ich war - mein ganzes leben lang - früher extrem, später weniger, "trophäe". niemals "ich". immer ein "ha, schau mal, was ich da habe!".
mit 16, der selben größe wie heute und fast 10 kilo weniger wurde mir von meinem damaligen "trophäensammler" schon gesagt: pass auf, du wirst fett, du neigst dazu.
und - ja - ich habe ihn ernst genommen. habe es einerseits ganz subjektiv gehasst, dass meine hüftknochen so herausstanden, wenn ich auf dem rücken lag und andererseits jede kleinste hautfalte auf meinem bauch ewig gezwickt und im spiegel skeptisch beäugt.
dann habe ich auch noch begonnen für fotografen zu arbeiten. nichts stimmt da mehr. alles muss "vertuscht" werden. von der visagistin, den klamotten, per pic-nachbaerbeitung. nichts mehr an dir ist okay. alles ist mangel.
und du lebst jahre damit, dich als einziger fehler zu sehen und darauf zu warten, dass der mann, der gerade eben einen platz in deinem leben (schlimmer noch in deinem herzen) hat, entdeckt, was alles an dir *nicht* stimmt, weil letzlich *wollte* er dich ja, weil du so eine art "vorzeigepüppchen" bist, "the best bitch in town".
und du wirst dominant, ganz aus dir selbst heraus, weil du sagst: "du darfst mich haben, aber gib ja nicht damit an, ich würde dir "gehören"". weil sie das wollen, beneidet werden um dich als "besitz". egal wer - ob verkappter künstler, musiker, playboy, intellektueller, unterweltler. wurscht, da sind sie alle gleich.
du kannst keine schwänze mehr sehen, bekommst sehnsucht nach einer großen schere und einem freibrief. du zeichnest die erste liebe deines lebens als läufigen hund mit einem riesigen ding. du bist substitut für das vorzeigeauto, das er sich nicht leisten kann. und auf eben *diese* art ist er geil auf dich.
und du lernst *den* mann kennen, den, der dich noch jahre später verfolgen wird und sagst ihm 5 jahre später zum ersten mal, dass du ihn liebst. zu spät als dass er anders darauf reagieren würde als mit einem bitteren lachen. du hast es niemals vorher getan aus dem einzigen grund, dass du wissen wolltest, ob er auch dann noch da ist und wiederkommt, wenn er dich nicht als "seine eroberung" präsentieren kann, als schmuckstück in "seiner" sammlung. du denkst er wird gehen, wenn er sich deiner sicher sein kann, wenn er "beweisen" kann, dass er auch dich hätte "haben" können (mit allem, mit haut und haar) und du willst nicht, dass er geht. alles, nur das nicht. du bist - in letzter konsequenz - nichts anderes als ein unsicheres häufchen angst und heil froh, dass sie alles sehen - nur DAS nicht. das nicht.
du hasst deinen körper. du hasst ihn mehr als alles auf dieser welt, weil er gut genug ist, da draussen machtkämpfe auszulösen, gut genug aus dir ein objekt zu machen. nicht gut genug, um der genaueren betrachtung standzuhalten. gut genug, um den blick von *dir* mit all deine macken, deinen fehlern, deinen schwächen abzulenken, nicht gut genug, um dann nicht angriffspunkt zu bilden.
er ist irgendetwas ausserhalb von dir. mit jemandem in der intimsten umarmung vergessen können, dass dieses "ding" kein instrument ist, das lust beschert, sondern eines, dessen mängel kaschiert werden müssen wird zur seltenheit.
und je weniger du dich über dieses "ding" definieren möchtest, desto mehr tust du es.
weil niemand *dich* sieht oder sehen will, weil *du* immer störfall bist. zuerst du, dann diese kleinigkeit oder die andere.
und es kostet so viel zeit und erfahrung und (unerwartet dann doch) erlebte liebe um ihn annehmen zu können, um ihn lieben zu können, um wirklich spaß an ihm und mit ihm und durch ihn zu haben und jede zelle auszufüllen und zu lieben und selbstverständlich zu bewohnen. in den spiegel zu sehen und zu sagen: ich mag dich! du bist nicht perfekt, aber du bist meins und du bist gut und fühlst dich gut an und machst mir und anderen freude!
