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wenn ich es nicht will,
mein herz dafür umso leerer - vor allem mit gesellschaft in meinem bett, auf meiner couch, auf meinem tisch ...

mein herz ist weniger leer wenn ich hier bin, mit mir allein bin, mit dieser sehnsucht danach, mich zu betrinken.
noch ist es nicht so weit. noch bin ich vor der kippe.
aber wenn ich genug getrunken habe, darf ich weinen, k a n n ich weinen.
wenn ich den kopf zurücklege und durchs dachfenster die sterne versuche auszumachen, dann finde ich diese zwar nicht, höre nur das hämmern von pressluftbohrern auf dem asphalt von irgendwo da unten, aber ich spüre diesen leisen schwindel, der soetwas wie erlösung verheißt.

ich sollte wieder kiffen, denke ich mir oft, aber dann wiederum bin ich zu träge mir was zu besorgen. der billa ist näher. und es weint sich besser auf alk als auf gras.

ach lasst mich heute nacht wenigstens weinen. ich ertrage sie nicht mehr, diese bitterkeit.

diese hoffnungslose bitterkeit.

diese traurigkeit - könnte ich sie bloß los werden, diese traurigkeit, die sich so sanft anschleicht. um meine beine schmeichelt - wie eine katze.

ihre erste berührung scheint immer so zärtlich und warm. nimmt etwas dieser kälte, löst einen teil der erstarrung, bis sie den schmerz freisetzt, diese hinterhältige, schmeichelnde kleine traurigkeit.

sie weckt dämonen,

die einmal engel zu sein schienen.

im traum wate ich nächtelang durch unrat, nehme jedes einzelne teil in augenschein und räume es aus dem weg, nur um es doch aus der ferne wieder so verführerisch glitzern zu sehen.

katzengold.

ich suche nicht nur ihn, ich suche sie alle. die wahrhaftigkeit, die wir teilten.
es muss nur eine einzige wahrhaftigkeit sein, die ich mit jedem der geliebten meines lebens teilte. nur eine einzige, das ist genug.

etwas, das verhaftet bleibt in z w e i seelen und damit die einsamkeit verlacht.
ein kleines stück vollkommenheit.
und sei es ein gedanke, eine berührung, ein wunsch.

das wäre schon "liebe" genug
die dieses leben lohnt.

oh ja, das war der richtige film nach einem sonntag wie heute.

einem verlesenen sonntag,
einem durchträumten sonntag,
einem auf dem balkon durchschwitzten sonntag.

einem sonntag, in dem ich auch bei regen noch im sonnenschein auf der terrasse saß und dem donnergrollen rings um mich lauschte.

einem sonntag ganz und gar abgefüllt mit erinnerungen.
einem herz-schmerz-sonntag.

wie sagt celine sinngemäß?
sie meint, sie könne sich nicht aus beziehungen lösen, "jede beziehung, die in die brüche geht, macht in mir etwas kaputt, von dem ich mich nie wieder ganz erhole."
an jedem menschen, auf den sie sich einlässt, meint sie, entdecke sie kleine details, die so spezifisch wären, dass sie sie immer vermissen würde. keiner wäre je ersetzbar.

und früher, so sagt sie, habe sie geglaubt die welt wäre voll von menschen, die zu ihr passen würden, jetzt muss sie erkennen, dass es nur ganz wenige sind.

nein, keine großen, bahnbrechenden weisheiten. nur das gefühl, dass einem jemand aus der seele spricht.

"Nobody grows old merely by a number of years. We grow old by deserting our ideals. One of them being love. Try to keep young by deserting as few ideals as possible. Pure love, try clinging to it. "Pure" fucking not being pure at all", schrieb er.

"pure" - diese ganz wenigen kostbaren wahren augenblicke im leben, diese unvergleichlichen augenblicke des reinen seins scheinen immer unerreichbarer zu werden.

ach wäre es doch nur wahr, dass wir alle nur existieren im traum dieser alten frau, die auf dem sterbebett liegt und träumt, von ihrer großen liebe.
ach wäre es doch nur wahr, dass alles gut werden müsse, und alles was zählte, die liebe wäre.

am schlimmsten ist wohl die angst davor, nie wieder so fühlen zu können.

und der ausspruch von leonard woolf will mir nicht mehr aus dem kopf ...

"(...) in den langen jahren zwischen der lebensmitte und dem tod, wo so viele menschen beim blick aus dem fenster nur dunkelheit und schwindende sehnsucht erkennen."

passt vielleicht zu meiner stimmung: abendprogramm

Before Sunset.

unzählige male dachte ich, der tiefstpunkt wäre erreicht, so wie auch hier, aber das denken (wie ebenfalls bereits kürzlich festgestellt) - das denken ist momentan nicht meine domäne.

und so kam es, dass ich klopfenden herzens zu dieser feier ging. seine SMS mit den worten "nimmst du mich mit?" noch fast in händen haltend, die süßen mails voller versprechungen vermeintlich endlich verstehend (ja, ich dachte ...).

und so kam es, dass ich dort stand, in diesem überfüllten raum, kaum möglich auch nur einen blick mit ihm zu tauschen, dass ich dort saß im eleganten kostüm, in strümpfen und ohne höschen und erzählt bekam, was ich nie für möglich gehalten, niemals g e d a c h t hätte.

während das "es geht nicht tiefer" ein beeindruckendes spektrum weiteren fallens eröffnete, schaffte ich es immer noch zu lächeln, flüchtete mich in die perfektion des funktionierens, des flirts mit meinem gegenüber.

