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Liebes Universum,

du hast gewonnen, ich kapituliere.

Nach eineinhalb Tagen rotzend und schniefend im Bett liegend musste ich am Samstag einsehen, dass weder juckende Haarstoppel noch herumliegende Kleider und ungewaschenes Geschirr dich derzeit herausfordern können.

Diese insgesamt fünf Tage, lass dir das aber gesagt sein, waren die Hölle.
Ein so durchgehendes und starkes Verlangen danach, berührt zu werden, Haut zu spüren, in der gesamten Bandbreite von hart rangenommen werden bis zum massiert und sanft in den Arm genommen werden, hatte ich schon so lange nicht mehr, dass ich mich nicht mal mehr daran erinnern konnte, wie sich das anfühlt. (Hätte ich auch nicht vermisst, so unter uns gesagt).

Ach ja, und vielen vielen herzlichen Dank für die Träume. Echt. Hat mir wirklich gefehlt an diese Haut, an diesen Geruch, an das Gefühl dieser Nähe so plastisch erinnert zu werden.
Sag, hab ich dir was getan? Waren es vielleicht die Batterien, die ich vor ca. 2 Monaten aus Faulheit und Gedankenlosigkeit in den Restmüll geschmissen hab?

Was, sag mir was um Himmels willen hab ich denn verbrochen? Was wäre denn angebracht? Ganz ehrlich: Kloster ist doch sowas von out.

Weißt du, was ich jetzt mache? Ich werde innerhalb der nächsten Monate (bis wenigsten die Sonne wieder kommt) einfach 20 Kilo zulegen. Ich werde alle Rezepte durchprobieren, die ich habe - und die Weincreme ist mir am Wochenende übrigens das erste Mal perfekt gelungen und mit 12 statt 15 dag Zucker schafft frau auch ganz allein 4 Portionen. Gell, da staunst du!

Ich werde kugelrund, lege mir mindestens eine Katze und Filzpantoffeln zu.

Ist das ein Deal?

Ich will nur eines: Ich will nicht (schon) wieder von ihm träumen. Ich will nicht (schon) wieder täglich an ihn denken. Und das mit H. ist mir mittlerweile auch zu mühsam.
Dass alte Liebhaber - im Unterschied zu Gulasch - mit dem Aufwärmen leider nicht besser werden, sondern immer ungenießbarer, die Lektion hab ich endlich gelernt. - Auch dafür besten Dank (diesmal ehrlich gemeint).

Nur dankbar wäre ich dir wirklich dafür, könntest du mir zwischendurch mal erklären, warum ausgerechnet ich nicht einfach eine nette, feine, liebevolle Affäre haben kann mit einem Mann, der mir auch was bedeutet, also eine, in der zwei Menschen sich schätzen und respektieren und begehren und Spaß daran haben, einander gut zu tun - ohne Besitzansprüche, ohne Machtspiele, ohne Lieblosigkeiten, ohne Geheimniskrämereien, ohne Verlogenheiten, ohne grobe Unachtsamkeiten, ohne unnötige Ängste, mit einem Grundvertrauen, das Ehrlichkeit möglich macht, Verbindlichkeit, die keine Ausschließlichkeit braucht.
Liebe und Leidenschaft, die einfach nur das sein darf, was sie ist. Ohne Zäune und ohne Regeln, nur vertrauend darauf, dass der Andere die jeweils eigenen Grenzen respektiert.

Solltest du mir eine Antwort darauf geben wollen, du findest mich vermutlich vor dem Herd, beim Warm- und Kaltschlagen irgendwelcher Cremes oder in der Wanne.