der weg dahin ist so lang und so hart und kostet so viel an illusionen, an träumen, an tränen.
aber dann bist du endlich *du*. hast immer noch zu kämpfen, mit deinem frausein, aber nicht mehr in dieser liga. du bist - göttin sei dank - kein teen mehr, kein twen. und es ist so schön, älter zu werden. und zu wissen, du siehst immer noch gut aus und hast dir eines verdient: nicht mehr perfekt sein müssen. nie mehr wieder.
das gibt dir so viel freiheit im erleben deinerselbst, deiner lust - auch und vor allem des anderen, weil du so sehr mehr bei ihm sein kannst, wenn du endlich davon abkommen kannst, dich ständig selbst von aussen zu beobachten.
als du sagtest, ich wäre nicht dein "typ", war die irritation eine geringe. was ist "typ"? du warst auch nie der meine, so what?
nur versteh mich, ich kann nicht mehr da anfangen, wo ich nichts als raus wollte. ich kann nicht mehr "fast perfekt" sein.
diese deine forderung heute hat mich in einen verzweifelten teenager zurückverwandelt. einen, der alles sein will, nur nicht er selbst.
ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich dafür noch so anfällig bin, dass das so viel aufwühlt, dass ich dem so hilflos ausgeliefert bin.
nein, das will ich nicht mehr, das kann ich nicht mehr. tut mir leid, aber die "beinahe perfekte frau", nein, alles, aber das kann ich nicht mehr sein.
mit 16, der selben größe wie heute und fast 10 kilo weniger wurde mir von meinem damaligen "trophäensammler" schon gesagt: pass auf, du wirst fett, du neigst dazu.
und - ja - ich habe ihn ernst genommen. habe es einerseits ganz subjektiv gehasst, dass meine hüftknochen so herausstanden, wenn ich auf dem rücken lag und andererseits jede kleinste hautfalte auf meinem bauch ewig gezwickt und im spiegel skeptisch beäugt.
dann habe ich auch noch begonnen für fotografen zu arbeiten. nichts stimmt da mehr. alles muss "vertuscht" werden. von der visagistin, den klamotten, per pic-nachbaerbeitung. nichts mehr an dir ist okay. alles ist mangel.
und du lebst jahre damit, dich als einziger fehler zu sehen und darauf zu warten, dass der mann, der gerade eben einen platz in deinem leben (schlimmer noch in deinem herzen) hat, entdeckt, was alles an dir *nicht* stimmt, weil letzlich *wollte* er dich ja, weil du so eine art "vorzeigepüppchen" bist, "the best bitch in town".
und du wirst dominant, ganz aus dir selbst heraus, weil du sagst: "du darfst mich haben, aber gib ja nicht damit an, ich würde dir "gehören"". weil sie das wollen, beneidet werden um dich als "besitz". egal wer - ob verkappter künstler, musiker, playboy, intellektueller, unterweltler. wurscht, da sind sie alle gleich.
du kannst keine schwänze mehr sehen, bekommst sehnsucht nach einer großen schere und einem freibrief. du zeichnest die erste liebe deines lebens als läufigen hund mit einem riesigen ding. du bist substitut für das vorzeigeauto, das er sich nicht leisten kann. und auf eben *diese* art ist er geil auf dich.
und du lernst *den* mann kennen, den, der dich noch jahre später verfolgen wird und sagst ihm 5 jahre später zum ersten mal, dass du ihn liebst. zu spät als dass er anders darauf reagieren würde als mit einem bitteren lachen. du hast es niemals vorher getan aus dem einzigen grund, dass du wissen wolltest, ob er auch dann noch da ist und wiederkommt, wenn er dich nicht als "seine eroberung" präsentieren kann, als schmuckstück in "seiner" sammlung. du denkst er wird gehen, wenn er sich deiner sicher sein kann, wenn er "beweisen" kann, dass er auch dich hätte "haben" können (mit allem, mit haut und haar) und du willst nicht, dass er geht. alles, nur das nicht. du bist - in letzter konsequenz - nichts anderes als ein unsicheres häufchen angst und heil froh, dass sie alles sehen - nur DAS nicht. das nicht.
