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"Hey you, would you help me to carry the stone
Open your heart, I'm coming home"

Ganz ganz langsam beginnen sich die Wogen zu glätten, zumindest einige Dinge zu klären.

Ich, June, bin hier nicht wirklich gefragt, um mich geht es nicht, ich darf stolpern, ich darf fallen, nur die, die mich schreibt, darf das nicht. Anais wie auch ich sind Kinder, die spielen dürfen, ihre Exzesse, Leidenschaften, Komödien, Tragödien, weil sie uns letztlich doch hält, nie ganz das Geschehen aus den Augen verliert.

Und plötzlich ist es doch passiert, das Fundament, die Bühne ist eingestürzt. Da war keine mehr, die mich anlächelte und meinte: "Kopf hoch, es ist hoffnungslos aber nicht ernst."

Jetzt spüre ich sie wieder, auch wenn sie müde ist, bis in den Kern hinein erschöpft. Ich spüre sie wieder, während ich hier im Schatten sitze mit blauen Flecken an Armen und Beinen vom Sex der vorletzten Nacht, der mehr Kampf war, mehr ausagierte Enttäuschung, Verletzung, Wut, bevor dann die Tränen kamen, das Aneinanderklammern.

Mehr ist nicht zu erzählen. Nicht hier, nicht jetzt, gehört in ein anderes Leben.

Heiße Tage bis heute, und Abends toben die Naturgewalten.
Die Großfamilie im Gasthof, ich allein auf der Terrasse, Wetterleuchten, Donner, irgendwann zuerst heftiger Regen, dann Hagel und sich aufgehoben fühlen in diesen Naturgewalten. Das Innen im Außen wiederfinden kann beruhigen.

Gestern stundenlang über schmale Passstraßen gefahren, unbekannte Wege ausprobiert. Kurven, so viele unberechenbare Kurven. Aber ich kann es noch. Keiner, der mich auf solchen Straßen überholt zu Zeiten, an denen die Einheimischen nicht fahren.
Immer wieder kurz daran denken die Augen zu schließen, das Gaspedal durchzutreten und die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Aber das wäre feig.

Abends dann auf dem Balkon wieder Gewitter, ein gewaltiger Sturm, der sogar diesen uralten riesigen Baum dazu brachte sich zu biegen und er neben mir. Reden. Über Alles, nur das "Uns" aussparen so gut es geht. Wir sind uns nahe und später im Bett so unendlich fern. "Ich kann so nicht einschlafen, flüsterte ich. Soll ich gehen oder kann ich bleiben?"
"Bleib nur", meinte er und lag mit dem Rücken zu mir, während ich es mir selber machte, um ruhiger zu werden, einschlafen zu können.

Seine Wut darüber heute Morgen. Damit hätte er nicht gerechnet, er hätte gedacht ich würde noch einmal Licht machen, würde noch lesen.
Gedemütigt hätte er sich gefühlt davon und ich kann mit diesem Wort nichts anfangen in dieser Situation.

Jetzt Regen, heftiger Regen und er ist geflüchtet zusammen mit seiner Wut und seinem Ärger.
Ich bleibe ratlos zurück.


Ich springe von einer zur nächsten, versuche sie auszubalancieren. Habe ich das Gefühl sicher zu stehen, schmilzt sie mir unter den Füßen weg und wieder springe ich.

Warum?, frage ich mich manchmal. Warum sich das antun? Warum sich nicht einfach fallen lassen?

Es soll sehr schnell gehen in einem Wasser wie diesem, einem Wasser, das Eisschollen trägt.

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