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"Manchmal gelingt es mir, die Abwesenheit leidlich zu ertragen. Ich bin dann "normal", ich richte mich nach der Art und Weise wie "Jedermann" die Trennung von einer "teuren Person" erträgt: Ich unterwerfe mich sachkundig der Dressur (...) handele als ordentlich entwöhntes Kind. (...)
Diese leidlich ertragene Abwesenheit ist nichts anderes als das Vergessen. Ich bin gelegentlich untreu. Das ist die Bedinung meines Überlebens; denn wenn ich nicht vergäße, stürbe ich. Der Liebende, der nicht manchmal vergisst, stirbt an Maßlosigkeit, Ermattung und Gedächtnisüberreizung (wie Werther).(...)
Aus diesem Vergessen erwache ich sehr rasch, Eilends lasse ich eine Erinnerung, eine Verwirrung an seine Stelle treten. Vom Körper rührt ein (klassisches) Wort her, das das Gefühl der Abwesenheit zum Ausdruck bringt: sehnen." (*)

[Roland Barthes; Fragmente einer Sprache der Liebe]

(*) ... und da sage nochmal einer, Männer hätten es nicht so mit Gefühlen.