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C. kam gegen 22 uhr. champagner gab es zum aperitiv, danach die weinsuppe. garnelenschwänze und schokopudding fielen aus. später sahen wir uns einen film an. nicht "chocolat", sondern "unter kontrolle" und sprachen dann noch lange.

der sex war gut. wirklich gut. das ist der vorteil an ex-liebhabern: sie kennen deinen körper.
als er am morgen ging, stellte ich mich schlafend und schlief auch wirklich sofort wieder ein, wurde geweckt durch ein berufliches telefonat, fühlte mich immer noch tief befriedigt und ganz leicht verkatert, verbrachte die zeit bis zum nachmittag mit frühstücken, lesen, ein wenig arbeit.

freute mich sehr über paul reichenbachs eintrag, weil es nicht nur schön ist, jemanden dazu zu inspirieren ein paar gedanken nieder zu schreiben, sondern weil es gerade nach der "einschlägigen-seiten-enttäuschung" wieder einmal besonders schön ist zu erfahren, dass ein mann sieht, HINsieht, und nicht nur die oberfläche streift.

nach einem langen bad liege ich da und frage mich einmal mehr, ob es nicht doch ein gutes leben ist, das ich so unbedingt ändern möchte.

dieses leidenschaftliche brennen, diese unbändige sehnsucht nach totaler hingabe, dieses heiß ersehnte grenzenlose verlangen, der sengende wunsch mich zu verlieren, kann ich das nicht einfach los werden? zu den akten legen? für vergangen und nicht mehr zeitgemäß für mich erklären?

ich lese kinky und beneide sie. ja, ich beneide sie TROTZDEM.
mal ehrlich, das kann's doch wirklich nicht sein ...

man kann es sich auch allein sehr sehr gut gehen lassen.

champagner, terlaner weinsuppe, garnelen, ich glaube, das ist für heute genau das richtige.
gut essen streichelt die seele. "chocolat" wäre dann noch der passende film - und vielleicht wirklich heiße schokolade oder zumindest schokoladepudding.

später dann noch ein bad vor dem schlafen gehen.

ich habe vor den feiertagen nach vielen jahren wieder einmal einen versuch gestartet und ein profil veröffentlich - auf einer dieser "einschlägigen" seiten.
dass worte mir wichtig sind, habe ich nicht verschwiegen, dass ich kein interesse habe an schnellen treffen und man mich erst "einfangen" muss in einer entsprechenden mail-kommunikation, ebenfalls klar gestellt.

das profil ist wieder gelöscht, das dafür angelegte postfach beinahe zum bersten gefüllt --- mit enttäuschungen.
nein, nein, nein, so wird das nichts.

standardmails en masse, mails von männern ohne auch nur eine ahnung von deutscher rechtschreibung oder grammatik ohne ende. manch offenbar ebenfalls x-fach verschickte erotische geschichte, deren plot teilweise gar nicht so schlecht gewesen wäre, aber ohne gefühl für entsprechende wortwahl ...

ich hätte jedenfalls gut 400 notgeile traumprinzen zu vergeben - von mir noch gänzlich unberührt. interessentinnen jederzeit willkommen.

was ich gesucht habe? endlich wieder einmal worte, die mich berühren (ja, durchaus auch direkt zwischen den beinen), die hoffnung auf einen flirt, auf eine dieser korrespondenzen, die dich morgens in der hoffnung einer mail schon lächelnd aufstehen lassen und nachts noch immer an den PC treiben.

eine dieser korrespondenzen, die es möglich machen, dass sich wirklich etwas entwickelt, bis der eine den arbeitsplatz der anderen ausfindig gemacht hat und sie dort dann anruft, weil die mail verriet, sie wäre nachmittags allein in der firma, von hongkong aus, wo es gerade nacht ist. und sie dann monate später in einer anderen stadt zu treffen mit champagner im riesenrad ...

war einmal. gibt es alles nicht mehr.
was wohl aus ihm geworden ist?

war ein schlechter versuch. ließ nur zusehr das gefühl wieder hochkommen von "früher war alles besser".

