast Du sie erst, wenn Du sie nicht mehr brauchst, ganz ohne Aussenzwang."

ich denke, ich bin soweit.
da wartet ein anderes leben auf mich.

alles liebe euch allen wünscht
die, die sich "june" nannte.

Der große Sturm kam für June schon gestern. Beruhigenderweise an einem Tag, den es nur alle vier Jahre gibt, der Tag zu viel, der frei sein sollte für das, was man sich an den anderen 365 untersagt oder zu verbieten versucht.

Der Sturm kam in Form von Worten, Worten wie:

"Ich muss andauernd die Vorstellung unterdrücken, mit Dir zusammenzuleben. Mit dieser wunderbaren Sklavin June, deren Brustwarzen ich piercen würde und wohl auch die Schamlippen. Mit der ich in ein Haus ziehen müsste, damit sich ein Keller voller "Spielzeug" ausgeht. Und die immer - auch bei vollstem Vollmond - tief erschöpft schlafen würde vom Hergenommenwerden auf dem Sybian oder unter den Nobra-Stößen."

und riss June mit beängstigender Macht von mir weg in ihre eigene Welt, in die Welt, in der es keinen Platz für mich gibt, in der sie ganz eins ist mit dem Tier. Wenn er es sosehr schafft, sie in ihrem Kern zu treffen, brauche ich Stunden, um wieder zu ihr durchzudringen.

Stunden, in denen sie um sich schlägt, tritt, beißt, mich anschreit sie in Ruhe zu lassen. Nur das, schreit sie, will sie, braucht sie, nur DAS ist ihre Bestimmung. "Lass mich l e b e n!", schreit sie und ich muss lernen, dass der Kampf mit ihr in solchen Momenten sinnlos ist, dass ich mich nur zurückziehen kann, bequem Platz nehmen auf einem Sessel außerhalb ihrer Reichweite, bis das Toben nachlässt und sie ganz von selbst wieder meine Nähe sucht.