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just me

gene oder sozialisation?

wie kam sie so schnell, die "genetische veränderung", die zu dem führte, was ich "post-cinderella-generation" nennen würde und zu der ich mich jetzt einfach zähle, wenn ich ihr in anderer weise auch nachhechle, wie den 68ern, die mich auch streiften, ohne mich zu beheimaten.

wann wurde aus dem märchenprinzen der mädchenträume mr. big oder McDreamy? wann wurde aus dem traum von dem mann, der eine aus dem schlaf weckt, aufs pferd hebt und mitnimmt für den rest des lebens, der, der kommt und geht, der, der die achterbahn des lebens verkörpert, die ewige herausforderung?
(bei mir spätestens mit "das model und der schnüffler").

das grimmsche märchenbild unserer mütter wurde durch die serie abgelöst, die nicht das ewige glück auf den ersten blick verspricht, aber den ständig wieder möglichen neuanfang über alle grenzen hinweg.

das eine so realitätsfremd wie das andere. und vielleicht werden unsere "gene" mal realistisch, vielleicht schafft das wirklich eine neue generation von frauen wie paris hilton, deren porno ich am wochenende gesehen habe - nein, sehen wollte, ich musste ihn abdrehen. deprimierenderes habe ich selten gesehen.

feministische theorien vs. grimm's traumprinz, vs. hollywoods mr. bigs et al. ja, unbedingt!
aber nicht solch unverblümte realität dessen, was es heißen kann, eine "prinzessin" von heute zu sein. alles, nur das nicht.

dass es sie wirklich gibt, die freundschaften zwischen mann und frau, den glauben daran habe ich nie wirklich aufgeben können.

und dann plötzlich sitzt er da, der beste freund seit jahren, hält dich fest in seinen armen und erklärt dich zum arschloch, weil du angeblich jahrelang an seine mauern geklopft hast, weil du es provoziert hast, dass die fallen, um ihn dann nur an den deinen scheitern zu lassen.
du arschloch.

also ich arschloch natürlich.

"verzeih!" sage ich, ich hätte nichts von dem gespürt, sage ich, als würde das etwas besser machen und mich nicht noch mehr zum trampel.

aber ich kann es einfach nicht - aufhören daran zu glauben, dass es sie gibt, die freundschaft zwischen mann und frau.
so, wie ich nicht aufhören kann daran zu glauben, dass es sie gibt, die liebe, die große, die ohne fragen.

nicht realitätstauglich.
ich.

und wir beide auf diesem Boot. La luna schimmert durch die Bäume, mein Haar ist immer noch nass vom Bad in der Donau, in der schon die ersten Herbstblätter treiben, doch die Luft ist warm und das große Badetuch, das du mir um die Schultern gelegt hast, wärmt.

Wir hören Musik, trinken Prosecco und spinnen Gesprächsfäden, während die Fledermäuse die Nacht begrüßen.
Deine Küsse sind sanft und zärtlich.

Ich versuche mit der Lampe die Ufer auszuleuchten, als du das Boot behutsam wieder zurücksteuerst in den Hauptarm, wo die Sicht besser ist, mehr Tempo erlaubt und mein Haar trocknet im Fahrtwind.
Das Boot reitet auf den Wellen und wir mit ihm.

Im Hafen dann Baguette, Parmesan und Prosciutto, Tomaten und Mozzarella, mehr gemeinsam gesponnene Gedanken und schwerer Rotwein, mehr Küsse, mehr Zärtlichkeiten unter dem von dir mittlerweile überdachtem Deck und meine Sehnsucht danach, es möge endlich passieren, dass ich dich ansehe und mein Herz ihn macht, diesen ganz kleinen Sprung, doch es bist einfach nur du und es tut gut lieb gehabt zu werden von dir. (Gleich neben uns am Ufer ein Feuerwerk.) Und neben dir zu schlafen in dieser kleinen Kabine, geschaukelt zu werden, wenn du vor mir aufstehst um Kaffee zu machen und Frühstück und Zeitungen zu besorgen.
Und beim Frühstück zu lesen und zu schweigen, während die Sonne wieder beginnt zu wärmen.

Dass das nicht Liebe ist, ist nicht fair.
Dennoch: Es ist, was es ist - und es ist ein Funken Leben.
Ich danke dir dafür.

Ich muss es endlich lernen: Zu lieben, was mir gut tut und nicht das, was mich zerreißt.

träumen wird frau wohl noch dürfen ...;)


das wunderbarste an solchen phasen ist ja das, dass antidepressiva auch den sexualtrieb hemmen.

vielleicht würde ich manchmal ja ohnehin nur brom brauchen?

Nackt knie ich neben seinem Sessel, küsse seine Hände, lege meinen Kopf in seinen Schoß, fühle das Brennen seiner Striemen auf meinen Schenkeln, meinem Hintern.

