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hätte ich vor wochen noch gesagt.
jetzt ist alles zerbrochen,
ich stehe vor den trümmern als wäre dieser akt der destruktion völlig unvorbereitet über mich hereingebrochen.

ich reagiere darauf mit einem schwanken zwischen schock und resignation.

so saß ich letzten sonntag unter den ersten warmen sonnenstrahlen auf meinem balkon und in mir war kein größerer wunsch als dass jemand die zeit anhalten würde. ein beinahe unbezwingbares "ich kann nicht mehr".
ich stellte mir vor, ich würde mich einweisen lassen in eine geschlossene anstalt. für nichts mehr sorgen müssen, keine entscheidung mehr treffen müssen. nicht einmal mehr aufstehen müssen, wenn der körper den urin oder die scheiße nicht mehr halten kann.
den gedanken weiter spinnen bis hin zu: und wenn sie mich nicht aufnehmen, dann begehe ich einen mord. ich will nur irgendwohin, wo mein wille nichts mehr zählt, alles abgeben.

ich bin so erbärmlich schwach und verachte mich nicht dafür, dass ich das bin, sondern dass ich zu feig bin, diese schwäche an die spitze zu treiben.

ich funktioniere.
das erbärmlichste "leben" das es gibt.

ich habe nie geglaubt, dass es so endet
ich habe nie geglaubt, dass es so endet
ich habe nie geglaubt, dass es so endet

ich habe nie geglaubt, dass es

endet.

alles, wonach ich mich sehne, ist das nichts.

henry & june

ich bin so müde.
zu viel vergangenheit lähmt gegenwart und zukunft.

habe das doppelte netz, das es heute in 20mg-pillen auf rezept gibt, kurzzeitig abmontiert.
bin gescheitert, bin gefallen. schäme mich, aber nicht mehr sosehr.

bin zu oft wieder zaungast eines (er)lebens. voyeurin. (oft genug gelangweilt oder kopfschüttelnd).
bin beobachtet-getriebene. nicht unter kontrolle und ebensowenig frei.

überblicke alles und bin zugleich gefangen in meinem so sorgsam gepflegten, gehegten, geschmückten labyrinth.

zu viel opfer
da, wo der täter retter wäre.
und es plätten würde, das labyrinth
mit seinen so liebevoll gepflegten hecken.

bin opfer der hoffnung, sie könnten jemals wieder blüten treiben.

denn ein blühendes paradies verlässt man nicht,

...

selbst wenn es sich als irrgarten entpuppt.

aber ich ziehe es vor, mich ihnen nicht hinzugeben.

im TV aufgeschnappt

würde ich behaupten, es ließe mich unberührt, dass einige wenige menschen mich vermisst haben, "changes" vermisst haben, ja manche sich sogar sorgen gemacht haben.
dabei ist nichts leichter als die frontpage zu entfernen, um "weg" zu sein. und gleich auch wieder aufzutauchen.

manchmal braucht es ein weißes blatt.

ich habe mich zu oft in letzter zeit geschämt für meine texte. zu platt das alles, zu wenig körper und das nicht einmal sprachlich halbwegs annehmbar verpackt.

dennoch: es ist so, es ist nicht mehr in mir - derzeit- als das postpubertäre "tagebuch" eines "mädchens" kurz vor der midlife-crises.
ich hatte nie einen literarischen anspruch, aber ich will mich auch nicht schämen müssen für das, was ich schreibe. ich will, wenn ich in kitsch und drama ersaufe wenigstens dazu stehen können.

das letzte hier waren "alibidramen", abgeschmackt und ohne kraft, weil eine kraftlose person dennoch dachte etwas in die welt da draussen pfropfen zu müssen.

ich schreibe, also bin ich.
ich will aber nicht sein, was ich schreibe / schrieb.
will mich lösen davon.

daher das weiße blatt der letzten tage.
zu viel selbstmitleid verborgen unter vermeintlich ausgefahreren ellenbogen.

der stolz und das opfer in mir liegen einander in den armen und verhindern sinnvolleres als eben solch pathosdurchtränkte phrasen.

ist da das weiß nicht ehrlicher?

sub-optimal.

und stolz drauf!

resumee des abends. :)