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Ja, das ist heute der 7. Geburtstag dieses Blogs.

Zur Feier des Tages hab ich mir auch gedacht: "June!" hab ich mir gedacht, "wenn du schon jammerst, dass sich nichts tut in deinem Leben, dann tu was dagegen."
Das hab ich mir also gedacht und mich selbst dazu überredet, doch wieder einmal an einer Veranstaltung Teil zu nehmen.

DAS waren die schlimmsten zwei Stunden der letzten x Jahre!
Anstelle interessanter Menschen habe ich einen Typen wieder getroffen, den ich vor Jahren kennen gelernt habe und erst nach Monaten endlich erfolgreich los geworden bin.

Nun war er damals schon beruflich erfolgreich und unglaublich von sich eingenommen, mittlerweile hat er einen weiteren Aufstieg und eine Ehe (fast) hinter sich, hält sich immer noch für intellektuell und attraktiv und das Geschenk Gottes an die Frauenwelt, hat derzeit zwei Frauen, zwischen denen er sich nicht entscheiden kann und hält es für besonders taktvoll und charmant jemandem (in dem Fall mir) bezüglich all dieser seiner Vorteile eineinhalb Stunden lang ein Ohr abzukauen.

So jemanden eine halbe Stunde zu verarschen, so, dass alle außer ihm selbst es mitbekommen, das hat ja noch einen gewissen Reiz, dann wird es nach und nach zu Folter.

Projekt "Sozialkontakte knüpfen" ist hiermit wiedermal auf unbefristete Zeit auf Eis gelegt und ich bemühe mich gerade wieder redlich die Spezies Mann nicht generell zu verteufeln, aber ganz ganz ehrlich und unter uns: Je älter ich werde, desto weniger davon gibt es, mit denen ich mehr Kontakt pflegen will als mit meinem Trafikanten - den ich allerdings (zugegeben) recht gern mag (und immerhin sehe ich ihn durchschnittlich alle zwei Wochen für mehr als drei Minuten!).
MoniqueChantalHuber meinte am 7. Feb, 00:12:
ich dachte, sie zögen die migräne vor? also, sie können sich gar nicht vorstellen, welche schrecklichen kopfschmerzen ich heute hatte... genau genommen begann das schon gestern, als die eingeschränkte klarsicht durch fensterglas mich zur handlung nötigte bzw. zu siechtum...

ja und herzlichen blogtag! 
june antwortete am 7. Feb, 00:13:
Ich wünschte, ich hätte, Mme Monique. Danken Sie der Ihren, dass sie sich rechtzeitig eingestellt hat ...

Und danke. :) 
twoblogs meinte am 7. Feb, 01:35:
Liebe June!

Ich kann Sie nur zu einer Pause ermutigen, wenn Sie es so nennen wollen. Ich hatte mir am 5. Juli weder gedacht noch gewuenscht, das wuerde mein letzter Eintrag sein. Wohl gab es schon frueher Zweifel am Sinn.

Im Sommer fuhr ich weg, kam zurueck, fuhr weg usw. Ich merkte von unterwegs aus, dass mir mein Blog immer weniger abging. Im Lauf des Herbsts habe ich es mehr oder minder vergessen. Erst eine eigentuemliche, mich ziemlich irritierende Tat hat es ploetzlich wieder interessant gemacht.

Welcher Art die „Sozialkontakte“ sind, die im „realen Leben“ stattfinden, ist natuerlich auch fuer mich von grosser Bedeutung. Die Frage ist dabei immer auch, worauf ich mich einlassen will. Ob es dabei um "die Spezies Mann" oder die Spezies Frau geht: die Liebesdilemmata sind grundsaetzlich dieselben. Ich habe mir jedenfalls beigebracht, wenn ich etwas nicht mehr laenger aushalte, abrupt wegzugehen oder mich einfach als Beobachterin in die Ecke zu stellen und mir meine Kamera vor mein Gesicht zu halten.

Vielleicht ist es ein Vorteil, sich nur in gewissen Momenten als „Dramaqueen“ inszenieren zu wollen. Andererseits geht es ja bei solchen Szenen um mindestens drei Schichten: die der ausgemalten Erwartung (das Schoenste?); die des abrollenden Ereignisses, das ja nicht unsteuerbar ist (mit Geschrei, abgesperrten Tueren, Selbstentbloessung, penetrantem Schweigen usw.); und die der Nachbearbeitung, die erst dessen Authentiziaet besiegelt.

Das Positive am Gedaechtnis ist, dass es mit gefakten Erinnerungen gut auskommen kann. Und das habe ich in meiner Katholenschule auch gelernt: dass ich den Beichtstuhl vor der Lossprechung blitzschnell verlassen muss; und dass es auch ohne Bekenntnis der „Wahrheit“ ein Weiterleben gibt.