Vollständig bekleidet sieht er mich nicht an, während er meinen Kopf streichelt, wie den eines Tieres.

Nackt bleibe ich zurück.

"Ich kann Dir", schreibt er Tage später, "nur das geben, was ich empfinde."
Wenig wäre das, schreibt er, im Vergleich zu den Höhen und Tiefen, zu der Schwere dessen, was ich zu empfinden im Stande wäre.

Als wäre diese Schwere mir immanent, als würde ich sie ihm wünschen, als würde ich nicht gieren nach Licht und Luft und Leichtigkeit, nach Lachen, Küssen, Scherzen, Übermut.

Liebe muss frei machen, weit machen, leicht machen, muss Grenzen sprengen. Gerade eine Liebe, die mich knien macht. Nackt und gezeichnet.

Gerade eine solche.

(ich weiß, es ist mir gegeben)

und doch
endet immer alles

im freien fall

(im besten fall (des falles)).

hundert jahre schlafen: nichts ist jemals wieder so, wie es war. und auch die erinnerung ist verblasst, überdeckt von all den träumen. 100 jahre schlaf. ...

keine ahnung, um ehrlich zu sein. nur sehnsucht. manchmal.

dann kommt die achterbahn zum stillstand.
alles schwingt nach.
weiche knie und ein unsicherer gang.
torkelnd wie ein betrunkener.

am ausgang noch einmal kurz anhalten, festhalten am geländer.
sich umsehen - orientierungslosigkeit.
beinahe den fahrtwind vermissen.

den noch übrig gebliebenen jeton in der tasche spüren.

nein danke!

interessentInnen für eine freifahrt bitte bei mir melden

eigentlich wollte ich es doch auslassen, das resumee, aber wie könnte ich miss kinkys bitte widerstehen.

einen detaillierteren rückblick habe ich versucht zu schreiben, aber das ist völlig unmöglich. viel zu viele bilder, viel zu ungeordnet, ineinander verschwimmend und unmöglich in worte zu fassen. es war ein zeitraubender versuch, der restlos scheiterte.

kein rückblick also, mehr eine standortbestimmung - wieder einmal.

was ist geblieben von diesen fünf jahren?

da war dieser mann, der eine tür öffnete zu einem teil von mir, der sich immer im verborgenen gehalten hatte, den ich nicht einmal bekämpft, sondern schlicht ignoriert, negiert hatte, der submissiv-devote teil.
dieser teil von mir, dieses wesen in mir, unterwarf sich ihm beinahe vollständig, fand in ihm seine droge, was nicht schlimm gewesen wäre, hätte er nicht auch die frau in mir so tief berührt.

die geschichte, diese gesamte geschichte ist hier zu lesen - vor allem für die, die fähig sind, auch zwischen den zeilen zu lesen. die geschichte einer großen leidenschaft. anziehung, zurückweisung, streichelheiten und schläge (körperliche, die lust bereiten und die striemen hinterlassen; seelische, die nichts als schmerzen verursachten, von denen wunden bleiben und narben), überwundener stolz, was gesund ist und stärkt; angeschlagene selbstachtung, die wieder zurückerobert werden muss.

eine trennung ohne loslösung, ein verzweifelter kampf um nähe und distanz, ausgefochten vor allem mit mir selbst, eine flucht in alle möglichen richtungen, alle möglichen arme, gehetzt, gertrieben, gezogen, geschoben - erschreckend fremdbestimmt über weite - viel zu weite - strecken.

das alles war teil dieser fünf jahre.
es geht immer noch um das loslösen von träumen von einem bestimmten mann, darum sinnlose hoffnungen über bord zu werfen und auch nicht mehr aufkommen zu lassen, wenn sie doch wieder zaghaft genährt werden.

es geht immer noch darum zu akzeptieren, dass sie vorbei sind, diese jahre, und dass es kein zurück mehr gibt.

ich entferne mich von g., ohne das zu wollen.
ich muss ihn regelmäßig sehen, brauche den kontinuierlichen kontakt, um ihm auch platz einräumen zu können, in meinen gedanken, also wäre es wichtig gewesen, ihn heute zu sehen.

30 minuten vor der verabredeten zeit war ich zuhause. und wer war nicht da? die dame, die dafür hätte sorgen sollen, dass die wohnung wieder in einem solchen zustand ist, dass ich gerne besuch empfange.

"schicksal", dachte ich, und sagte ab.

("ausrede, du feige nuss", flüsterte eine gemeine kleine stimme in meinem hinterkopf, der ich auf der stelle den mund verbat.)

in einer anderen "causa" dafür ins kalte wasser gesprungen.

wer steckt schon dem hamster den finger durch die käfigstäbe, wenn er auch einem löwen den kopf in den rachen legen kann? ;)