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Gestern Abend am Weg in den Laden dicke Schneeflocken, solche, die man sich wünscht an den Tagen vor den Weihnachtstagen, heute immer noch eisiger WInd.
Die Erkältung, mit der ich seit Monaten kämpfe, hat gesiegt. Der scheinbar nicht enden wollende Winter war ihr Verbündeter.

Ich mag mich nicht um mich kümmern. Eigentlich will ich mit mir gar nichts zu tun haben. Es ist viel zu hell hier, zu unordentlich, zu staubig, überall Taschentücher und ungewaschenes Geschirr.
Ich verabreiche mir die von der Ärztin verschriebenen Medikamente und verbanne mich vor den Fernseher zu irgendwelchen Soaps.

Wunschliste:
Eine große Packung Energie,
eine Kiste Lebensfreude
eine Schachtel Sonnenschein und Wärme
eine Priese Herzklopfen und Hoffnung

Günstig abzugeben:
Einen Wintervorrat an Überdruss und Lustlosigkeit

Interessierte bitte melden.

Wieder gefunden nach all den Jahren, wenn auch nur als Bild auf einer Website mit Mailkontaktformular.
Wieder gefunden, den, über den ich mittlerweile beinahe nur noch dann stolpere, wenn ich wieder etwas suche, in der Bettschublade und dabei stolpere über die 14 Bände Tagebücher, die ich damals geschrieben habe, oder in Nächten, in denen der Vollmond besonders quält.
Über 20 Jahre ist sie jetzt her, unsere erste Begegnung und mir immer noch so präsent wie die letzte.

Und dann sitze ich vor diesem Bild, betrachte es, dieses veränderte und doch so vertraute Gesicht. Und mein Herz klopft schneller, immer noch, nach all der Zeit. Etwas in mir wird ganz weich.

Sehnsuchtsvolles Glücksgefühl.

Was haben wir nur alles erlebt, und wie viel haben wir verpasst. Zu feig waren wir, und zu stolz, zu jung und schon zu verletzt.

Wie lebst du heute, sag? Bist du verheiratet, geschieden? Hast du Kinder?
Liebst du noch?

Erinnerst du dich noch? Und wenn, woran?

Du wolltest sterben in meinen Armen.
Und ich in den deinen.
Vielleicht haben wir ja deshalb kaum eine Möglichkeit ausgelassen, uns gegenseitig das Herz heraus zu reißen, was meinst du?

Ich könnte dich das fragen - und vieles mehr. Es liegt da vor mir, das Mailformular.

Du wirst mir verzeihen, dass mir der Mut fehlt, und ich mir auch.
Aber ich werde sie wieder einmal abstauben, die Tagebücher und vielleicht ein paar Seiten aufschlagen und lächeln und glücklich sein, dass es das gibt, Erinnerungen, die nicht verblassen,

Liebe die bleibt.

durch Anna Häusler bin ich auf dieses wunderbare Interview mit Catherine Millet in der FAZ gestoßen.

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich meinem Vorsatz: "Kein schlechter Sex 2010" treu geblieben bin. Was ich beachtlich finde - bei immerhin 2x in gut 1,5 Monaten und vor allem in Anbetracht des Risikos, das ich heute eingegangen bin.

Ich weiß nicht, meine Damen, ob es Euch ähnlich geht wie mir: Wurscht, wieviele Liebhaber frau hat: Würde man mal *wirklich* einen brauchen, dann sind sie verschollen und hat man sie abgehakt, stehen sie plötzlich - als hätten sie sich verabredet, quasi "im Pulk" auf der Matte.
Naja gut, ich gebe zu, ich übertreibe und zwei Männer machen noch keinen "Pulk", aber es klingt halt besser.
Jedenfalls: Kaum dass ich G.'s Anfrage, ob er nicht vorbei kommen dürfe statt gegeben hatte (klingt auch gut, gell ;)) und der auf meiner Couch saß, rief auch C. an, den ich jetzt einfach mal auf morgen vertagt hab.

