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die frau, die mich schreibt.

verschließt ihre ohren vor mir und erklärt mich für tot. zieht mit argumenten als waffen auf ein schlachtfeld der gefühle.

"noch nie", sage ich, "hat ein argument eine liebe gerettet, und kann auch keine töten."
sie nennt sie illusion, als würde das etwas ändern, als wäre das nicht jede liebe.

sie nennt sich vernünftig, ich nenne sie feig.

"es hat keinen sinn mehr und kein ziel", sagt sie.
"die lichter werden langsam heller, was folgt ist nur noch der abspann".

"aber die musik!" entgegne ich und fasse sie bei der hand, um sie auf ihrem platz zu halten, "die musik spielt noch." und hoffe insgeheim auf einen bonus-track.

so bin ich.

wir kommen nicht besonders gut klar miteinander in letzter zeit.

Was June als Figur am Leben erhält, ist das Brennen, das Sehnen, ist Trauer, Wut, Schmerz, Verzweiflung, Hoffnung, Verwirrung und Angst.

In der Ruhe der Zufriedenheit, in Sicherheit und Stabilität hat sie keinen Platz und keine Stimme.

Das macht es so still an diesem Ort.

es gibt ihn wirklich, den traummann - den im wahrsten sinne des wortes. schon drei aufeinander folgende nächte verbrachte ich mit ihm.
ich habe ihn nie getroffen.

ich bin übersiedelt, doch immer noch in derselben stadt. das haus, meine wohnung, alles ändert sich von traum zu traum, nur er blebt immer derselbe und ist mein nachbar.

manchmal ist er aufgeschlossen und übermütig, dann wieder sehr zurückhaltend, manchmal fasst er nach meiner hand und manchmal hat er einen kleinen jungen.

es ist noch nichts passiert zwischen uns.
die feuchten träume sind anderen vorbehalten.

wir sind ein zartes gebilde zwischen fleischfressenden pflanzen.

wieder.
wie die monate vergehen ...

bis ich unter den Trümmern dieser höchst ehrgeizigen, oft maßlosen und mitunter großzügigen ideologischen Konstruktion entdeckte, dass sie überzogene oder schüchterne Versuche zur Stillung eines Hungers nach Liebe waren.

Die Liebe ist die Zeit und der Raum, in denen sich das "Ich" das Recht nimmt, außergewöhnlich zu sein. Ein fassungsloser Körper, der in all seinen Gliedern köstlich abwesend bleibt, eine zitternde Stimme, ein trockener Gaumen, lichtverschwommene Augen, rosige oder feuchte Haut, ein pochendes Herz.
Angstlust, nicht mehr eingeschränkt zu sein, sich über alles hinwegzusetzen, die Grenzen des Selbst zu überschreiten, als Augenblick und Ewigkeit, Vergangenheit und Zukunft, ausgefüllt als abgreagierte Gegenwart.

Auf Morgen, auf immer, ewig wie zuvor, so, wie es gewesen ist, wie es sein wird ... auf Niemals.

Die Liebe ist im Grunde ein Schmerz, ein Wort oder ein Brief.

(In Anlehung an Julia Kristeva)

Eine Nacht, ein Mond, eine Hoffnung zu begraben ...
Die Hoffnung richtet sich aber auf etwas Drittes: (...) daß sie sich trotzdem wieder ineinander verwühlen werden und das Leid, das man einander zufügte, zum Brennstoff der erneuerten vulkanischen Leidenschaft wird."

12.06.2046
Voraussichtliches Ende in Havanna/Kuba
.

so kann man sich irren.

"wenn ich seine nummer noch hätte", sagt sie, "würde ich ihn anrufen. und ich weiß, er würde rangehen, und es wäre nichts gewesen als ein schlechter scherz. weil er tot sein kann, aber doch nicht einfach weg!"


febermond1

nun hasse ich das wort "müssen". aber nicht immer - auch das haftet an der quelle. manchmal ist ein "du musst" ein "du darfst" und bedarf keiner "drohung", nur einem "mut machen" vo der angst vor der selbstempfundenen trivialität.

gewidmet hiermit einer frau, deren texte ... cut. nein. sie mag sich selbst outen, wenn sie will. ich sage nur danke für diese nacht.

"ich habe da immer dieses bild vor mir, das so wunderschön ist: das sitzen irgendwann einmal an einem herbsttag, in einem alter, in dem du bereit dafür bist, dass der vorhang fällt und auf deinem schoß das wunderbare schatzkästchen mit all dem aus deinem leben, das einmal unvergesslicher augenblick und daher kostbare erinnerung war und ist.
das öffnen, mit zittrigen fingern ein bisschen eines vom anderen trennen und sagen: und es war gut. und gehen. (ja, das ist SEHR kitschig, ich weiß), aber es ist immer noch der apfelbaum vor dem haus meiner großeltern, die nicht so gehen konnten und die mir so unendlich leid tun für die bitterkeit, die sie mitnahmen - in den tod oder ins altersheim."

seit 1098 Tagen online.

göttin wie die zeit vergeht ...

wie der mond.
entziehen sich mir, um mich dann beinahe zu ertränken.

ebbe und flut.

sitze hinter dir und sehe, wie deine hand nachdenklich deinen hinterkopf streichelt, die finger die haare teilen und würde so gerne, wäre das nur möglich, die meine unbemerkt darunter schieben, neben dir stehen und deinen kopf an meinen bauch ziehen.

liegen mit dir, nackt, haut an haut.
streicheln.
ruhe finden in der sanften, nachdenklichen leisen traurtigkeit, die manchmal durch deine poren dringt.

einrollen möchte ich mich in deiner achselhöhle und deinem geruch.
und deinen herzschlag spüren, unter meiner hand.

versöhnt mit der welt und dem leben.


(JA, immer noch!)