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june war nie ein liebes mädchen. sie sah so aus - maximal - wenn mutter oder großmutter wieder einmal den sieg davontrugen.

june liebte ihn, den kampf. schweiss, tränen.

er musste stärker sein, größer, älter und kein intensiveres prickeln gab es, als wenn er über ihr war, ihre arme an den boden gepresst, darauf kniend und ihren tritten ausweichend.

wenige schafften es, sie auf den boden zu zwingen. der erste sieger war ihre erste liebe, im kampf verstrickt seine lippen so nah an den ihren, dass sie seinen atem einsog. june war sieben. und liebte. zum ersten mal.

seitdem sucht sie ihn. den, der sie besiegt. den, der stärker ist. in seinem willen, seinem sein.
rede nicht, zeig mir.
oder bezwinge mich mit worten, gesten, blicken.
vorspiel.

ich will. dich. besitzen. worte, die fordern. mehr. taten.
nimm mich.
wenn du das kannst
gehöre ich dir.

fern bleiben

getrieben. angetrieben oder vertrieben?

zusehr zuhause gewesen, um das zuhause nicht zu suchen. zu viele winkel, um es nicht im allerletzen auch noch zu suchen, das "ich", das "herz". zu viele kilometer, zu viel grauer asphalt, zu viel abstand, um nicht doch wieder ..

wieder und immer wieder und bilder. bilder. zu viele bilder. immer und immer wieder.

und wäre nur. und würde nur. und. nur.

leben. was für eine farce.

schlimmer noch das wissen darum, dass das suchen enden könnte, wenn ...

wenn.
irgendwann.
niemals heute.
niemals jetzt.

so I'm back here.
lost as I was before.

und während die einen ihre sorgsam verwahrten alten illusionen in manch schwachen nächten hervorkramen, betrachten, liebevoll abstauben und anlächeln, um sie dann sicher wieder einzuschließen in ihr versteck und doch im geheimen wissen, sie würden sie nur zu gerne wieder jemandem um den hals hängen, wenn nur ...., verlangen andere nach erfolgsgarantien und prüfen sie täglich. aber weil - no risk no fun - werden zum ausgleich wöchentlich lottoscheine ausgefüllt.

während die einen in mühsamer klein- und heimarbeit nadel und faden zücken, um es wieder zu flicken, das herz, das doch bitte bitte wieder einen sprung und einen riss bekommen soll, weil das seine bestimmung ist, so, wie es die des vertrauens ist, missbraucht zu werden, sperren andere es eifersüchtig weg und tragen zum ausgleich sein abbild auf der zunge und vor sich her.

und während die einen gerne verzeihen möchten, verbauen sich die anderen lieber hinter entschuldigungen.

perlentauchen und aktiensammler.

"Eine solche erotische Intensität", schreibt er, "entsteht nur in so purifizierten, aufs Essentielle dekonstruierten Begegnungen. Menge auch nur zwei, drei Alltage dazu und sie wird schwächer. Du weisst das, Du warst oft genug dabei. Erinnerst Du dich? Liebemachen und Liebeleben sind zwei gänzlich getrennte, weit auseinanderliegende Zustände. Wie Du dich erinnern kannst, weiss man das nicht gleich, aber relativ früh im Leben. Bloß handelt man nicht danach."
"Der vielleicht einzige Vorteil, die einzige Bereicherung des Erreichens eines gewissen Lebensalters", schreibt er, "ist der", schreibt er, "Man schafft es danach zu handeln. Man widersteht dem Drang aus allen Teilen des Lebens eine einzige große Suppe machen zu wollen, einen Eintopf, einen Eintöntopf."

