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und dann denke ich an henry. und bin so voll von neid. ach ich wünschte, ich könnte das: selbstbestätigung daraus ziehen, dass jemand das will: seinen körper mit mir teilen, seinen körper und sein bett.

ich wünschte sosehr ich könnte das: mich nur ein bisschen besser fühlen dadurch, dass xy bereit wäre/ist, sich mir hinzugeben.
ach könnte ich das doch nur, selbstbestätigung gewinnen aus steifen schwänzen.

vielleicht, henry, ist meine abscheu tatsächlich nichts anderes als neid. vielleicht wäre er, der neid, greifbarer, wenn ich mich nicht glauben würde wiederzufinden in jeder dieser frauen, als die, die ich war. für wie viele war ich nichts als egopolitur für ein verletztes herz? und wusste es nicht?
versteh mich nicht falsch, nicht nur *ihr* seid so. auch ich war es. sie unterscheiden sich nur von euren seelenpflastern - die unseren - zumindest über weite strecken. die regeln sind es, die uns unterscheiden, so weit mehr als die herzen, auch wenn wir sie noch sosehr internalisiert haben, sosehr, dass wir an sie glauben wie an das blau des himmels.

und wenn wir sie sosehr brauchen, eure schönen worte und gesten wie ihr den akt, was heisst das schon? immer noch seid ihr die sieger, wenn wir uns euch hingeben, und wir die rillen im bettpfosten: I und I und I und nach dem vierten der eine quer.
immer noch seid ihr es, die sich rühmen eroberer zu sein. "gute titten, ein guter fick". ohne umwege, wenn möglich. wow, ich habe *sie* flachgelegt. mann bin ich gut!!!
wir sind erobertes land. gepflügt, gerodet. als solches bleiben wir zurück, egal wie wir es uns drehen. wir sind "schlampen". und können so tun, als wären wir stolz darauf. können es sogar *wirklich* glauben, solange wir unter uns sind. und dann hören wir euch. und waren eine muschi und titten und beine, ein geiler arsch und blasmund und wissen, dass wir die verliererInnen sind - immer. nicht aus uns heraus, schlicht per definition.
einen schwanz haben ist keine "leistung", der fällt einer ins bett. nach dem dritten date noch ein viertes haben, auch ohne einen kuss, DAS macht uns "gut".
und glaub mir, auch wir wollen uns euer gequatsche oft nicht anhören. auch wir finden euch langweilig, präpotent, arrogant, ... wie viel leichter wäre es, selbstbewusstsein daraus zu schöpfen, dass einer einen fickt.
befriedigung, egopolitur daraus ziehen - oder (welch unverschämter luxus) gar beides zugleich.

oh henry wenn du wüsstest, wie verflucht privilegiert ihr doch seid.
denk daran, wenn du das nächste mal protzt mit deinen eroberungen: vielleicht wollte *sie* das gleiche, hat auch das gleiche bekommen. es ist nur einfach nicht dasselbe.
june meinte am 2. Okt, 00:26:
once again playing:
Die Schlampen sind müde
Infos & Funktionen Interpret: Rosenstolz
Album: Alles Gute


Schon das Klingeln meines Weckers
macht mir deutlich wie der Tag wird.
Kein Verlangen nach dem Morgen.
Kein Verlangen nach irgendwas.

Gestern Nacht war ich noch Sieger.
Gestern Nacht war ich noch schön.
Ich wollt Dich und nahm sie alle.
Ich wollt nie nach Hause gehn.

Die Schlampen sind müde,
sie waren viel zu lange wach.
Die Schlampen sind müde,
wenn auch erst am nächsten Tag.
Doch wenn du meinst, nur weil ich wein,
wird mein Leben anders sein,
ich sag dir "Nein!"

Kein Make up, verletzte Seele
lass den Tränen freien Lauf.
Brauch den Arm, der mich jetzt festhält.
Bitte fang mich wieder auf.
Wenn du willst dann lass uns fliegen.
Wenn du nur willst bin ich dabei.
Denn ich brauch nur deine Nähe.
Ich will nur nach Hause gehn.

Die Schlampen sind müde,
sie waren viel zu lange wach.
Die Schlampen sind müde,
wenn auch erst am nächsten Tag.
Doch wenn du meinst, nur weil ich wein,
wird mein Leben anders sein,
ich sag dir "Nein!"

Gestern Nacht war ich noch Sieger.
Gestern Nacht war ich noch schön.
Ich wollt Dich und nahm sie alle.
Ich wollt nie nach hause gehn.

Die Schlampen sind müde,
sie waren viel zu lange wach.
Die Schlampen sind müde,
wenn auch erst am nächsten Tag
Doch wenn du meinst, nur weil ich wein,
wird mein Leben anders sein,
ich sag dir "Nein!"

Die Schlampen sind müde,
sie waren viel zu lange wach.
Die Schlampen sind müde,
wenn auch erst am nächsten Tag.
Doch wenn du meinst, nur weil ich wein,
wird mein Leben anders sein,
ich sag dir "Nein!"


© Rosenstolz 
ricore meinte am 2. Okt, 11:01:
Schöner Text,
"das gleiche ist niemals dasselbe"

trauriger Text; viel Wahrheit.
Kein Mann kann eine Frau erobern, flachlegen, beherrschen, besitzen, beglücken, ficken...,
wenn sie nicht lange vorher ihre Wahl getroffen hat, es sei denn durch Gewalt. Jedes Mannes Selbstwert der darauf gründet ist kein Selbstwert sondern Selbstbetrug. Erstaunlich, dass, was biologisch so eindeutig, so klar, so logisch ist, seit es Menschen gibt, die sich ihres Geschlechts und der Unterschiede wie der Gemeinsamkeiten bewußt werden können, so wenigen Männern klar ist!  
Tubias antwortete am 16. Nov, 10:09:
Hallo june,
... hier schreibt ein ausgewiesener Rosenstolz-Muffel. Der Text ist genehmigt. Laßt ihn einfach von Bob Dylan singen. Oder meinethalben von Herbert Grönemeyer.

Was ricore dazu geschrieben hat, müßte ich erst noch meditieren, um es mit dem Text in Verbindung bringen zu können. Ich weiß nicht, ob ich mir das antun werde, denn in den letzten 30 Jahren haben offensichtlich alle Frauen „lange vorher” ihre Wahl gegen mich getroffen, bis auf zwei. Wenn ich ein Dichter wäre, würde ich ein Lied darüber schreiben, wie es ist, keine Frau erobern, flachlegen, beherrschen, besitzen, beglücken, ficken zu können... So sammel ich nur Lieder. Und:! Blogge!

Ich bin mir darüber im klaren, daß drei Viertel dieser Entgegnung an ricore gehen.

Noch ganz was anderes: Kannst Du mir bitte eine kurze Erläuterung geben, wie das mit den Backlinks geht?

Die Mondphasen-Anzeige gefällt mir.

Viele Grüße,

tubias