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diese konzeption, diese selbstkonstruktion "ich".

ich bin ...
gierig, schamlos, hemmungslos, beherrscht, reflektiert, emotional, rational, romantisch, devot, anlehnungsbedürftig, freiheitsliebend, stur, eigensinnig, verständnisvoll, neugierig, zurückgezogen, abenteuerlustig, übermütig, frustriert, sehnsüchtig, kindisch ...
bin schlampe, geliebte, liebhaberin, feministin, freundin, partnerin,
intellektuelle, mädchen ...

bin frau. im 21. jahrhundert. bin, was ich bin, weil ich es sein darf. weil ich sie mir nehmen konnte die freiheit. die freiheit mich zu erfinden. die freiheit zu sein. "ich".

wie zart sie ist, diese freiheit, wie nah an der illusion. wie fragil das selbstbild.

"er ist genial", schreibst du, "scharfsinnig, ein genie".

und ich, die ich die wut und verletztheit vergangener jahre noch spüre, nehme es doch nochmals zur hand, dieses buch und beginne zu lesen ...

lese: "Ganz allgemein schließt sich W (das Weib) an M (den Mann) vollständig an (...) jedes Wort von ihm ist für sie ein Ereignis, und zwar um so stärker, je mehr er sexuell auf sie wirkt. (...) Sie schämt sich nicht, rezeptiv zu sein: im Gegenteil, sie fühlt sich nur glücklich, wenn sie es sein kann, verlangt vom Manne, dass er sie, auch geistig, zu rezipieren zwinge. Sie schließt sich immer nur gerne an, und ihr Warten auf den Mann ist nur das Warten auf den Augenblick wo sie vollkommen passiv sein könne."

das weib: ohne seele, ohne charakter, ohne genie. der liebe nicht fähig und nicht des freien willens, kennend weder logischen noch moralischen imperativ, abgrundtief verlogen und ohne "ich", pure passivität, der reine trieb.

mitten hinein deine mail:

"und morgen möchte ich dich knien sehen....."

imaginiere dich arm in arm mit deinem genie und mich unter eurem blick.
und kann sie nicht mehr spüren, meine lust und mein begehren und die angst steigt auf, das nie wieder zu können, was so wunderbar war:

knien vor dir.
müde, traurig, heimatlos.
so erschreckend zerbrechlich.
mich selbst überschätzt.
wiedermal.