absolute schwachstellen
ambivalenzen
credo
gestern
jump!
just me
lunatic
mehr oder weniger essbares
memories
querverweise
Selbst- und Fremdbild
sodbrennen
Sommer2009
sonnenstrahlen
traumland
trennlinien
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren



 
"Das weib gibt zu, was Du bestreitest. Daß ihr passiv-submissiv
sein wollt, daß Männer Mittel zum Zweck sind: es euch besorgen",

schrieb er.

"da ist noch etwas anderes", antwortete ich, "erstmal nur als gefühl, als patchwork aus mehreren eindrücken:

ZEIT: "(...) Wir leben nur ein Schein-Leben und machen Schein-Erfahrungen, die uns nicht berühren. (...)"

ich denke das ist es, auf das sie sich zu oft zurückzieht und auf das auch ich mich zu oft zurückgezogen habe.

eine schein-erfahrung ist für mich dieses scheinbar intime, das jede intimität von vorne herein ausschließt.
ein text, der das so besonders stark zeigt ist dieser:

"Doch dann zerstörte er die Situation. Er wollte mir in die Augen sehen. Ich ahnte schon warum. Auch er merkte, wie intim sich unsere Situation entwickelt hatte, wie sehr ich mich ihm nun hingab. Doch als er mir die Augenbinde abnahm, war es vorbei. Ich war zwar immer noch gefesselt, aber ich konnte mich nicht mehr abstrakt irgend jemand hingeben, sondern plötzlich wurde er konkret."

die wehrlos-erfahrung als schein-erfahrung. nur da sich selbst die erlaubnis geben, eine grenze zu übertreten, nur einer fantasierten gestalt gegenüber, die körper geworden ist, jedoch niemals einem realen "du", das wäre nämlich die "echte" erfahrung, da wird es plötzlich so klar erkennbar kein reines fantasiegebilde mehr, sondern echtes erlebtes, geht zu nah, zu weit.

das erinnert mich an ganz andere, so vielfältige situationen, in denen ich meinen körper, sex, benutzte, um die intimität zu durchbrechen. dieser arbeitende unterleib kann manchmal die perfekte waffe sein gegen ein zuviel des herzöffnens.

mittel zum zweck sind wir füreinander in gewisser weise immer, in diesem geschlechterk(r)ampf, allein im zweck, den wir verfolgen, unterscheiden wir uns mal stärker, mal weniger stark.
wir müssen einander auch dazu machen, um uns selbst zu schützen.

der wunsch aufzugehen in diesem "du" wäre sonst unerträglich. unerträglicher noch als die gefahr einem "du" zu nahe zu kommen, mit dem man letztlich keine echte nähe will. einem "du", das eigentlich gar keines sein darf, sondern immer nur als "er" konzipiert war und das auch bleiben soll."

antwortete ich mit all der wärme im herzen, die dieses "du" in meinen armen hinterlies. eine offene wunde, aufgerissen durch einen unerträglichen wunsch.

weil nicht sein kann was nicht sein darf.