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den ganzen tag schon.
eigentlich bereits die ganze letzte woche.
aggressiv, unleidlich, unkonzentriert, unrund, unruhig, dünnhäutig, aufbrausend.

eine autofahrt so nah am streit.

die fünf augenblicke, die du sitzen bleibst, einfach sitzen bleibst. fünf augenblicke und der letzte, der den ausschlag gibt.

"bitte küss mich".

die weichsten lippen der welt.

das kann es doch nicht sein.
das KANN es nicht sein.
dass das alles ist, was zählt?

alles wegwischt. jeden stolz, jedes rechthabenwollen, jede wut, versteifung, verkrampfung, alle "prinzipien"?

"bitte küss mich".
wie teenager. fast "unschuldig". so zart, so nah, so weich..

"bitte küss mich".
diese mauern sind es wert zu fallen.
zu schmelzen.

pause. timeout. morgen wieder, oder den tag danach.
nicht heute.
ich muss es nicht aussperren, es flieht ganz von selbst.

nur ein kuss.
und er hält immer noch an.
june meinte am 24. Jan, 21:30:
Der Diskurs der Liebe
ist heute von extremer Einsamkeit, so Roland Barthes in der Einleitung zu "Fragmente einer Sprache der Liebe".

"Dieser Diskurs wird wahrscheinlich (wer weiß?) von Tausenden von Subjekten geführt, aber von niemandem verteidigt; er wird von angrenzenden Sprachen vollständig im Stich gelassen: entweder ignoriert oder entwertet oder verspottet, abgeschnitten nicht nur von der Macht, sondern auch von ihren Mechanismen (...).
Wenn ein Diskurs durch seine eigene Kraft, derart in die Abdrift des Unzeitgemäßen gerät und über jede Herdengeselligkeit hinausgetrieben wird, bleibt ihm nichts anderes mehr als der wenn auch winzige Raum seiner Bejahung zu sein."


mut sich dem spott zu stellen. der VERspottung. ach verdammt, warum nicht? 
umleitung antwortete am 24. Jan, 22:07:
nach
diesen worten hab ich schon lange gesucht!
danke! 
june antwortete am 24. Jan, 22:58:
manchmal fast ernüchternd
aber gut so.

roland barthes; fragmente einer sprache der liebe, suhrkamp taschenbuch; 1988

"Die Mechanik der Lehnspflicht des Liebenden setzt eine bodenlose Belanglosigkeit voraus. Denn damit Abhängigkeit ganz rein in Erscheinung treten kann, muß sie sich unter den lächerlichsten Begleitumständen äußern und aufgrund allzu großen Kleinmuts uneingestehbar werden ... (...)
auf dem Feld der Liebe ist die Belanglosigkeit keine 'Schwäche' oder 'Lächerlichkeit: sie ist ein starkes Zeichen: je belangloser, um so mehr bedeutet sie, bestätigt sie sich als Kraft." (S. 25) 
weib meinte am 25. Jan, 11:39:
sag ich doch!