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Liebes Leben,

lass uns doch bitte mal in Ruhe miteinander reden.
Wie wäre es jetzt endlich mal mit einem Waffenstillstand?

Wenn ich dir verspreche endlich damit zu beginnen, der Realität ins Auge zu sehen, wenn ich endlich aufhöre damit, nur das zu glauben, was ich glauben will, wenn ich damit aufhöre, Gefühle über Fakten zu stellen, liebes Leben, wärst du dann bereit deine Keule wieder weg zu packen? Mir eine kleine Pause zu vergönnen?

Dieses "Was-dich-nicht-umbringt-macht-dich-stärker"-Dings, das hat, lass dir das gesagt sein, auch seine Grenzen und meine - hörst du mir zu? - meine ist jetzt mehr als nur erreicht.

In tiefer Verbundenheit
Deine June


"Übertreib bitte nicht mit unserer Trennung."
-
AW: "Trenn dich bitte von deiner Übertreibung."


Ich werde die kommenden freien Tage nur noch unter dem Sonnenschirm verbringen, habe ich beschlossen, unter diesem großen blauen Sonnenschirm, weil auch er verhindert, dass zu viel Hitze durch die Terrassentür nach innen dringt.

Im Wohnzimmer habe ich die Jalousien geschlossen, versuche so gut es geht die Hitze draußen zu halten. Nicht, weil ich sie nicht mag, nicht, weil ich sie nicht genießen kann, die paar Tage im Jahr, in denen ich nach Hause komme und mich dann nur nackt hier aufhalte, sehr sparsam bin in meinen Bewegungen, kalt dusche, kalt bade, nur unter einem Leintuch schlafe und Spaghetti in einem kalten Tomaten-Mozzarella-Basilikum-Sugo anrichte.

Ich mag sie sehr, diese heißen Tage, weiß aber, wie schlecht Du Hitze erträgst und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, du würdest kommen, weil nach diesen Wochen, in denen mein ganzes Sein nur noch aus Kopf bestand, notgedrungen bestehen musste - selbst in dieser Vollmondnacht am 26., die unter Astrologen für so viel Aufsehen sorgte - und für nichts Anderes mehr Platz blieb, nun mein Körper wieder sein Recht fordert, Leidenschaft und Bedürftigkeit jede Traumsequenz beherrscht, nach Berührung giert, nach DEINER Berührung giert.

Heute, so denke ich, habe ich Lust, mich unter meinem Sonnenschirm zu betrinken, vielleicht auch noch was zu rauchen, alles zu tun, um Fantasien möglichst real erscheinen zu lassen.
Heute, so denke ich, möchte ich mich einfach nur fallen lassen, ungesteuert, unkontrolliert, unbeobachtet, auch von mir selbst.

darüber.

Aber ich hätte ja nicht mal Zeit für dieses Entzugsprogramm. Sogar mein weit eingeschränkteres muss ich nur noch vertrösten.
Seit Tagen existiere ich beinahe nur noch im Kopf, ist alles in mir auf Kampf programmiert.
Es ist nicht so, dass ich das nicht auch genießen kann, dass ich in solchen Situationen nicht lustvoll über mich hinaus wachsen kann, doch langsam werde ich müde, langsam knicke ich ein.

Es gibt Tage, an denen diese Entscheidung wahrlich nicht leicht zu treffen ist und es ein Glück ist, wenn man sich dazu durch ringen kann, doch nochmal darüber zu schlafen.

Hoch Lebe der Erfinder des Valium

In diesem Sinne:
Gute Nacht.

oh bitte wie gern würde ich jetzt ficken, so, wie ich bin, verschwitzt vom Tag, gewaschen vom Regen.

Das Unwetter hat mich von der Terrasse vertrieben, hat mich nackt in einen Kampf mit dem Sonnenschirm getrieben, hat mich alles verriegeln lassen, nur um mich dann immer noch nackt doch wieder nach draußen zu treiben, in den Wind und den Regen.
Ich habe mich abgetrocknet, meine Haare sind immer noch klatsch nass, ein Blitz jagt den nächsten, der Regen, der gegen die Dachfenster trommelt ist so laut, dass die Musik kaum zu hören ist.

Das ist so unglaublich intensiv, diese Stimmung.

Wie gern würde ich jetzt einfach nur ficken, mitten im so nahen Toben der Elemente.