Es gibt immer wieder so Kleinigkeiten, die mich angenehm berühren, Kleinigkeiten, die an sich nicht der Rede wert wären, weil in gewisser Weise dann doch wieder so naheliegend, dass sie nicht verblüffend wären. Kleinigkeiten wie damals festzustellen, dass wir beide zur selben Zeit "Die Möglichkeit einer Insel" lasen oder jetzt, als ich, nachdem ich einer Einladung zu dieser Veranstaltung nicht folgen konnte und mir vorgenommen hatte, mir endlich etwas von ihr zu besorgen, erfuhr, dass er eines ihrer Bücher gerade "verschlungen" hatte - mit der "geheimnisvollen" Andeutung: "Ich "versteh" dich jetzt besser, vielleicht geht es dir selbst damit genauso."
Meine Neugierde ist groß, sicher mindestens ebenso groß wie die Angst davor, mich darin dann doch ganz und gar nicht wieder zu erkennen, mich einmal mehr missverstanden zu fühlen. Am liebsten hätte ich sie jetzt sofort hier, die Bücher, die ich heute bestellt habe. Vor allem auch, um die Gedankengänge der Frau zu erfahren, über die er denkt einen anderen Zugang zu mir zu bekommen. Es ist wie das Warten auf einen Spiegel, in der man sich zum ersten Mal sieht und von dem man weiß, dass er etwas Neues, etwas Ungewohntes zeigt.
Ich liebe es, wenn er mir solche Anstöße gibt - im Positiven wie im Negativen. So, wie ich es liebte als er mich tatsächlich dazu brachte Bücher, die ich lange schon voll Zorn weggeworfen hatte wie Otto Weiningers "Geschlecht und Charakter", wieder zu besorgen, nur um mich mit ihm darüber zu streiten. Ja, auch diese Auseinandersetzungen und die Leidenschaft mit der ich darüber in Wut geraten konnte, ja sogar für mich selbst toben konnte, habe ich genossen, auch das war für mich eine ganz besondere Form von außerordentlicher Verbundenheit.
Meine Neugierde ist groß, sicher mindestens ebenso groß wie die Angst davor, mich darin dann doch ganz und gar nicht wieder zu erkennen, mich einmal mehr missverstanden zu fühlen. Am liebsten hätte ich sie jetzt sofort hier, die Bücher, die ich heute bestellt habe. Vor allem auch, um die Gedankengänge der Frau zu erfahren, über die er denkt einen anderen Zugang zu mir zu bekommen. Es ist wie das Warten auf einen Spiegel, in der man sich zum ersten Mal sieht und von dem man weiß, dass er etwas Neues, etwas Ungewohntes zeigt.
Ich liebe es, wenn er mir solche Anstöße gibt - im Positiven wie im Negativen. So, wie ich es liebte als er mich tatsächlich dazu brachte Bücher, die ich lange schon voll Zorn weggeworfen hatte wie Otto Weiningers "Geschlecht und Charakter", wieder zu besorgen, nur um mich mit ihm darüber zu streiten. Ja, auch diese Auseinandersetzungen und die Leidenschaft mit der ich darüber in Wut geraten konnte, ja sogar für mich selbst toben konnte, habe ich genossen, auch das war für mich eine ganz besondere Form von außerordentlicher Verbundenheit.
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auf etwas noch Erfreuliches - den letzten Abend bei Luigi zu viert, also in eigentlich erstaunlich kleiner, intimer Runde.
Es war schön, R. wieder zu sehen, der allerdings die letzte Zeit in Süditalien verbracht hatte, was dazu führte, dass beinahe die gesamte Kommunikation des Abends in Italienisch verlief und nur ich Deutsch sprach. Sosehr ich den Klang der Sprache mag, sehr leicht ist es nicht, Gesprächen zu folgen und so versuchte ich es oft gar nicht, sondern ließ meine Gedanken frei herumstreifen.
"R. wird immer attraktiver seit er die 50 überschritten hat", dachte ich bei mir und entdeckte Ähnlichkeiten, die mich unruhig werden ließen, auch wenn sie noch so peripher waren. Etwas schien er zu spüren, seine Blicke wurden immer intensiver.
Beim Abschied zog er mich zur Seite, und während der vier anstatt der üblichen zwei Küsschen lag seine Hand auf meiner Taille und er flüsterte: "Du warst immer schon eine attraktive Frau, aber du wirst von Jahr zu Jahr schöner und heute bist du eine wirkliche Schönheit." (Was natürlich auf Italienisch viel spielerischer, leichter klingt.)
Und kurz, ganz kurz überlegte ich, ob ...