Aber zurück zu G., mit dem es heute wieder so *richtig* fein war: Kennt Ihr das auch? Dass ein total angenehmer Liebhaber zur Tortour wird, in dem Moment, in dem er Euch beweisen will, *wie* gut er wirklich ist und beginnt an jedem echten und angeblichen erogenen Punkt so lang zumzuknutschen, -ziehen, - zerren, bis Ihr Euch kaum mehr davon abhalten könnt im Geiste nebenher berufliche Mails zu beantworten, politische Resolutionen zu schreiben oder die unmöglichsten Facebook-Gruppen zu gründen?

Heute - der Göttin sei Dank - kam G. wieder ohne derartige Ambitionen, ganz egoistisch darauf bedacht nach einem herrlichen kleinen Plausch über dies und das einfach nur wieder das zu haben, was in seiner Beziehung zu kurz kommt, also aus war auf einen echten, ehrlichen, handfesten Fick ohne unnötige Kunststücke, wie stundenlanges ... s.o.

Ja. Könnte ich es ihm abgewöhnen, immer wieder mal beweisen zu wollen, dass er besonders "gut" ist, könnte diese Affäre durchaus auch 2010 wieder ihre Berechtigung haben. :))

Ich bin aber schon sowas von mies gelaunt, ich kann für nichts garantieren.

Isabella Rosselini jetzt auf ARTE:
http://www.arte.tv/de/programm/242,dayPeriod=evening.html#anchor_3036138

Seit Tagen verfolge ich - wie viele andere auch - die Diskussion um Helene Hegemann, wahllos in der Reihenfolge via Die Dschungel, Gregor Keuschnig; Deef (inkl. Diskussionen, versteht sich, inkl. Verweise auf Rezensionen etc. - bei allen) und natürlich via FM4.

Bitte fragt mich daher nicht, wie ich letztendlich hier genau gelandet bin, irgendwo war es halt verlinkt, das "Küchenradio".

Und nachdem ich diese Sendung gehört hatte, waren alle Diskussionen über "Plagiat oder nicht", für mich nicht mehr relevant und wie bei mir üblich sehr spät aber doch, ist mir dieses Thema ein paar Zeilen wert, plötzlich hat es mich nämlich ganz emotional gepackt.

Nach diesem Interview, das ich hörenswert finde - nicht nur im Hintergrund der aktuellen Diskussion - stelle ich mir die Frage nicht mehr ob "naiv" oder "Betrügerin".
Ich habe weder Ihren Film gesehen, noch ihr Buch gelesen (auch "Strobo" von Aien nicht) - vielleicht mache ich das noch, irgendwann im nächsten längeren Urlaub - eher nicht. Nach allem, was ich bisher so gelesen habe, würde mich wenn, dann "Strobo" interessieren und nicht ""Axolotl Roadkill", aber was dieses Mädl (diese junge Frau) treibt, liegt für mich nach genau diesem Interview auf der Hand: Zu einer "Familie" zu gehören. Da liest man dann auch lieber Adorno als in die Schule zu gehen (zweiteres ist nicht so selten und ersteres selbstverständlich, wenn es Nähe "familiärer" Art schafft bei dieser Biografie erst recht).

Man höre doch bitte den Podcast - nicht nur, aber vor allem ab Minute 00.57.39 - "Ich habe mein Leben lang gelogen". Ein Kind, das es immer gelernt hat, alles zu tun, um "dazu zu gehören", sich zu verstellen um Teil einer Gruppe zu sein, auch da schon, als es diese Gruppe noch nicht mal "cool" fand, was wird es tun, wenn es mal auf Menschen trifft, von denen es wirklich beeindruckt ist?

Man verzeihe mir hier bitte meine "Trivialpsychologie", die sich an einer einzigen gehörten Stunde aufhängt, ich werde hier auch sicher nicht über ihr literarisches Talent urteilen, aber in meinen Augen ist dieses Mädl weder naiv, noch abgebrüht, sie ist ein sehr intelligentes und für mich beeindruckendes und verdammt nochmal höchst sympathisches Produkt seiner Vergangenheit.

Kurz: Ich werde weiterhin alle Metadisussionen zu dieser "Affäre" mit Interesse verfolgen, aber die immer wieder gelesenen Verurteilungen der Person, werden mich ab sofort auf die Palme bringen - und: JA, das hat durchaus auch etwas mit ihrem Alter zu tun. 17 - ich bitte Euch, was haben wir denn mit 17 alles so aufgeführt? Wie "wahrhaftig" waren wir denn?

Wollte ich halt auch mal gesagt haben ...