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auf etwas noch Erfreuliches - den letzten Abend bei Luigi zu viert, also in eigentlich erstaunlich kleiner, intimer Runde.
Es war schön, R. wieder zu sehen, der allerdings die letzte Zeit in Süditalien verbracht hatte, was dazu führte, dass beinahe die gesamte Kommunikation des Abends in Italienisch verlief und nur ich Deutsch sprach. Sosehr ich den Klang der Sprache mag, sehr leicht ist es nicht, Gesprächen zu folgen und so versuchte ich es oft gar nicht, sondern ließ meine Gedanken frei herumstreifen.
"R. wird immer attraktiver seit er die 50 überschritten hat", dachte ich bei mir und entdeckte Ähnlichkeiten, die mich unruhig werden ließen, auch wenn sie noch so peripher waren. Etwas schien er zu spüren, seine Blicke wurden immer intensiver.

Beim Abschied zog er mich zur Seite, und während der vier anstatt der üblichen zwei Küsschen lag seine Hand auf meiner Taille und er flüsterte: "Du warst immer schon eine attraktive Frau, aber du wirst von Jahr zu Jahr schöner und heute bist du eine wirkliche Schönheit." (Was natürlich auf Italienisch viel spielerischer, leichter klingt.)

Und kurz, ganz kurz überlegte ich, ob ...
Gut, dass man doch nicht nur älter, sondern doch auch besonnener wird.
Danke, mein Bedarf an Männern und Chaos ist gedeckt, das Kompliment für sich, das Kribbeln dabei, das war das, was wirklich gut tat.

"Ich sehe keinen Sinn darin, dass wir uns fertigmachen, bloß weil wir offensichtlich ewig geil aufeinander sind."

... Manchmal ist es wahrhaft unmöglich, ihm zu widersprechen ...

war der erste Arbeitstag schon wieder so zermürbend, dass ich das Wochenende kaum erwarten kann, auch wenn *.'s (Wieder-)Anwesenheit in der Fabrik trotz Allem eine Spur von dem "Daheim" wieder zurück bringt, das es mir einmal war.
Ich habe noch immer nicht alle Mails erledigt und kann mich heute auch nicht mehr dazu überwinden.

Zwischen meinem Chef und mir steht jetzt eine Palme so gut platziert, dass ich ihn nicht mehr sehen kann oder besser muss - auch ein Fortschritt. Seine Beschwerde ob der Umgestaltung beschränkte sich bisher auf sein ausdrückliches Bedauern nun keine Gummiringerln mehr nach mir schießen zu können (nein, ich arbeite weder in einem Kindergarten, noch in einer Anstalt für mental Bedürftige .... obwohl: Was Zweiteres betrifft, ließe sich darüber vielleicht sogar streiten).

Back "home" also, obwohl ich gestern die Fahrt über zum ersten Mal seit langer Zeit das Gefühl nicht mehr hatte, "heim" zu fahren, ohne zu wissen, wo "heim" sein könnte. Nirgendwo fühlt es sich derzeit danach an. Vorbei gefahren bin ich an der Stadt, in der ich geboren wurde und aufwuchs - wie meist immer noch erstaunt über ihre Hässlichkeit und doch (wie auch fast immer) überflutet von Erinnerungen. Kaum etwas fühlt sich so deutlich nach abgeschlossener Vergangenheit an wie dieser Ort.

"Daheim", das ist ein Ort, vor allem aber auch ein Lebensgefühl, eine Aufgabe, ein Raum zu wachsen und neben "den Menschen", die wichtig sind, Geborgenheit geben und Sicherheit auch DER Mensch. Zu wenige dieser Kriterien sind hier (noch / derzeit) erfüllt.