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die ewige frage:
bestimmt mein wesen meine sexualität
oder meine sexualität mein wesen?

der ewig andauernde, ewig wieder aufflammende kampf gegen den phallus als symbol der unterwerfung der frau einerseits, die lust an der unterwerfung, auslieferung meiner selbst und meines körpers an ein männliches "du" andererseis.

kämpfen gegen ein system, das die frau als gebrauchswert, tauschwert festsetzt unter männern, seit so vielen jahren schon. heftig, leidenschaftlich, manchmal verbissen, selten verbittert.

in der umschlingung dann nur genommen werden wollen, in besitz genommen werden wollen, als objekt diesem subjekt sich ausliefern, hingeben.

da draussen gegen alle fesseln ankämpfen, die dieses system bereithält, hier drinnen sie bereitlegen.

muss ich argumentieren, rechtfertigen? immer und immer wieder? wen vor wem? mich vor dir? oder vor mir?

ja. es scheint ich muss.

CREDO:
unterwerfung und unterdrückung sind gegensätze.
das ist der punkt, der wichtigste punkt überhaupt. die essenz meiner submissivität.
am anfang ist das geschenk. ich schenke mich dir.

ich bin zwei und mehr. mich gibt es nur geteilt und nur als ganzes.

Alice (im Wunderland?)

Wie kann man leben "mit einer einzigen Seite, einem einzigen Gesicht, einem einzigen Sinn. Auf einer einzigen Ebene. Ständig auf der einen Seite des Spiegels. [...] Ganz allein war Alice woanders, war sie bei allen Wundern anwesend. Kam und ging sie von einer Seite auf die andere. [...] Und weil sie immer verschwiegen war, weil sie immer alles versteckt hat, und weil niemand sie in dieser geheimen Falte entdeckt hat, glaubt sie, dass sie lediglich alles umzustülpen braucht. Sich nur in ihrer Nacktheit bloßzustellen braucht, damit man, damit er, sie anschauen, anfassen, nehmen kann. [...]
Wie kann man wirklich messen, was hinter der Wand der Projektionen stattfindet. Was seine/diese Grenzen überschreitet. Die noch eigenen Grenzen. Es kann sogar innerhalb des (der) noch Vorstellbaren sein. Aber wie kann man jenseits dieses Horizonts gelangen? Ohne Zielpunkt vor den Augen begehren? Die andere Seite des Spiegels anstreben?

Draußen, Alice, ist die Nacht. Nichts ist zu sehen."

(Luce Irigaray. Das Geschlecht, das nicht eins ist)

genauer gesagt: Roland Barthes.

"Man sagt mir: diese Art Liebe lässt sich nicht leben. Aber wie die Lebensfähigkeit bewerten? Warum ist, was sich leben lässt, ein Gut? Warum ist dauern besser als brennen?"