"ja", lächle ich, "ja. der vorteil am älterwerden. demontage von illusionen. ihn verlieren, den glauben daran, dass es funktionieren könnte, das mit dem topf und dem deckel.
und den glauben daran, dass man ewig kochen könnte daran, gemeinsam. immer neues entdecken und beschnuppern, sich gegenseitig zum (vor)kosten reichen, ob es denn reinpasst, in den eintopf -den gemeinsamen, den, so ganz ohne tön."

alte songtexte. manchmal lese ich einfach nur songtexte. und frage mich, was nick hornby in high fidelity so treffend, wenn auch vermutlich nicht in diesem wortlaut fragte: hörten wir damals solche songs, weil wir so empfanden, oder empfanden wir so, weil wir diese songs hörten?
nur: damals, was ist damals?

unglückliche liebe, zerbrochene liebe, verlorene liebe, gescheiterte liebe, aussichtslose, verzweifelte, unerfüllte liebe.
it’s all about broken dreams in the end.

verfallen, dieser “liebe”, von der der kopf weiß, dass sie überbewerteter nicht sein könnte. (manche auch dem sex. ob das leichter ist?)

und nichts so begehren und nichts so fürchten.

und was, wenn du eines morgens erwachst und nichts dich davor bewahrt - vor der erkenntnis, dass "die liebe deines lebens" hinter dir liegt und du weiterspielst als wüsstest du es nicht. variationen als hommage an das original -

für den rest deines lebens (?)

"Ich bin nur der" schreibt der, der so viel mehr ist, "der mit Dir schöner, tiefer, intensiver, virtuoser, beglückender, ja regelrecht meta-physischer Liebe macht als mit irgendwem sonst in seinem Leben und der sich danach sehnt, daß es dir genauso geht."

sagt der, dessen gürtel meinen hintern noch stunden später brennen lässt. der, der grausam sein kann und hart und doch nie die grenze überschreiten wird, die abwertet, die "billig" macht.
I'm his bitch but most of all I am his lady.

der nette junge von nebenan. der, mit den schönen worten ...
[what a difference.]
[what a waste of time in the end.]
... will never learn how to treat a lady.

zu viel, das ellmayr nicht lehrt.

sagt er, während er den gürtel wieder in die hose fädelt und diana krall "stop this world, let me off" singt, "an tagen wie heute wurden beziehungen erfunden".

"ja", denke ich. "jetzt noch ein glas rotwein. jetzt, ein abend zu zweit." und lächle.

I accepted the rules.
nur mein herz, mein dummes herz ...

Eros, unbezwungen im Kampf,
Eros, dein ist, was du anfällst!
Auf zarten Wangen
Des Mädchens nächtigest du,
Über die Meere schweifst du,
Über Gehöfte der Flur.
Keiner der Götter entrinnt dir
Noch Eintagsmenschen,
Wen es erfaßt,
die rasen.

(Sophokles, Antigone)

ich liebe dich.

drei-wort-satz. wie kann so etwas kleines nur so schwer wiegen in seiner ganzen leichtigkeit?

mit brennend-prickelnder haut die nase in deiner achselhöhle vergraben, deine hand küssen und in deinem geruch versinken an einem kalt-grauen herbstmorgen.

... und die ganze schöne, so liebevoll gestreichelte herbstdepression nimmst du mit dir.

opmov25

und dann wünsche ich sosehr, du würdest mein gesicht in beide hände nehmen und mit den daumen die tränen von meinen augen wischen, mich in den arm nehmen und küssen und mir leise ins ohr flüstern "alles ist gut". so, dass ich es glauben könnte. einmal noch glauben könnte, wie damals als kind "alles wird gut". doch vielleicht habe ich es schon damals nicht geglaubt.

erinnerung ist trügerisch und riecht zu oft nach keksen im backrohr und tannenzweigen und knisterndem holz im ofen, wenn es dunkel wird und kalt. fühlt sich an wie deine beine, die eisfüße wärmen, vermischt zu leicht fiktion und wirklichkeit, als könnte sie das gewicht nicht mehr tragen, das gewicht all der nie erfüllten träume.

die nebel da draussen, als würden sie sich einschleichen, die kontouren verwischen zwischen traum und wirklichkeit, ratio und emotion. "nimm deine tabletten, kind, alles wird gut".
doch das kind schüttelt den kopf. nein, nicht wegmachen, nichts mehr wegmachen. gar nichts. vergeht von selber. viel zu schnell. alles. kehrt dann nur nachts manchmal wieder, schleicht sich in mein bett, wenn ich schlafe, in meinen kopf. stimmen, bilder. vergangenes, das niemals wirklich vergangen ist und doch niemals wieder da. nichts ist jemals wieder dasselbe und irgendwann auch niemals wieder neu.

oktober. ein kalter, dunkler, windiger abend. neumond.
halt mich, wenn du kannst.