(dafür gab es damals nicht so viele schwänze mit über 20 cm länge, muss man auch sagen ...)

auch wenn der letzte eintrag rein als scherzhafte provokation gedacht war, irgendwie hat sie/er recht, die/der anonyme kommentatorIn "tetrade" hier

"Das Signal sagt: fick mich. Nicht: liebe mich. Ob so gemeint war, lassen wir dahingestellt."

ich denke schon, dass das immer schon eines meiner probleme war, nicht wirklich fähig zu sein "liebe mich" zu signalisieren. nicht am anfang - eigentlich lange zeit nicht und auch dann nur sehr sehr selten.
"liebe mich!" macht so verletzlich, macht zurückweisung so gefährlich. "fick mich" ist sicheres terrain.

das kann ich, das kenn ich, damit kenn ich mich aus ....

zu eindeutig zweideutig?


newyear
;)

liebe alle, ihr hier immer wieder hereinstolpert, das wird vermutlich mein letzter eintrag für dieses jahr.

es wird zeit für mich, die vorbereitungen für den abend anzugehen. einen abend in kleiner, feiner runde. gemütlich soll es ausklingen, dieses jahr, das ohnehin viel zu viel kraft gekostet hat.
ich will keinen gedanken mehr verschwenden an einen rückblick, wünschte, ich hätte mehr vertrauen in das, was kommen wird.

ich wünsche euch einen wunderbaren abend und ein 2009, das es gut meint, mit euch!

liebe eva b., dir wünsche ich von herzen, dass sie weiterhin so erfüllend bleibt, diese liebe, diese große, die ohne fragen, die auch mir so viel hoffnung gibt.
ich wünsche dir und w. unzählige momente voll von immer neuem, unerwartetem und mir, dass du weiter die worte findest, sie fest zu halten. auch wenn meine mails selten wurden, an kaum einen menschen, den ich nie gesehen habe, dachte ich so oft in diesem vergangenen jahr.

euch allen, die ich hier nicht weiter aufzähle, deren worte mich begleitet haben in den letzten 364 tagen und einigen stunden möchte ich danken dafür, dass ihr des schreibens nicht müde geworden seid und dadurch immer wieder neue impulse hinein gebracht habt, in meine oft schon so erstarrte art die welt zu sehen..

guten rutsch also
june

zwischen all diesen menschen, dem qualm hindurch. funken wie bei unserer ersten begegnung. diese augen, dieses lachen, diese geste mit dem glas.

ein kurzer anflug von hoffnung dass da etwas wäre, das unter die haut geht.

strahlend blaue augen, blitzend weiße zähne, der haaransatz schon leicht zurück gewichen im vergleich zu damals nervt er mich zu tode mit bemüht geistvoll-witziger konversation. einer ohne ecken und kanten, einer, der jede haben kann.
ich sehe die blicke der frauen im raum, die meisten so viel jünger wie ich. "alphamännchen" steht über dem bild, seinem bild, das sich in ihren pupillen spiegelt.

"früher", denke ich, "früher wäre das allein schon grund genug gewesen, mit ihm zu gehen."
schlagartig fühle ich mich steinalt und müde, nehme seine hand von meinem knie und gehe heim.

oder auch s o . (punkt)
oder noch besser in grossbuchstaben mit ausrufezeichen:
SO!

autofahren ist therapie. war es für mich eigentlich immer schon. der effenkt setzt ein nach ca. 200 km (das ist das minimum), dann wird alles im mir ganz ruhig. ist nur musik und bewegung, frei fließende gedanken und bilder, assoziationen.
oft würde ich dann gerne mitschreiben, was mir so durch den kopf geht, aber so wichtig ist es wohl auch nicht.
ich will dann nicht mehr halt machen, nicht mal, wenn die blase drückt. allein die tankanzeige kann mich zu einem stopp bewegen.

