absolute schwachstellen
ambivalenzen
credo
gestern
jump!
just me
lunatic
mehr oder weniger essbares
memories
querverweise
Selbst- und Fremdbild
sodbrennen
Sommer2009
sonnenstrahlen
traumland
trennlinien
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren



 

just me

zu eindeutig zweideutig?


newyear
;)

liebe alle, ihr hier immer wieder hereinstolpert, das wird vermutlich mein letzter eintrag für dieses jahr.

es wird zeit für mich, die vorbereitungen für den abend anzugehen. einen abend in kleiner, feiner runde. gemütlich soll es ausklingen, dieses jahr, das ohnehin viel zu viel kraft gekostet hat.
ich will keinen gedanken mehr verschwenden an einen rückblick, wünschte, ich hätte mehr vertrauen in das, was kommen wird.

ich wünsche euch einen wunderbaren abend und ein 2009, das es gut meint, mit euch!

liebe eva b., dir wünsche ich von herzen, dass sie weiterhin so erfüllend bleibt, diese liebe, diese große, die ohne fragen, die auch mir so viel hoffnung gibt.
ich wünsche dir und w. unzählige momente voll von immer neuem, unerwartetem und mir, dass du weiter die worte findest, sie fest zu halten. auch wenn meine mails selten wurden, an kaum einen menschen, den ich nie gesehen habe, dachte ich so oft in diesem vergangenen jahr.

euch allen, die ich hier nicht weiter aufzähle, deren worte mich begleitet haben in den letzten 364 tagen und einigen stunden möchte ich danken dafür, dass ihr des schreibens nicht müde geworden seid und dadurch immer wieder neue impulse hinein gebracht habt, in meine oft schon so erstarrte art die welt zu sehen..

guten rutsch also
june

zwischen all diesen menschen, dem qualm hindurch. funken wie bei unserer ersten begegnung. diese augen, dieses lachen, diese geste mit dem glas.

ein kurzer anflug von hoffnung dass da etwas wäre, das unter die haut geht.

strahlend blaue augen, blitzend weiße zähne, der haaransatz schon leicht zurück gewichen im vergleich zu damals nervt er mich zu tode mit bemüht geistvoll-witziger konversation. einer ohne ecken und kanten, einer, der jede haben kann.
ich sehe die blicke der frauen im raum, die meisten so viel jünger wie ich. "alphamännchen" steht über dem bild, seinem bild, das sich in ihren pupillen spiegelt.

"früher", denke ich, "früher wäre das allein schon grund genug gewesen, mit ihm zu gehen."
schlagartig fühle ich mich steinalt und müde, nehme seine hand von meinem knie und gehe heim.

die letzten tage vor den feiertagen ziehen sich wie kaugummi. ich wünsche nur noch, dass sie vergehen. ich werde wieder in den schnee fahren, dorthin, wo alles so "sauber" ist und ganz geborgenheit und ordnung. kinderlachen und familienessen und knisterndes holz im ofen.

das alles erscheint mir so verführerisch idyllisch wie schon lange nicht mehr.

und dann hinein in das neue jahr, in dem alles anders wird. so, wie ich mir das immer vorstelle. die erfahrung hat es in all den jahren noch immer nicht geschafft, mich eines besseren zu belehren ...

und um es auf den punkt zu bringen:

ich habe die schnauze so voll von all dem.

ich will keine orgasmen, ich will das leben wieder spüren. ich will, dass diese welle mich überrollt. ich will wieder gänsehaut bekommen bei einer winzigen berührung, verlegen werden unter einem einzigen blick. ich will das gefühl haben zu verglühen. ich will ein gefühl das besser ist als im sommerregen barfuß über eine wiese zu laufen, das besser ist, als sonne auf der haut, das besser ist - besser als fliegen.

ich will nicht mehr versuchen zu vergessen, ich will wieder wünschen, dass sich jeder augenblick unauslöschlich einbrennt in meine erinnerung, in meine haut, in meine seele.

ich will "ja" sagen können und dürfen. nein, nicht sagen, ich will es herausschreien, der welt entgegen.

ich will es endlich wieder spüren, das leben.
endlich wieder spüren.

anders als als schmerz.