Gut, dass man doch nicht nur älter, sondern doch auch besonnener wird.
Danke, mein Bedarf an Männern und Chaos ist gedeckt, das Kompliment für sich, das Kribbeln dabei, das war das, was wirklich gut tat.
Es war schön, R. wieder zu sehen, der allerdings die letzte Zeit in Süditalien verbracht hatte, was dazu führte, dass beinahe die gesamte Kommunikation des Abends in Italienisch verlief und nur ich Deutsch sprach. Sosehr ich den Klang der Sprache mag, sehr leicht ist es nicht, Gesprächen zu folgen und so versuchte ich es oft gar nicht, sondern ließ meine Gedanken frei herumstreifen.
"R. wird immer attraktiver seit er die 50 überschritten hat", dachte ich bei mir und entdeckte Ähnlichkeiten, die mich unruhig werden ließen, auch wenn sie noch so peripher waren. Etwas schien er zu spüren, seine Blicke wurden immer intensiver.
Beim Abschied zog er mich zur Seite, und während der vier anstatt der üblichen zwei Küsschen lag seine Hand auf meiner Taille und er flüsterte: "Du warst immer schon eine attraktive Frau, aber du wirst von Jahr zu Jahr schöner und heute bist du eine wirkliche Schönheit." (Was natürlich auf Italienisch viel spielerischer, leichter klingt.)
Und kurz, ganz kurz überlegte ich, ob ...
Gut, dass man doch nicht nur älter, sondern doch auch besonnener wird.
Danke, mein Bedarf an Männern und Chaos ist gedeckt, das Kompliment für sich, das Kribbeln dabei, das war das, was wirklich gut tat.
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"Ich sehe keinen Sinn darin, dass wir uns fertigmachen, bloß weil wir offensichtlich ewig geil aufeinander sind."
... Manchmal ist es wahrhaft unmöglich, ihm zu widersprechen ...
... Manchmal ist es wahrhaft unmöglich, ihm zu widersprechen ...
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war der erste Arbeitstag schon wieder so zermürbend, dass ich das Wochenende kaum erwarten kann, auch wenn *.'s (Wieder-)Anwesenheit in der Fabrik trotz Allem eine Spur von dem "Daheim" wieder zurück bringt, das es mir einmal war.
Ich habe noch immer nicht alle Mails erledigt und kann mich heute auch nicht mehr dazu überwinden.
Zwischen meinem Chef und mir steht jetzt eine Palme so gut platziert, dass ich ihn nicht mehr sehen kann oder besser muss - auch ein Fortschritt. Seine Beschwerde ob der Umgestaltung beschränkte sich bisher auf sein ausdrückliches Bedauern nun keine Gummiringerln mehr nach mir schießen zu können (nein, ich arbeite weder in einem Kindergarten, noch in einer Anstalt für mental Bedürftige .... obwohl: Was Zweiteres betrifft, ließe sich darüber vielleicht sogar streiten).
Back "home" also, obwohl ich gestern die Fahrt über zum ersten Mal seit langer Zeit das Gefühl nicht mehr hatte, "heim" zu fahren, ohne zu wissen, wo "heim" sein könnte. Nirgendwo fühlt es sich derzeit danach an. Vorbei gefahren bin ich an der Stadt, in der ich geboren wurde und aufwuchs - wie meist immer noch erstaunt über ihre Hässlichkeit und doch (wie auch fast immer) überflutet von Erinnerungen. Kaum etwas fühlt sich so deutlich nach abgeschlossener Vergangenheit an wie dieser Ort.
"Daheim", das ist ein Ort, vor allem aber auch ein Lebensgefühl, eine Aufgabe, ein Raum zu wachsen und neben "den Menschen", die wichtig sind, Geborgenheit geben und Sicherheit auch DER Mensch. Zu wenige dieser Kriterien sind hier (noch / derzeit) erfüllt.
Ich habe noch immer nicht alle Mails erledigt und kann mich heute auch nicht mehr dazu überwinden.
Zwischen meinem Chef und mir steht jetzt eine Palme so gut platziert, dass ich ihn nicht mehr sehen kann oder besser muss - auch ein Fortschritt. Seine Beschwerde ob der Umgestaltung beschränkte sich bisher auf sein ausdrückliches Bedauern nun keine Gummiringerln mehr nach mir schießen zu können (nein, ich arbeite weder in einem Kindergarten, noch in einer Anstalt für mental Bedürftige .... obwohl: Was Zweiteres betrifft, ließe sich darüber vielleicht sogar streiten).
