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so viel, das mir durch den kopf geht - oder vielleicht sogar mehr durch den bauch, das herz, den körper, das kaum in gedanken zu fassen ist.

viel, in das auch das hier hinein spielt.
oder mehr noch:

Er sagt: „Eine Frau, die mit dir zusammen als Familie alt werden möchte, aber zugleich die körperliche Berührung nicht mehr will, die sagt: Gib mir meine verlorene Kindheit zurück. Sie will ein Opfer als Zeichen einer heilen Liebe, einer solchen, die rein ist.“

so viele einander widersprechende gefühle und gedanken.

ich kann für niemanden sprechen, erst recht nicht für missbrauchte frauen, ich bin nicht missbrauchter als ein mensch es sein muss nach über drei jahrzehnten des menschseins - und damit als weiblicher mensch anders als als männlicher.
wir tragen alle unsere narben, keine jedoch könnte ich gesondert benennen als resultat eines klares schnittes. kein missbrauch, keine vergewaltigung, keine gewalt (als kind ohrfeigen und ähnliches, niemals prügel).

masochistisch?
BIN ich das?
war ich das schon, als ich feststellte es zu lieben, dieses klare: "baby, schick ihn weg!", den festen griff in meine haare?

könnte ich jemals den schmerz lieben?
nein. es ist eine intensität, die sich immer bewegen muss auf der grenze zwischen lust und schmerz, diese niemals überschreiten darf.
das sich-dem-anderen-überantworten, in der gewissheit, dass er das vertrauen niemals missbrauchen wird, hin-geben.

devot?
eher sehr dominant und voll der sehnsucht das "du" zu finden, das stärker ist, stark genug, um das verlangen auszulösen vor ihm zu knien.
im idealfall stark genug, um schwach genug zu sein, in meinen armen kraft zu holen und weich zu sein.

das alter, welche rolle spielt es?
sicherheit. vielleicht die illusion von sicherheit, die illusion, wenigstens der ältere wüsste, wohin er führt, der weg. die hoffnung auf eine souveränität, die meine schwächen, meine launen einzuschätzen weiß, die achterbahn festhält mit stählernem griff, wenn alles in mir droht, die kontrolle zu verlieren.

dieses "ich bin da", als geste, als blick, als zeile, oder als worte am telefon.
"ich bin da. alles wird gut."

nicht anwesend!
da!

und sei es über hunderte kilometer hinweg ...

wie "alt" war er, als er 26 war und ich 20?
wiesehr vertraute ich ihm, dass er erkennen würde, dass ich schwanke und halt brauche, wenn ich ihn zum teufel schickte.
er war erst 26 und manchmal konnte er es. wie sehr liebte ich ihn dafür.
er war erst 26 und oftmals zog er sich verletzt zurück. wie enttäuscht blieb ich zurück.

ich wurde 26 und lernte, dass man einiges an selbstbewusstsein gewinnt durch die jahre, aber letztlich dennoch nicht sehr viel.

das alter ist es nicht, es ist die komplexität der weltsicht, die manchen älteren mann anziehender macht als einen jüngeren.

und dann ist da noch die sache mit dem sex.
manchmal habe ich steife schwänze einfach so satt. ja, manchmal ekeln sie mich an. ein übermaß an testosteron, verzeihen sie, meine herren, kann übelkeit erzeugen.
so schmeichelhaft es ist, begehrt zu werden, so wunderbar es ist, der auslöser für erregung zu sein, wenn - lassen sie es mich ganz platt kitschig ausdrücken - wenn die seele weint, dann ist ein steifer schwanz wie ein schlag ins gesicht.
dann braucht es fingerspitzen an fingerspitzen und blicke, die ineinander versinken, dann braucht es eine hand, die sich warm und sicher auf die wange legt, eine schulter, die platz macht für einen kopf, einen arm, der sich um eine schulter legt, ins ohr geflüsterte worte.

zärtlichkeit, die so sanft ist, dass das begehren wieder wachsen darf.

verstehen sie????

einer hysterischen frau darf man - und auch dann nicht immer und nur dann, wenn man fühlt, dass das richtig ist - kräftig in die haare fassen, sie über den tisch beugen und ihr den arsch versohlen, bevor man sie ins bett zerrt und dort wieder in ihre konturen fickt. ja, manchmal KANN das genau richtig sein.

niemals jedoch eine traurige frau, selbst wenn sie flucht, weil sie zu stolz ist, um zu weinen. sehen sie ihr in die augen, achten sie auf die beugung ihres nackens und den hals, der vielleicht zuckt, weil traurigkeit immer auch in der kehle sitzt.

manchmal braucht es ein herz, keinen schwanz.

so ist das.

(handbuch teil I?
Lautmaler meinte am 18. Jan, 20:07:
Für sowas gibt es Handbücher? 
june antwortete am 18. Jan, 20:08:
I just got no idea
vermutlich ja.
hier ginge es jedoch mehr um das schreiben eines eigenen. 
TheSource meinte am 21. Jan, 13:58:
Begehren.
(...)Das Begehren, von dem ich spreche, bindet die Lenden nur ein. Es breitet sich aus vom Zentrum des Geistes und erfasst den Körper mit einer Flamme, die auf allen Welten brennen kann. Die keinen Sauerstoff braucht, nicht abhängig ist vom Körper, vom Atem, einer Errektion oder einer Geste.
In diesem Begehren ist alles Fusion. Die Raserei sinkt dort neben die Traurigkeit nieder und sie teilen ihre Trinksprüche mit der Freude. Kein Bangen. Keine Furcht. Keine Reduktion. (...)
Wann immer Du Dich mit weniger zufrieden gibst, sei gewiß, dass Deine Unruhe wachsen wird, bis sie in gereizte Unzufriedenheit mündet - und hernach in den nächsten Supergau.
Wenn er Deine Seele nicht fangen kann, hast Du sie samt Deinem Körper in seinen Armen verraten.

(aus einem Brief an eine Freundin, 27.11.2004) 
june antwortete am 21. Jan, 14:16:
das ist einfach wunderbar!
worte, die ich nie gefunden hätte, und die so genau treffen, was mich be-trifft.

danke. 
TheSource antwortete am 21. Jan, 17:52:
gern