ein letzter blick auf mich, als er ging.
als er ging.
als er zum e n d g ü l t i g letzten mal ging.

und ich trat neben mich. wie ich es oft tue, wenn kein halt mehr zu finden ist. warum ich meinem gegenüber, als es mich dann nach hause brachte, im auto die hand auf meinen oberschenkel legte? ich weiß es nicht. es war das drehbuch. es war vorgegeben.
ebenso ihn noch auf ein glas mit herein zu bitten. das nebeneinander sitzen auf der couch, das wandern seiner hand über meinen oberschenkel, das aufblitzen beim ertasten des strumpfabschlusses, das erstaunte aufleuchten der augen im angesicht der erkenntnis, dass dahinter keine barriere mehr war, nur nackte haut.

wie eigentlich wunderbar, der ausdruck in seinem gesicht, als er den rock zur taille hochschob, wie er anbetend vor dieser simplen nackten muschi auf die knie ging. er - kein teenager - sicher ein mann, der schon viele spalten gesehen hat, mit dem echten ausdruck des ungläubigen staunens in den augen.

ich war dabei. habe alles gesehen zwischen ihm und ihr.
es sah echt aus.
beinahe.
wenn man sie nicht so gut kennt wie ich.

ich dachte ja immer, soetwas gäbe es nur in billigen groschenheften, aber das mit dem denken, so scheint mir derzeit, das mit dem denken sollte ich ohnehin aufgeben.

und so hatte ich also heute meinen massagetermin, eineinhalb stunden vor der pediküre, im spa- und vitalcenter dieser erstklassigen therme. "guten tag, ich bin m., sie bekommen eine entspannungsmassage?"
ich könne ihn ruhig duzen, meinte m., kein schönling, aber ein durchaus attraktiver mann ende 30 anfang 40 würde ich schätzen.

ich folgte ihm ins massagezimmer, er ließ mich höflich allein, um mir die gelegenheit zu geben, meine kleider gegen eines dieser papier-massagehöschen zu tauschen. also alles bekannt, alles wie gehabt. eine apfelcreme-entspannungsmassage, die auch sehr entspannend begann. am bauch liegend glitten meine gedanken langsam ab zu einem kürzlichen vorfall sexueller natur, der vielleicht noch erzählt werden wird hier zu lesen ist.
ich tendierte dazu mir das nur einzubilden, dass die massage sich vielleicht ein wenig zusehr auf meine oberschenkel und die lendenwirbelsäule kozentrierte und das höschen immer wieder mehr als unbedingt nötig ein wenig verrutschte. es war ja nicht unangenehm.

was sich immer spielerischer daraus entwickelte war nicht nur eine echte erotische massage, es war mit abstand die beste, die ich je erlebt habe (nun gut, es war auch nur einer meiner bisherigen liebhaber gelernter masseur).
so vorsichtig, so unglaublich scheinbar unschuldig begann die grenze zu verschwimmen, nie fasste er mich direkt an, dass ich ernsthaft an meiner wahrnehmung zweifelte. die letzten 15 minuten waren der wunderbarste kampf, den ich seit langem mit mir ausgefochten habe. ein teil von mir war ganz darauf bedacht, meine atmung zu kontrollieren, der andere wollte ihn nur noch anflehen, mich endlich anzugreifen.

augen zu, entspannen, ruhig atmen. "ist es gut so?" ganz leise in mein ohr geflüstert, während er weiteres massageöl auf mein brustbein, meine brust, bis zum hals und runter bis ganz knapp zum schamhügel verteilte, nur ganz leicht die harten nippel berührend.
ob das gut war? ich sah zur uhr und wusste, bald würde er nach meinen händen greifen und meine arme massieren. und dann nahm er auch schon meinen linken arm und hob ihn an seinem körper vorbei und dabei streifte mein handrücken ... bingo! ... einen ziemlich beeindruckenden ständer. das war das letzte mal während dieser entspannungsmassage, dass ich die augen öffnete. das letzte: "ist das gut so?" und nur ein austausch von blicken ...

verdammt nochmal, das war der beste orgasmus seit jahren.

noch im entspannungsraum hatte ich weiche knie und während der gesamten pediküre habe ich vermutlich nur leicht dümmlich vor mich hingelächelt.
den zettel mit seiner telefonnummer habe ich weggeworfen. aber morgen habe ich noch einmal einen termin bei m.
vielleicht kommen ja morgen auch meine arme dran. ;)

was für ein urlaub!

six feet under.

"Und das nächste mal hätte ich gern ne Vorwarnung! Verdammt!

signed
june

(und diese - letzte - staffel muss ich mit auch mal ansehen.)

aber heute wieder unglaublich in form.

sie da, meine alte freundin ...

maimond-2007


ach göttin, kein wunder ...

wünsche allerseits eine wunderbare walpurgisnacht heut nacht.

manchmal zerbricht mit einer beziehung, mit einem herz, auch eine kette und dem schmerz folgt die befreiung ganz unmittelbar.
dann wird das "nie (mehr) wieder", das man sich so oft unter tränen selbst geschworen hat, plötzlich zu einer rettenden gewissheit.

nie wieder die(se) liebe
nie wider die liebe
nie wieder wider die liebe
nie wieder sinnlos kämpfen
nie wieder wider unerwidertes
wider besseres wissen

wieder allein
wider die einsamkeit
wider das warten
wider die traurigkeit
wider die leere

es wird wieder.

frühling ist's.

(in einem "nie wieder" kann so viel verzweiflung stecken und so viel neu gewonnene kraft.)