Back "home" also, obwohl ich gestern die Fahrt über zum ersten Mal seit langer Zeit das Gefühl nicht mehr hatte, "heim" zu fahren, ohne zu wissen, wo "heim" sein könnte. Nirgendwo fühlt es sich derzeit danach an. Vorbei gefahren bin ich an der Stadt, in der ich geboren wurde und aufwuchs - wie meist immer noch erstaunt über ihre Hässlichkeit und doch (wie auch fast immer) überflutet von Erinnerungen. Kaum etwas fühlt sich so deutlich nach abgeschlossener Vergangenheit an wie dieser Ort.
"Daheim", das ist ein Ort, vor allem aber auch ein Lebensgefühl, eine Aufgabe, ein Raum zu wachsen und neben "den Menschen", die wichtig sind, Geborgenheit geben und Sicherheit auch DER Mensch. Zu wenige dieser Kriterien sind hier (noch / derzeit) erfüllt.
june - am Montag, 4. Mai 2009, 20:02 - Rubrik: absolute schwachstellen
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morgen schon geht es wieder Richtung Heimat. ...
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Noch eine Woche hier und ich platze - abgesehen davon kann ich demnächst ohnehin Privatkonkurs anmelden. Shoppen macht kaum irgendwo so viel Spaß wie hier.
Gestern Abend waren wir wieder zu fünft. Wieder kochen, essen trinken. Um 23 Uhr habe ich mich dann zum Club 2 zurückgezogen (was zu viel ist, ist zu viel, zudem wollte ich mir Alice Schwarzer nicht entgehen lassen - eine der Frauen, die ich (trotz aller sicher berechtigten Kritik) nach wie vor bewundere; humorvoll, sachlich und doch kämpferisch).
Heute zu sechst 4-gängiges Degustationsmenü zu Mittag, zur Verdauung wieder eine Runde bummeln und shoppen (wozu wurden Keditkarten erfunden?).
Um ehrlich zu sein: Es gibt keine bessere Ablenkung von Seelenkater - diese Leichtigkeit, mit der man sich verstrickt in Genuss und Konsum - nur leisten solle man es sich halt können ...
Gestern Abend waren wir wieder zu fünft. Wieder kochen, essen trinken. Um 23 Uhr habe ich mich dann zum Club 2 zurückgezogen (was zu viel ist, ist zu viel, zudem wollte ich mir Alice Schwarzer nicht entgehen lassen - eine der Frauen, die ich (trotz aller sicher berechtigten Kritik) nach wie vor bewundere; humorvoll, sachlich und doch kämpferisch).
Heute zu sechst 4-gängiges Degustationsmenü zu Mittag, zur Verdauung wieder eine Runde bummeln und shoppen (wozu wurden Keditkarten erfunden?).
Um ehrlich zu sein: Es gibt keine bessere Ablenkung von Seelenkater - diese Leichtigkeit, mit der man sich verstrickt in Genuss und Konsum - nur leisten solle man es sich halt können ...
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Dieser Eintrag hat mich tief berührt. Nicht, weil die Situation je vergleichbar gewesen wäre, nicht, weil ich es selbst immer noch in dieser Intensität empfinde, aber weil so Vieles für mich dennoch (auch) immer noch stimmt.
Dieses
"Es ist alles gut, wenn ich ihr nicht begegne, es tut mir nichts weh, ich kann mich verlieben, ich kann Nähe herstellen zu anderen Frauen, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, ja Freude – [...]"
ist auch für mich immer noch nicht ungebrochen. Ihn sehen, ihn berühren, macht es so schwer, andere Männer noch zuzulassen, wird immer wieder beinahe zum Willensakt, zu einer Revolte - nicht gegen ihn, gegen einen Teil meines Selbst.
Oh, keine Frage, ich bin viel, viel, viel besser geworden im Mich-wieder-auf-den-Boden-Zurückholen und doch macht mich jede Begegnung wieder zu *seiner* Frau und lässt mich in der Folge den Trennungsschmerz wieder erleben, der dazu tendiert alle und alles wegzustoßen, was nicht *er* ist - und damit (das ist das eigentlich Perverse) auch ihn.
Dieses
"Es ist alles gut, wenn ich ihr nicht begegne, es tut mir nichts weh, ich kann mich verlieben, ich kann Nähe herstellen zu anderen Frauen, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, ja Freude – [...]"
ist auch für mich immer noch nicht ungebrochen. Ihn sehen, ihn berühren, macht es so schwer, andere Männer noch zuzulassen, wird immer wieder beinahe zum Willensakt, zu einer Revolte - nicht gegen ihn, gegen einen Teil meines Selbst.
