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waves

stellt sie so trocken fest, dass es ihre botschaft auf absurde weise verstärkt.

lachen? beg your pardon, aber was ist daran noch lustig?

aber komm, ich bitte dich! das ist lustig. genau besehen ist es zum schreien komisch. das ist slapstick, direkt aus dem leben gegriffen. wo um alles in der welt ist dein sinn für humor geblieben?
das problem mit euch menschen ist, dass ihr euer leben immer so verdammt persönlich nehmt - und so tierisch ernst. melodramatische kindsköpfe!

aber wenn es dir besser geht, dann malen wir jetzt mit seinem shampoo und seinem rasierschaum ein pentagramm auf den balkon, verbrennen sein foto und testen den fluch, der ihm zumindest einen riesengroßen pickel auf der nase spriessen lässt.

ich rotze sehr geräuschvoll in das zerknitterte taschentuch, das sie aus ihrer jeanstasche zieht und mir ungeduldig vor die nase hält und muss selber grinsen als ich sage: "nicht vor dem junimond".

"Schreib es", schreibt er. "Das ist deine Bestimmung, das ist der Sinn deines besonders intensiven Durchlebens und -leidens bestimmter Konstellationen, die wie stellvertretend wirken bei all ihrer auf dich bezogenen Privatheit.
Leider glaubst du ja nicht an Sublimation. Aber tu es aus welchem Grund immer. Am besten aus gar keinem. Außer: dass es es raus muss aus dir, dieses Buch, vielleicht nicht für dich, aber für alle anderen."


Schreiben sollte June, über die Quintessenz "ihrer" Frauengeneration. Als wäre nicht gerade das die Quintessenz ihres Lebens, dass es das Endergebnis, das klar bestimmbare Wesen, DEN "Hauptgedanken" nicht gibt. Und was weiß June schon von "ihrer" Frauengeneration? Was weiß auch nur die Hure in ihr von der Romantikerin, die sich mit ihr den selben Körper teilt?

June könnte schreiben. Über einen sanften, scheuen Kuss, der ihren nackten Oberarm so überraschend traf und immer noch wärmt. Über strahlende Augen und ein Lächeln, das ins Mark trifft.

Aber seien wir doch ehrlich: Auch das ist keinen Baum wert.

und June und ich blieben allein.

Und trotz ihrer physischen Anwesenheit ist es, als hörte ich June wie im Traum reden. Keine hysterische June mehr, die lediglich explodiert, sondern die ruhig spricht. Sanft, vernünftig und klar.

"Ich habe mich verbrannt, Anaïs, verbrannt in einer großen Illusion. Ich war blind, Anaïs und kann es ihm nicht vorwerfen. Schon einmal hat er mir die Augen geöffnet. Ich wollte nicht sehen. Ich habe an das Wunder geglaubt.

Ich träume von ihm, Anaïs. Wenn ich von E. träume, täume ich ein Gesicht, Hände, Gesten. Henry träume ich in Arial. Ich träume Worte, Sätze ohne Seele. Grausame Sätze. Sätze an mich, Sätze über mich."

[June starb in Paris]

Und all meine Worte fallen ins Leere.

stehen wir mit einem Glas in der Hand in der kühlen Nachtluft, June und ich.
Ich streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht und nehme die Träne gleich mit.

Es ist gut so, June. All das darf sein. Auch der Wunsch, dir selber zu entfliehen. Geh nur. Und lass dir Zeit mit dem Wiederkommen.

vor langer zeit im gargano in apulien erhielt ein kleines, dünnes mädchen seinen ersten scheuen kuss, ein geschenk und eine prophezeiung.

"sieben ist eins und eins ist sieben und darunter ist ein herzschlag." und der puls ging rasch, sehr rasch, als er ihn ihr überstreifte, der junge mit dem zerzausten dunklen haar und den frappierend strahlend blauen augen.

"lebe, kind, nimm alles, was das leben dir geben kann und lebe heute, ein morgen wird es zu bald nicht mehr geben." das klang seltsam tröstlich in den ohren des mädchens. nie so alt werden. keine zahnlücken, nicht solche falten oder der gebeugte rücken.

und so begann sie das leben zu inhalieren, zu trinken, mit all seiner bitterkeit und süße, ohne morgen, 2 x 7 jahre lang, bereit am leben zu ersticken oder sich mit ihm zu vergiften. welche rolle spielte das schon.

bis es begriff, das mädchen, dass es betrogen worden war und nie gelernt hatte, die zukunft zu lieben und die sicherheit - oder gar ihr zu vertrauen.

"stell sie mir vor, sagt die frau, mach mich mit ihr bekannt, mach uns vertraut und nimm mir die scheu.
5 x 7", sagt die frau. "es ist zeit, höchste zeit."

2004


"ich möchte quantenphysikerin werden. irgendetwas bis zu einem gewissen grad philosophisches machen, fern von allem menschelnden - fern von diesem sumpf an emotionen und empathien. quantenphysikerin - oder mathematikerin, von mir aus programmiererin - oder von mir auch auch nur buchhalterin."

"tu es!" - that's henry.
und manchmal liebe ich ihn so sehr dafür, dass er mich direkt übersetzt und mir dann bitterschokolade schenkt und musik und mich auffängt, auch ohne mich verstehen zu müssen.

and all I wanna say is: "thank you! thanks so much 4 just being there."

soviel, das mich zerreißt. so viel achterbahn.

nur du

bist da

einfach so.

ich würde es verstehen, wenn du gehst. danke, dass du bleibst.

a long time ago, this was my song:

First when there's nothing
But a slow glowing dream
That your fear seems to hide
Deep inside your mind

All alone I have cried
silent tears full of pride
In a world made of steel,
made of stone

Well I hear the music, close my eyes, feel the rhythm
Wrap around, take a hold of my heart

(...)

I can have it all, now I'm dancing for my life ...

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strange thing how music inflames temperament.

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those damn ups and downs - head against heart.
wish you love and wish you well - if you believe in it.

bernardin, der direktor des crazy horse in einem interview für LUI:

"Der Striptease ist weder 'strip' noch 'tease' ... er ist eine Parodie ...: man erweckt den Eindruck, die nackte Wahrheit zu zeigen, aber die Täuschung könnte nicht größer sein."

das geheimnis des striptease liegt darin, dass eine frau ihren körper in einem autoerotischen ritual zelebriert und er dadurch begehrenswert wird. ohne die narzisstische täuschung als substanz all ihrer gesten, ohne die angedeuteten liebkosungen, die den körper einhüllen, gäbe es keine erotische ausstrahlung. und dabei ist die langsamkeit das ganze erotische geheimnis, wie die zeitlupenaufnahme einer explosion oder eines absturzes.
ein schlechter striptease wird von der nacktheit dominiert, oder von der unbeweglichkeit, dem fehlen von rhythmus oder der schroffheit der gesten. dann nämlich wird er obszön.

das sollte frau wohl immer beachten - auch beim seelenstriptease.

dein lachen, meine gekräuselte nase, deine zuckenden mundwinkel, mein wippender fuß, deine gehobene braue, mein blick in die wolken.

und manchmal wünschte ich, es fiele dir nicht ganz so leicht, meine gedanken zu lesen.
du weißt, dass ich weiß, dass du weißt, dass wir wissen.

gut, dass es nicht nötig ist, darüber worte zu verschwenden.