fahren, einfach nur fahren.
und immer wieder überkommt es mich, den schildern einfach zu folgen.
"modena - sollte sich mit diesem tank noch ausgehen." oder: "berlin: nicht mal 700 km.", prag, rom, ...
früher habe ich solchen impulsen noch nachgegeben. einfach so. früher ... wie lang ist das doch her.

heute ist das nur noch ein kurzes aufblitzen, dem ich widerstehe - wie so vieles.

jetzt, jedenfalls, bin ich wieder hier. wieder allein. und das tut gut.
auch wenn die putzfrau in meiner abwesenheit wieder mal nicht gekommen ist. auch wenn es ein weilchen gedauerthat, bis es wieder angenehm warm war, in der wohnung.
meins. ganz meins!

allein und damit wieder offen für andere. telefonate zum jahresende, nachweihnachtstelefonate.
nur noch 2 tage und wenige stunden und dann fick dich, 2008. schlimmer kann es nicht mehr kommen. und ich brauche ihn so dringend, diesen symbolischen schnitt, so dringend wie nie zuvor ....

part 674:

was um alles in der welt will dir dein chef sagen, wenn er dir so einen link schickt?
http://www.youtube.com/watch?v=lUDguFNyS4s

ein turbulenter 23. im engsten und doch großfamiliären kreis, laut, lustig mit angeregten diskussionen, der für mich und meine schwägerin noch bis nach vier uhr früh dauerte. ein viel ruhigerer und besinnlicherer 24. in kleinerer runde und jetzt ist es fast irritierend ruhig im haus und ich sehne mich schon fast wieder nach meinem kleinen eigenen.

satt, zufrieden, müde.

ein bisschen schlechtes gewissen ob der menschen, an die ich zwar dachte, denen ich aber nicht schrieb oder anrief.

ein ritualisierter weihnachtswunsch zu viel. einer von denen, die so verbindlich klingen und dennoch wohl vor allem den zweck haben, die distanz einzuzementieren.

wünsche für mich, wünsche für dich und deine familie(n). auf ein gutes, mit allem, nur ohne einander.

geh mit gott und werde glücklich.
geh mit gott, aber geh.

ein kleiner kloss, ein winziges stück zu viel realität für diese welt hier.

ein kleiner riss in der matrix.

Ich gebe zu, ich neige auch schon dazu wegzusehen, Informationen auszublenden, weil sie mich zusehr belasten, weil ich keine Antwort auf die Frage habe: "Wie damit umgehen."

Ausgelöst durch aktuelle Diskussionen in den Foren österreichischer Medien habe ich mich trotzdem aufgerafft und gestöbert in der schönen neuen egalitären Welt des "Web 2.0". Soviel Hass und Aggression zu begegnen - noch so viel purer und unverfälschter als ohnehin schon in meinem Alltag laugt aus, brennt aus, macht es einem schwer nicht wieder in das tiefe Loch des Kulturpessimismus zu verfallen.

Die wohl nicht zu beantwortende Frage: Ist diese unglaubliche Masse an radikalen, radikalisierten, wütenden, extremistischen v.a. Jugendlichen neu, also nimmt die Radikalisierung wirklich so extrem zu ,unterstützt durch Politiker, die eine immer geringere Hemmschwelle vorleben? Oder zeigt sie sich nur vermehrter durch immer mehr Angebote, die keine Fertigkeit, Fähigkeit erfordern, die beinahe vollständig Barrierefrei das Sich-Finden frustrierter Jugendlicher fördern?

Das Problem ist bekannt. Die Hilflosigkeit seitens Politik und Verfassungsschutz ebenso. Dennoch hat es eine andere Dimension, wenn man sie wirklich liest, viele Stunden lang, ihre Lieder hört, ihre Bilder sieht.
Es herrscht krieg, da draußen im Netz, es tobt ein so heftiger Krieg, dass das, was es tatsächlich in die traditionellen Medien schafft nichts mehr ist, als die winzige Spitze des Eisbergs. Und es fehlt jede Strategie, dagegen vor zu gehen.