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Ich fürchte Du leidest unter einer sonderbaren Schizophrenie. Einerseits ist alles an dir auf Unbeugsamkeit konditioniert. Den extrem aufrechten Gang, den du hast, hat man nicht zufällig. Das ist schon Ausdruck deiner Persönlichkeit. Du als Person, als Erscheinung, als Lebensrolle bist von Kopf bis Fuß auf unbeirrbarem Kurs, deinem. So begegnest Du allen Männern außer mir, kommt mir vor. Ihr seid immer auf gleicher Augenhöhe oder Du schaust leicht herunter auf sie: "Schau rauf zu mir Baby, ich beiß nicht".

Ein, zwei, drei Männer in deinem Leben, zu denen ich offenkundig zähle, haben unter dieser Egopanzerung eine devot empfindende Sehnsuchtssklavin entdeckt. Von deinem Erschrecken über diese Entdeckung erholst Du dich sozusagen zeitlebens nicht. Zu diesen Männern, jedenfalls aber ganz sicher zu mir, hast Du ein verunsichertes und daher stets krisenanfälliges Verhältnis. Wie sollst Du ihnen begegnen? Mit sozusagen ständig gesenktem Sklavinnenblick? Oder so wie allen anderen, mit geradem, offenen, herausfordernden Blick auf selber Höhe? Willst Du deinen Herren und Meister oder einen netten Typ wie jeden anderen auch: diese Frage ist die geheime Schlüsselfrage deines Lebens, fürchte ich.
testsiegerin meinte am 12. Feb, 15:04:
ich sehe da keine schizophrenie, weit und breit nicht. schizophrene können ihre unterschiedlichen wahrnehmungen, die von innen und die von außen und die von irgendwo nämlich nicht auseinanderhalten, insofern ist der begriff "persönlichkeitsspaltung" ja völlig falsch.
die protagonistin in dem text aber kann das. die verhält sich unterschiedlichen männern gegenüber unterschiedlich.

und seien wir uns doch ehrlich: haben wir (linkslinken emanzen ;-)) das nicht alle beides in uns? die starke frau, die lust daran hat, ein kleines, hilfloses mädchen zu sein? die lust am herrschen und die am beherrscht werden?

die verunsicherung kann ich gut nachvollziehen. da fragt man sich (bei klarem verstand): ey, bin das wirklich ich? ich, die starke, selbstbewusste frau, die weiß, was sie will? Die da plötzilch nur noch Objekt sein will?

Warum antwortest du nicht auf die Schlüsselfrage: Ich will alles. Herren und Meister und nette Typen. Arschlöcher und liebenswerte Männer. Und am besten alles gleichzeitig ;-) 
june antwortete am 12. Feb, 15:11:
*lacht*
Liebe Testsiegerin, du sprichst mir so aus der Seele. Diese Mails sind nicht mehr ganz neu, es gab nur anderswo einen Anlass wieder mal eigene Rolle(n) und Zuschreibungen zu thematisieren.
Deine Reaktion entsprach ziemlich genau der meinen. Dieses: "Ich will das einfach alles (haben und sein dürfen)", so unbescheiden erlaube ich mir zu sein, auch wenn die Verwirklichung in der Realität wieder ein anderes Thema ist.

PS und OT: Der Text Die Millionärin ist einfach genial. Ich liebe sie sehr, deine Art zu schreiben.