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"Bin ich verliebt? - Ja, weil ich warte." Er, der Andere wartet nie. Manchmal möchte ich den Nicht-Wartenden spielen; ich versuche mich anderweitig zu beschäftigen, zu spät zu kommen; aber bei diesem Spiel verliere ich immer; was ich auch tue. (...)
Die fatale Identität des Liebenden ist nichts anderes als dieses ich bin der, der wartet.

~~~

Ein Mandarin war in Liebe zu einer Kurtisane entbrannt. "Ich werde Euch angehören, sagt sie, wenn Ihr in meinem Garten unter meinem Fenster, auf einem Schemel sitzend hundert Nächste meiner harrend verbracht habt."
Aber in der neunundneunzigsten Nacht erhob sich der Mandarin, nahm seinen Schemel unter den Arm und machte sich davon.

Roland Barthes, "Fragmente einer Sprache der Liebe"

-> the waiting game - part I

manchmal scheint es als würden alle türen am weg zur letzten - zum ausgang - nur immer dasselbe schild tragen, das grüne mit den treppen und dem männchen: "fluchtweg", "notausgang".

und ich sehne mich zurück nach einem labyrinth, nach einem kleinen bisschen unsicherheit wo "wir" wohl landen könnten - nach ein bisschen mehr herumirren, hand in hand, nach mehr platz, mehr räumen, die man nicht betreten müsste, aber zumindest könnte.

ja, manchmal steht sie unvermutet vor mir, die endlichkeit und spuckt sie mir ins gesicht, die frage nach dem "danach".

jede abweichung von diesem weg, jedes ausbrechen aus diesem gang nur der schritt hinaus aus dem "wir".