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bernardin, der direktor des crazy horse in einem interview für LUI:

"Der Striptease ist weder 'strip' noch 'tease' ... er ist eine Parodie ...: man erweckt den Eindruck, die nackte Wahrheit zu zeigen, aber die Täuschung könnte nicht größer sein."

das geheimnis des striptease liegt darin, dass eine frau ihren körper in einem autoerotischen ritual zelebriert und er dadurch begehrenswert wird. ohne die narzisstische täuschung als substanz all ihrer gesten, ohne die angedeuteten liebkosungen, die den körper einhüllen, gäbe es keine erotische ausstrahlung. und dabei ist die langsamkeit das ganze erotische geheimnis, wie die zeitlupenaufnahme einer explosion oder eines absturzes.
ein schlechter striptease wird von der nacktheit dominiert, oder von der unbeweglichkeit, dem fehlen von rhythmus oder der schroffheit der gesten. dann nämlich wird er obszön.

das sollte frau wohl immer beachten - auch beim seelenstriptease.
june meinte am 19. Okt, 15:18:
und freud schreibt ...

"Die so häufig zum Fetisch erkorenen Wäschestücke halten den Moment der Entkleidung fest, den letzten, in dem man das Weib noch für phallisch halten durfte"
Sigmund Freud: Fetischismus, in: Gesammelte Werke Bd. 14, S. 315

hinter den nacheinander fallenden hüllen ist nichts, ist niemals etwas. und der drang zu entdecken ist der eigentliche kastrationsvorgang - nicht die anerkennung des mangels, sondern die schwindelerregende faszination durch diese nicht vorhandene substanz.

und anstatt die kastration anzuerkennen, baut man alle möglichen phallischen alibis auf, um sie dann wieder wie unter einem zwang eins nach dem anderen beiseite zu räumen, um die "wahrheit!" zu entdecken - die immer kastration ist, sich aber schließlich immer nur als geleugnete kastration zu erkennen gibt.