du hasst deinen körper. du hasst ihn mehr als alles auf dieser welt, weil er gut genug ist, da draussen machtkämpfe auszulösen, gut genug aus dir ein objekt zu machen. nicht gut genug, um der genaueren betrachtung standzuhalten. gut genug, um den blick von *dir* mit all deine macken, deinen fehlern, deinen schwächen abzulenken, nicht gut genug, um dann nicht angriffspunkt zu bilden.
er ist irgendetwas ausserhalb von dir. mit jemandem in der intimsten umarmung vergessen können, dass dieses "ding" kein instrument ist, das lust beschert, sondern eines, dessen mängel kaschiert werden müssen wird zur seltenheit.
und je weniger du dich über dieses "ding" definieren möchtest, desto mehr tust du es.
weil niemand *dich* sieht oder sehen will, weil *du* immer störfall bist. zuerst du, dann diese kleinigkeit oder die andere.
und es kostet so viel zeit und erfahrung und (unerwartet dann doch) erlebte liebe um ihn annehmen zu können, um ihn lieben zu können, um wirklich spaß an ihm und mit ihm und durch ihn zu haben und jede zelle auszufüllen und zu lieben und selbstverständlich zu bewohnen. in den spiegel zu sehen und zu sagen: ich mag dich! du bist nicht perfekt, aber du bist meins und du bist gut und fühlst dich gut an und machst mir und anderen freude!
der weg dahin ist so lang und so hart und kostet so viel an illusionen, an träumen, an tränen.
aber dann bist du endlich *du*. hast immer noch zu kämpfen, mit deinem frausein, aber nicht mehr in dieser liga. du bist - göttin sei dank - kein teen mehr, kein twen. und es ist so schön, älter zu werden. und zu wissen, du siehst immer noch gut aus und hast dir eines verdient: nicht mehr perfekt sein müssen. nie mehr wieder.
das gibt dir so viel freiheit im erleben deinerselbst, deiner lust - auch und vor allem des anderen, weil du so sehr mehr bei ihm sein kannst, wenn du endlich davon abkommen kannst, dich ständig selbst von aussen zu beobachten.
als du sagtest, ich wäre nicht dein "typ", war die irritation eine geringe. was ist "typ"? du warst auch nie der meine, so what?
nur versteh mich, ich kann nicht mehr da anfangen, wo ich nichts als raus wollte. ich kann nicht mehr "fast perfekt" sein.
diese deine forderung heute hat mich in einen verzweifelten teenager zurückverwandelt. einen, der alles sein will, nur nicht er selbst.
ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich dafür noch so anfällig bin, dass das so viel aufwühlt, dass ich dem so hilflos ausgeliefert bin.
nein, das will ich nicht mehr, das kann ich nicht mehr. tut mir leid, aber die "beinahe perfekte frau", nein, alles, aber das kann ich nicht mehr sein.
june - am Freitag, 1. Oktober 2004, 22:21 - Rubrik: absolute schwachstellen
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für sekundenbruchteile vergessen, wie glatt wolken sein können. vor allem die eine, die siebte.
fallen - nicht fliegen, fallen. und hart aufschlagen, so unendlich hart..
für einen winzigen moment vergessen haben, wie zerbrechlich es ist, das glück. das verzeiht das schicksal nicht.
aber sie war ohnehin zu dünn für mich, die luft da oben.
oh bitte!!! nicht. bitte nicht.
bitte!
fallen - nicht fliegen, fallen. und hart aufschlagen, so unendlich hart..
für einen winzigen moment vergessen haben, wie zerbrechlich es ist, das glück. das verzeiht das schicksal nicht.
aber sie war ohnehin zu dünn für mich, die luft da oben.
oh bitte!!! nicht. bitte nicht.
bitte!
june - am Freitag, 1. Oktober 2004, 20:33 - Rubrik: absolute schwachstellen