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absolute schwachstellen



Andere schaffen das doch auch, sagen: "Es geht nicht mehr." - wenn es nicht mehr geht. Warum nur fällt mir das so unglaublich schwer?

Schluss machen liegt mir nicht, ich lasse Affären lieber einschlafen - wenn es sein muss, lasse ich mich sogar lieber abservieren. Könnte mir das also in Hinkunft bitte erspart bleiben?

orpheus und seine erben

die "neuen wilden" haben vor allem einen bezug zu ihrer geschichte: sie möglichst rasch hinter sich zu lassen. die bewegung ist der prototyp des linearen: "was interessiert mich mein geschwätz von gestern?"
die gefahr des zurücksehens - wie orpheus auf eurydike. als hätte ein gott dafür die schlimmste strafe verhängt. als würden wir unsere identität nicht generieren aus unserer vergangenheit.
nie umdrehen nach dem stein, an dem man sie die zehe gestoßen hat. ein stein ist ein stein ist ein stein ... das risiko geirrt zu haben, wiegt kein anderes auf.

als wären es nicht konzentrische kreise, die wir ziehen, im magnetismusfeld dessen, was uns widerfahren ist.
ein beil soll trennen, was (noch) verbindet - die illusion vom "sauberen schnitt".
zum eliminierbaren flecken auf der weißen weste des selbst degradieren, was zentrum war.

die eigene vergangenheit leugnen, heißt sich selbst beschneiden. AB-kehr anstelle von RÜCK-kehr, als wäre rückkehr nichts anderes als die zwanghafte und peinliche wiederholung des immer selben, als wäre fortschritt - FORT-SCHRITT, FORT so viel sinnvoller, ehrenhafter als RÜCKschritt, der schritt zurück zum blick. rückgrat und fortschritt als eineiige zwillinge?)
als wäre alles zurückgebliebene statisch und keinen zweiten blick mehr wert. das neue ist immer vorne. zweifelt da wer?

ENT-WICK-LUNG. aus einer verwicklung lösen. investieren, zeit und geduld. uncool.
das schwert, das den gordischen knoten trennt. amputation statt heilung.

jeder blick zurück ein zeichen vermeintlicher schwäche, als wäre schwäche nur dann schwäche, wenn sie spürbar wird und läge potenzial nur in der stärke (schnell wie windhunde, hart wie kruppstahl, speed kills ...)

und jenseits der literalität der vergangenheit liegt der fokus auf der jeweils aktuellsten SCHLAG-zeile. (die frage bleibt, was oder wen sie denn nun erschlägt, die zeile.)
und keine briefe werden mehr geschrieben, nur noch mails. nichts, das irgendwann in einer schachtel sich wiederfindet, aufbewahrt wie ein mehr oder weniger kostbarer schatz und etwas zurückbringt, irgendwann - ein stück leben.

delete! spätestens beim nächsten systemabsturz, aber besser sofort, kaum gelesen. nur ja kein blick zurück! orpheus - wir erinnern uns. "was interessiert mich mein geschwätz von gestern?"

und so bauen wir keine häuser, wir bauen autobahnen.
auch der manchmal entstehende stau löst sich auf, nachdem jeder der vorbeifahrenden einen blick geworfen hat, auf die leiche im graben.
wieder einen erwischt. schulterzucken. weiter gehts.

A thousand lies have made me colder
And I don't think I can look at this the same.


Liebes Leben,

lass uns doch bitte mal in Ruhe miteinander reden.
Wie wäre es jetzt endlich mal mit einem Waffenstillstand?

Wenn ich dir verspreche endlich damit zu beginnen, der Realität ins Auge zu sehen, wenn ich endlich aufhöre damit, nur das zu glauben, was ich glauben will, wenn ich damit aufhöre, Gefühle über Fakten zu stellen, liebes Leben, wärst du dann bereit deine Keule wieder weg zu packen? Mir eine kleine Pause zu vergönnen?

Dieses "Was-dich-nicht-umbringt-macht-dich-stärker"-Dings, das hat, lass dir das gesagt sein, auch seine Grenzen und meine - hörst du mir zu? - meine ist jetzt mehr als nur erreicht.

In tiefer Verbundenheit
Deine June

Es gibt Tage, an denen diese Entscheidung wahrlich nicht leicht zu treffen ist und es ein Glück ist, wenn man sich dazu durch ringen kann, doch nochmal darüber zu schlafen.

Hoch Lebe der Erfinder des Valium

In diesem Sinne:
Gute Nacht.

Es ist immer noch zu kühl und windig, aber wenigstens sonnig. Zumindest eine Stunde habe ich es auf der Terrasse ausgehalten und Licht getankt.
Die letzte Woche war heftig, viel zu viel Arbeit, viel zu wenig Schlaf. Freitag Nacht habe ich es dann auch noch geschafft, jemanden zu verletzen, den ich absolut nicht verletzen wollte, da fehlte jede Empathie und jedes Gespür für Dynamiken. Ja, das passiert mir manchmal in Phasen totaler Überforderung.

Die nächste Woche werde ich dafür ruhiger angehen - mit einem freien Tag zwischendurch, ich hätte sie gerne sanfter, fließender, weniger "türenknallend", auch wenn es manchmal wirklich nötig ist, eine zu schließen.
Ich muss das innere Tempo, diese Getriebenheit wieder herunter fahren.

Das Essen gestern Abend, der Tag heute war ein guter Anfang.

Gestern Abend am Weg in den Laden dicke Schneeflocken, solche, die man sich wünscht an den Tagen vor den Weihnachtstagen, heute immer noch eisiger WInd.
Die Erkältung, mit der ich seit Monaten kämpfe, hat gesiegt. Der scheinbar nicht enden wollende Winter war ihr Verbündeter.

Ich mag mich nicht um mich kümmern. Eigentlich will ich mit mir gar nichts zu tun haben. Es ist viel zu hell hier, zu unordentlich, zu staubig, überall Taschentücher und ungewaschenes Geschirr.
Ich verabreiche mir die von der Ärztin verschriebenen Medikamente und verbanne mich vor den Fernseher zu irgendwelchen Soaps.

Wunschliste:
Eine große Packung Energie,
eine Kiste Lebensfreude
eine Schachtel Sonnenschein und Wärme
eine Priese Herzklopfen und Hoffnung

Günstig abzugeben:
Einen Wintervorrat an Überdruss und Lustlosigkeit

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