Cordialement ! Audrii 
june antwortete am 8. Feb, 20:05:
Oh ja, wie wahr ...
"Das Positive am Gedaechtnis ist, dass es mit gefakten Erinnerungen gut auskommen kann." 
hollygolightly (Gast) meinte am 9. Feb, 02:06:
aber wieso lässt man sich denn eineinhalb stunden ein ohr abkauen?
die erste halbe stunde wurde im folgenden erklärt und ist verständlich. aber der rest...!?
natürlich scheitert das "projekt sozialkontakte knüpfen" dann. ;-)
ich lerne immer mehr wilde, schöne, spannende männer kennen als ich unterbringen kann. tauschen wir mal? 
june antwortete am 9. Feb, 20:17:
Wilde, schöne, spannende Männer?
Die gibt es noch? Also vom erotischen Standpunkt aus gesehen gibt es beinahe nur Männer, die mich langweilen.

Es war aber auch nicht die Intention an diesem Abend "auf Aufriss" zu gehen, mir war einfach nach interessanten Menschen, wurscht ob männlich oder weiblich, und spannenden Themen mal IRL.
Unter uns gesagt: Winterdepression und ONS verträgt sich ohnehin meist nicht. Ich hab nicht viel dazu gelernt in den Jahren, wie ich immer wieder feststellen muss - das aber doch.

Die eineinhalb Stunden ergeben sich eben, wenn es eine Runde ist, die an einem Tisch sitzt und der Laberer direkt neben einer und sich so in Szene setzt, dass dadurch jede andere Kommunikation kaum möglich ist. Wenn der Laberer dann auch noch ein guter Freund des Gastgebers ist, ist auch die Bandbreite an möglichen Unhöflichkeiten zwangsläufig begrenzt. Frau hofft dann halt, dass er aufgeben und sich einer anderen Gesprächspartnerin oder auch einem anderen Gesprächspartner zuwenden möge und geht, wenn sie die Hoffnung endgültig aufgegeben hat. 
hollygolightly (Gast) antwortete am 9. Feb, 22:01:
oh. so fest an einem tisch sitzen, ist in dem fall natürlich die hölle.
an so eine situation dachte ich erstmal gar nicht. ich bin in erster linie auf kulturellen empfängen unterwegs. stehtische (wenn überhaupt) sind unverbindlich und können gut verlassen werden. 
june antwortete am 9. Feb, 22:06:
Yup, das war aber so eine semi-intellektuell-politische Runde in einem Gasthaus. Nächstes Mal nehm ich auch wieder eine Vernissage - wenn ich mich von dem mal erholt hab. :)

Aber zwecks irgendwann kommt auch der Frühling: Ich vergess das nicht mit dem Übermaß an wilden, spannenden, schönen Männern, da bin ich elefantös. :) 
testsiegerin meinte am 9. Feb, 21:34:
jetzt hört verdammt noch mal auf, june zu einer blogpause zu ermutigen.
ich lese gern hier, nämlich, vor allem so amüsante begebeheiten aus ihren sozialkontaktversuchen. 
june antwortete am 9. Feb, 21:57:
*hach*
Tut das gut, das zu lesen :)

Hätte ich das gewusst, ich hätte es detailgetreuer ausgeführt, zum Beispiel auch den unglaublichen Charme betont, mit dem er mir - tiefer Blick in die Augen und leicht drunter (obwohl da eh nix zu finden sehen ist) und das betörend Samtige in seiner Stimme, als er meinte, er habe ja erst in den letzten Jahren entdeckt, wie sehr ihn doch *reifere* Frauen anziehen würden, und dass die, von der er derzeit versucht geschieden zu werden ebenso wie die zwei potenziellen Nachfolgeehefrauen mein offensichtlich schon beinahe biblisches Alter auch nur knapp verfehlen. 
the_almighty_trash_heap antwortete am 9. Feb, 22:15:
Ein richtiger Charmebolzen. Und Sie sind gar nicht schwach geworden und dahingeschmolzen??

;)) 
june antwortete am 9. Feb, 22:18:
Ich bin eben ganz offensichtlich keine richtige Frau.

(Oh ja, das hab ich in ähnlicher Situation auch schon zu hören bekommen. :)) 
the_almighty_trash_heap antwortete am 9. Feb, 22:23:
*lacht* alles klar - eine RICHTIGE Frau nimmt einen Schluck eine Flasche Frauengold und tut, was eine RICHTIGE Frau zu tun hat... *g* 
june antwortete am 9. Feb, 22:26:
Sehen Sie, SIE haben es begriffen. :)

Alternativ dazu: Wie macht die gute deutsche Frau?" 
the_almighty_trash_heap antwortete am 9. Feb, 22:28:
Also zumindest in der Theorie wissen wir jetzt beide, was eine richtige Frau ausmacht ;)) 
testsiegerin antwortete am 10. Feb, 22:02:
also ich werde immer schwach, wenn jemand mich so anschaut und betont, dass er sich von reiferen frauen angezogen fühlt.
so schwach, dass der schlag nicht so stark ausfällt, wie er eigentlich sollte.