Oh, keine Frage, ich bin viel, viel, viel besser geworden im Mich-wieder-auf-den-Boden-Zurückholen und doch macht mich jede Begegnung wieder zu *seiner* Frau und lässt mich in der Folge den Trennungsschmerz wieder erleben, der dazu tendiert alle und alles wegzustoßen, was nicht *er* ist - und damit (das ist das eigentlich Perverse) auch ihn.
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Ich liebe es, dieses dauernde Kommen und Gehen hier. Gestern waren es über den Abend verteilt zehn Menschen, viele brachten etwas zu trinken mit oder eine Kleinigkeit zu essen: Spargel, Bozner Sauce, Tonnato (ohne Vitello), Prosciutto, Melone. Es wird gekocht, gegessen, getrunken, geredet (zweisprachig durcheinander), Neckereien, Geplänkel, (gesellschafts-)politische Diskussionen. Irgendwie erinnert es an eine WG in Studentenzeiten. K. und ich waren die letzten, die übrig blieben, und redeten und redeten und redeten bis 2 Uhr Nachts. Alle außer mir mussten heute wieder früh raus.
Das ist ganz wunderbar - zwischendurch. In meinem Alltag würde mich das wahnsinnig machen und auch jetzt genieße ich es, endlich wieder allein zu sein für wenigstens 1-2 Stunden. Nicht einmal Musik möchte ich laufen lassen, ich genieße die Stille und das Zwitschern der Vögel, kann es mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen, dass diese Art von "überbordendem Leben" meines so viele Jahre lang bestimmt hat.
Sosehr ich das nicht mehr *bin*, ich liebe sie, diese Ausflüge in die Vergangenheit - für wenige Tage bin ich wieder 20+.
Das ist ganz wunderbar - zwischendurch. In meinem Alltag würde mich das wahnsinnig machen und auch jetzt genieße ich es, endlich wieder allein zu sein für wenigstens 1-2 Stunden. Nicht einmal Musik möchte ich laufen lassen, ich genieße die Stille und das Zwitschern der Vögel, kann es mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen, dass diese Art von "überbordendem Leben" meines so viele Jahre lang bestimmt hat.
Sosehr ich das nicht mehr *bin*, ich liebe sie, diese Ausflüge in die Vergangenheit - für wenige Tage bin ich wieder 20+.
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hat was für sich, wenn man wieder ein bisschen mehr Zeit zum Surfen hat.
Dieses Video
gefunden bei sierra, hat mich gerade köstlich amüsiert. :)
Dieses Video
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june - am Mittwoch, 29. April 2009, 19:07 - Rubrik: querverweise
Der Süden wird eindeutig überschätzt - wettermäßig zumindest. 23°C, 24°C, 26°C ... und hier dann ganze 10°C. Aber das Fahren hat mir wie immer gut getan, trotz Baustellen und Staus, ich liebe Autofahren bei Sonnenschein, es gibt kaum eine Tätigkeit bei der ich so entspannen kann. Die Gedanken fließen so angenehm ruhig, Erinnerungen kommen und gehen, all die Gefühle, die ich hatte, als ich diese Strecke schon gefahren bin in all den vielen Jahren. Wie ungern ich oft gefahren bin, wie viel Sehnsucht mich zurückhielt und wie oft ich geflüchtet bin mit Taschentuchpackungen auf dem Beifahrersitz. Diesmal war es nichts von beidem und umso ungehinderter konnten die Erinnerungen sich breit machen.
Hier empfangen worden mit Champagner und Tapas, ein netter Abend in einer feinen kleinen Runde. Ich wünschte nur, er wäre mir nicht so vertraut, so nah, würde gerne ein Stück dieser Wärme tauschen gegen ein bisschen mehr Hitze und Leidenschaft, ein bisschen mehr brennendes Begehren, doch auch das ist alles schon so scheinbar unendlich weit entfernt.
Hier empfangen worden mit Champagner und Tapas, ein netter Abend in einer feinen kleinen Runde. Ich wünschte nur, er wäre mir nicht so vertraut, so nah, würde gerne ein Stück dieser Wärme tauschen gegen ein bisschen mehr Hitze und Leidenschaft, ein bisschen mehr brennendes Begehren, doch auch das ist alles schon so scheinbar unendlich weit entfernt.
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1 Woche Urlaub = 1 Woche Regen.
So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Egal: Klingt nach schlafen, essen, lesen, Whirlpool und verwöhnen lassen. Auch das kann ich mehr als nur gut brauchen.
So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Egal: Klingt nach schlafen, essen, lesen, Whirlpool und verwöhnen lassen. Auch das kann ich mehr als nur gut brauchen.
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