"vermisst du ihn noch?"
"ja. jeden einzelnen tag."

keine erklärung
kein abschied
noch nicht einmal ein letzter kuss.

unterm strich geblieben:
zu wenig.

bin nicht die frau für lauwarme halbheiten.

war ich nie.

zu hoch geflogen,
zu tief gefallen,
um so tief zu sinken.

tage voller nähe, vertrauen, wärme.
tage voller tiefer gehender gespräche und nähestiftendem schweigen.
tage, die platz ließen für sehr romantische momente - und leidenschaftliche. mit der nötigen balance zwischen angenehmen ereignissen und ruhe.

tage die, ginge es nach mir, noch nicht hätten enden müssen.
jetzt bleiben noch zwei ganz für mich, tage ohne uhr, termine, verpflichtungen bevor die mühle sich mich wieder einverleibt. und ich hoffe sehr, dass ich bis dahin auch wieder bereit bin mich einverleiben zu lassen, dem gebraucht werden, dem nützlich sein wieder etwas abgewinnen kann.

spätestens gestern abend war es mir klar: was ich brauche ist eine auszeit. ich ertrage ihn nicht mehr, den laden.
und zu all dem kommt auch noch die sehr übergewichtige kollegin in den wechseljahren´, die ständig an wallungen leidet und kaum dass ich das zimmer verlasse, das fenster aufreißt. die auch bei 2°C so lange lüftet bis sich ein eisbär wohl fühlen würde, wenn man ihr nicht gewaltsam einhalt gebietet.
heute saß ich dann sogar im wintermantel vor meinem PC und - welch wunder! - schnupfe schon wieder vor mich hin.

egal, jetzt reicht es: morgen noch und dann will ich eine woche lang nichts mehr sehen von der fabrik. 1 woche = 7 tage = s i e b e n tage am besten nicht einmal daran denken, an den ganz normalen wahnsinn (als hätte ich das jemals geschafft). sieben tage (fast) ohne pläne.
ich freu mich drauf.

und vielleicht lasse ich all das auch ganz hinter mich - so in gut vier monaten. es wäre ein großer schritt, doch vielleicht ist es nun endgültig zeit dafür.

ich brauche immer länger, um mich von den arbeitswochen zu erholen. auch wenn es gut tut jetzt eine alternative zu kennen, den berühmten "plan b", falls es zum schlimmsten kommt.

aber wenn ich es kann - abschalten -, dann kommen auch wieder diese phasen, in denen ich mich einfach nur wohl fühle in meiner haut, froh bin um meine höhle, in der ich mich verkriechen kann, während draußen der schnee fällt, in der ich bereit bin, ihr auch wieder etwas zurück zu geben, den kühl- und gefrierschrank abtaue, hier etwas wegräume, dort im hintersten winkel etwas hervorkrame, säubere oder auch wegwerfe. schon wieder zu viel alte dinge, zu viel das nur noch da ist, weil es scheinbar immer schon da war.

ich werde häuslich in zeiten wie diesen. nehme mir mehr zeit für lange bäder, zünde räucherstäbchen an und duftkerzen.
freitag abend ein abend mit w. auf der couch, einschlafen mit meiner nase in seiner armbeuge, aufwachen in den frühen morgenstunden, befriedigt feststellen: "ich bin allein", mich wohlig ausstrecken quer über die gesamte breite des bettes, mich wohl fühlen in meiner haut, die linke brust in die rechte hand nehmen und die linke sanft auf den glatten hügel legen, schnurren, wieder einschlafen.

samstag abend dann eine freundin zum essen einladen. es lieben das fleisch sorgsam zu marinieren, den tisch liebevoll zu decken mit den schönsten gläsern, den wein in einer karaffe und tischkerzen. es schön finden, das zu tun und es gut finden einen adressaten zu finden, den man gerne umsorgt. irgendwann gab es eine lange zeit in meinem leben, da hätte ich das nur für einen mann getan, jetzt ist es so viel stimmiger.
mit der freundin dann lange sitzen und reden. bei prosecco, schwerem rotwein und danach noch einem schluck whisky.

heute gutgelaunt aufstehen, wäsche waschen und eben den kühlschrank abtauen, für den späten nachmittag wieder gäste einladen. bis dahin noch eine DVD sehen - "gabrielle. liebe meines lebens."

ja, es ist gut. so ist es gut, das leben.