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aber ganz sicher doch, sonst wäre es ja nicht ich.

ich habe sie vor einigen tagen bestellt, alle fünf staffeln von moonlighting.

sehr regelmäßige leserInnen werden es vielleicht noch wissen. das war die fernsehserie, die mich begleitete durch die absolut verrückteste, irrationalste, leidenschaftlichste liebesgeschichte meines lebens.



und jeden abend versinke ich in einem teil davon und bin ganz erinnerung, ganz emotio, ganz in diesem gefühl, diesem ganz bestimmten gefühl, das mir nur ein einziges mal begegnet ist in der ganzen langen zeit, seit diese serie im TV lief ...

die letzten tage vor den feiertagen ziehen sich wie kaugummi. ich wünsche nur noch, dass sie vergehen. ich werde wieder in den schnee fahren, dorthin, wo alles so "sauber" ist und ganz geborgenheit und ordnung. kinderlachen und familienessen und knisterndes holz im ofen.

das alles erscheint mir so verführerisch idyllisch wie schon lange nicht mehr.

und dann hinein in das neue jahr, in dem alles anders wird. so, wie ich mir das immer vorstelle. die erfahrung hat es in all den jahren noch immer nicht geschafft, mich eines besseren zu belehren ...

was mir alles so durch den kopf geht ...

das hier ja, das auf jeden fall, doch das scheint unerreichbar weit weg,
dennoch: schluss mit dem reinen sublimationssex, der mich nicht befreit, die spirale letztlich nur immer tiefer treibt. wenigstens so sollte es sich anfühlen - w e n i g s t e n s so.

und alban geht mir nicht mehr aus dem kopf. alban und diese liebe, die mich schon seit meere immer wieder beschäftigt - und das ist lange her.
diese liebe, die begriffe wie "selbstschutz" oder "selbstachtung" nicht mehr kennt, weil sie bedeutungslos geworden sind. diese liebe, die so tief verwunden kann und doch daran nicht zerbricht. diese leidenschaftliche liebe, die *ist* ohne greifbaren grund oder gar "nutzen". die leidenschaftlich bleibt auch ohne die leidenschaft zu leben.
eine liebe, die man verbannen, verdammen möchte und die trotzdem bleibt und alles verzeiht, entgegen aller vernunft, allen gesetzen unserer gesellschaft widerspricht, indem sie jeglicher ökonomie widerspricht. nicht nur der ökonomie des materiellen, auch der ökonomie der lüste.

es ist keine "gesunde" liebe. es ist eine "ver-rückte" liebe in einer zeit, in der alles einem mehrwert, einer optimierung verschrieben ist erst recht.
eine art von liebe, die "krankheit" ist. eine, gegen die auch ich nicht immun bin, für die ich "heilung" suche, auch wenn meine geschichte so eine ganz andere ist.

zu lesen,

Paul Reichenbachs weg durch die welt der mythen.

und um es auf den punkt zu bringen:

ich habe die schnauze so voll von all dem.

ich will keine orgasmen, ich will das leben wieder spüren. ich will, dass diese welle mich überrollt. ich will wieder gänsehaut bekommen bei einer winzigen berührung, verlegen werden unter einem einzigen blick. ich will das gefühl haben zu verglühen. ich will ein gefühl das besser ist als im sommerregen barfuß über eine wiese zu laufen, das besser ist, als sonne auf der haut, das besser ist - besser als fliegen.

ich will nicht mehr versuchen zu vergessen, ich will wieder wünschen, dass sich jeder augenblick unauslöschlich einbrennt in meine erinnerung, in meine haut, in meine seele.

ich will "ja" sagen können und dürfen. nein, nicht sagen, ich will es herausschreien, der welt entgegen.

ich will es endlich wieder spüren, das leben.
endlich wieder spüren.

anders als als schmerz.

So widersinnig es auch klingen mag, dieses Wort, sosehr trifft es wohl den Kern der Bett- und Couchgeschichten der Protagonistin während des vergangenen Jahres.

Kaum rührte sie sich wieder, die Sehnsucht, kaum kamen sie wieder, die Nacht- und Tagträume, musste die Erinnerung an diese Haut, an diese Hände, an diesen Geruch überlagert werden durch andere Eindrücke, um nicht übermächtig zu werden.
Und doch ist sie so eingebrannt in jede Faser des Körpers, dass sie immer wieder durchbrach und das Spiel von Neuem begann.

Es ging nicht darum, einem Verlangen, einer Sehnsucht nachzugeben, sondern sie zu bekämpfen. Darum, ihm ihren Körper zu entreißen, indem sie ihn anderen übergab, um ihn endlich wieder selbst zu besitzen, selbst auszufüllen.

man sollte niemals so lieben und doch ist es vielleicht das größte geschenk, das einem das leben zu bieten hat. so tief fühlen zu können ...

"PS: das war alles großer mist. es geht mir erbärmlich. und ich will, dass du wieder kommst."

(c) David Addison alias Bruce Willis in Moonlighting

"vermisst du ihn noch?"
"ja. jeden einzelnen tag."

und nach einem nachmittag "sex & submission" und einer nacht, die bestimmt war von der daraus resultierenden gier, ein nachmittag/abend mit "sex and the city - der film", einmal auf deutsch, einmal auf englisch, fußbad, pediküre, maniküre, haarpackung, 2 gläsern prosecco, drei gläsern rotwein, 2 flaschen mineralwasser, einem dutzend tiefer seufzer, drei taschentüchern.

wiesehr sehne ich mich - nach dem gierigen buffet von gestern - nach einem haubenmenu mit mindestens sechs gängen, einem menü, das alle sinne berührt, die gesamte bandbreite ausfüllt, vom amuse-gueule bis zum dessert, zum digestiv.

ein fest.
ein fest der liebe.

das verlangen danach ist nie so groß wie dann, wenn die pure geilheit besänftigt wurde, und die sehnsucht allen raum hat, sich auszudehnen, breit zu machen in jeder synapse, in jeder zelle meines körpers.

und auch wenn ich es mir noch so oft einrede:
it's not about sex - it's all about love.