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sodbrennen

Sie lügt, wenn sie sagt, dass sie Henry liebt oder Henry nicht mehr liebt oder geliebt hat oder nie geliebt hat.

June lügt. Und June ist grausam.
June ist grausam, wenn sie ihn anklagt, sie nur angesehen, aber nie gesehen zu haben.
June ist grausam, wenn sie sagt, er habe sie nur berührt, niemals gefühlt.
June ist grausam, wenn sie behauptet, er habe sie nur gekannt, niemals jedoch erkannt.

June ist grausam, wenn sie erzählt, sie würde erschaudern vor diesem Henry, der sich ihr nun offenbart. Diesem Henry, der den Eindruck erweckt, er würde auch über Leichen gehen, wenn er sagt, er will sie haben.
Im Zweifelsfall auch über die ihre.

June ist grausam und lügt.
Und June verletzt mit jedem Wort, weil sie die viel tiefer liegende Gewissheit nicht ertragen kann, dass sie all das, was sie ihm vorwirft längst gewusst hätte, hätte sie ihn gesehen, erkannt, gefühlt.

Dass sie sich nicht gewandelt haben im laufe der Zeit, der eine in das Bild, das sich der andere von ihm gezeichnet hat, dass sie sich nicht unterworfen haben, der eine den Träumen des anderen, ist eine Erkenntnis, die beide zu Monstern macht, jeden auf seine Art.

sei es überall, wo du es dir leisten kannst. und schluck das, hat er gesagt. und ruf mich an.
so far - so fair. und ich bin ein liebes mädchen. eines von denen, das tut, was man ihnen sagt, vielleicht nicht immer und nicht sofort, aber daddy hat gute arbeit geleistet (zumindest aus freud'scher sicht).
ich schlucke. ist doch ein anfang, nicht?

das mit dem authentisch sein, das ist noch so ein problem. aber vielleicht nicht mehr lange, vielleicht nicht mehr nach noch einem achterl. ok - in der kombination kommt die revoluzzerin wieder zum vorschein. klein und zaghaft aber doch. verführerisch darauf auch noch stolz zu sein.

dennoch. abdrehen wäre vielleicht eine gute idee. jetzt!

ich habe ja grundsätzlich nichts gegen die engerl-und-teuferl-auf-jeder-schulter-geschichte, wirklich nicht, aber bei dem ohrenbetäubenden krach kann sich ja wirklich kein mensch mehr auf irgendwas konzentrieren.

eine zumutung das!

ich werde dich geliebt haben.

manchmal scheint das leben tonnen zu wiegen und mit aller gewalt auf deine schultern zu drücken. manchmal gibt es zu viele fragen und weit zu wenig antworten und jeder schritt und jeder gedanke verursachen lähmende müdigkeit.

energiequelle dringend gesucht.