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ganz verdammt gut darin, mir meine eigene kleine Welt zu kreieren, die ich dann mit all ihren Schwächen liebe, mit der ich gut klar komme.

Zu dieser kleinen Welt gehört auch ein Prise Selbstbetrug.

Nicht, dass ich um den nicht wüsste, ich erwarte nicht mehr, als dass man ihn mir lässt. Er ist eh nur ganz privat, stört niemanden sonst.

Dazu gehört, mir aus dir ein Bild zu malen. Es ist kein perfektes Bild, kein gefälliges Bild, es ist kraftvoll, irritierend ein bisschen grob, aber in seinem Kern warm und liebevoll, es ist herausfordernd und wundervoll und neigt dazu den Rahmen zu sprengen.

Keiner außer dir könnte es schaffen, dieses Bild klein zu machen - und es bemühten sich schon einige darum. Ich habe es x-mal abgehängt, x-mal in eine Ecke verbannt, aber es ist nun mal so: Ich fühle mich gut mit ihm an meiner Wand, allen Gegenargumenten zum Trotz.

Dass du mir keine andere Wahl zu lassen scheinst, dieses Bild zu bewahren, als dich aus meinem Leben zu streichen, das nehme ich dir manchmal echt übel - so richtig übel.

Und ich wünschte, du würdest einmal kapieren, dass wir - auch gestern noch - so selten und doch so wunderbare Stunden erleben konnten, das haben wir auch ihm zu verdanken, diesem Bild.
june meinte am 28. Nov, 03:12:
Nachtrag
«Solange etwas ist», heißt es im ersten Satz eines autobiographischen
Romans von Martin Walser, «ist es nicht das, was es gewesen sein wird.» schreibt Paul Reichenbach. Ich kenne den Roman nicht, denke, ich habe ihn nie gelesen.

Das Vergangene hat eine Spur hinterlassen, es lässt sich sehr gut leben mit dem, das gewesen ist. Vielleicht ist die einzige Chance die, es gewesen sein zu lassen, ihm jedes Sein zu verweigern, weil es das "Gewesensein" ist, das ihm gut tut, der ihm einzig adäquate Zustand ist. Ein Zustand, von dem es jedes neue Sein nur entfremdet.

PS. Private Frage am Rande: Ist er zurück gekommen, der Humor?